Krankenschwester, Panikattacken, Hypochonder durch viel Wissen?
Hallo Liebe Community,
Wie durch den Titel bereits zu lesen ist habe ich so einige Fragen an Pflegepersonal ggf auch Ärzte und deren persönlichen Erfahrungen.
Meine Freundin ist Schwester auf einer operativen Intensivstation. Wenige Jahre bereits aus der Ausbildung raus und nun dort fest angestellt. Sie hat wirklich gutes Wissen und sieht auch sehr viel.
Leider aber verfällt sie privat zu Hause schnell in Angst und Panik wenn sie merkt dass das Herz mal "stolpert". (ich vermute Einbildung) Sie hat Rückenprobleme bzw im Bereich der BWS und leider strahlen die Schmerzen in den Linken Brustkorb aus. (Termin beim Orthopäden wurde bereits gemacht) Letztens hat sie aber eine Panikattacke bekommen, steigert sich unfassbar schnell rein, bekommt dann Kreislauf Probleme. Zusätzlich checkt sie bei sich selbst dann den Blutdruck und die HF. Dies HF lag dann letztendlich bei 160-170 ca. (ich war nicht zu Hause, sie war allein). Somit verfiel sie noch mehr in Panik und entschloss sich dazu den Rettungsdienst zu rufen.
Nun, obwohl sie weiß dass die Schmerzen vom Rücken kommen, steigert sie sich ungewollt sehr schnell hinein, bishin zu Panikattacken und nach dieser Erfahrung nun noch mehr. Kardiologisch wurde alles kontrolliert, LZ EKG gemacht, alles unauffällig. Ich denke nunmehr dass es auch viel mit der Psyche zu tun hat, gerade auch das reinsteigern. Es ist wirklich schlimm für sie, natürlich hat sie es schon bei Ihren Hausarzt angesprochen, er meinte dass es mit der Zeit vergeht, und dass es ein kleiner Teil der Bevölkerung ist der dann im KH liegt bei gesundheitlichen Problemen.
Ich stehe ihr bei, ich höre Ihr zu, versuche sie zu beruhigen aber ab nem gewissen Punkt helfen auch die beruhigenden Worte nicht mehr wirklich. Und weiß leider auch nicht mehr was ich machen soll, und es tut mir so unendlich leid. Wenn ich dabei bin verfällt sie nicht so schnell in Panik weil dann jemand da ist der eingreifen könnte.
Ich denke das ist ein oft auftretendes Problem bei Personal im medizinischen Bereich. Hat jmd von euch vielleicht Erfahrungen damit, wie war das bei euch, was hat geholfen? Gibt es vielleicht Tipps um die Person besser beruhigen zu können? Ich möchte hier natürlich auch nicht nach Diagnosen Fragen, ich weiß dass der Gang zum Arzt besser wäre als hier. Aber hat jemand persönliche Erfahrung damit und wie geht ihr damit um?
Danke im voraus. LG
2 Antworten
Ich habe mal gehört: Ärzte (oder Mediziner) sind die schlimmsten Patienten.
Auch ein gutes Sprichwort: Ein Handwerker, der einen Hammer hat sieht in jedem Problem einen Nagel!
Und es stimmt doch auch: ich kenne Lehrer, die auch im privaten ständig andere Leute korrigieren (Es heißt einziger! oder Du meinst die gleichen und nicht die selben!)
Jeder nimmt doch seine Arbeit, seinen Beruf, sein Wissen auch irgendwie mit nach Hause.
Die Pflege kann sehr belastend sein, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und das hält auch nicht jeder durch. Hier sieht man schlimme Dinge, die auch einen selbst treffen können, anders als bei einer Spedition oder als Gärtner.
Man muss den Mittelweg finden, dass einen die Arbeit nicht belastet, man aber trotzdem den Patienten nicht mit Gleichgültigkeit begegnet. Bei mir hat das 6 Monate gedauert.
Man muss als medizinisches Personal also viel mehr noch als in allen anderen Berufen lernen, den Schalter abends umzulegen und Krankheiten, Symptome, Gefahren und Co. im Krankenhaus zurück zu lassen.
Wer das nicht kann, der wird auf Dauer nicht glücklich und muss sich was überlegen..
Es kann sein, dass Deine Freundin im Beruf glücklich ist und ihre Erfüllung findet, aber es ist eben schädlich, wenn das Privatleben durch den Beruf allzu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ich bin nicht in der Pflege geblieben, weil ich diesem Druck trotzdem nicht mehr ausgesetzt sein wollte.
Vielleicht ist das auch der Weg, den Deine Freundin in Betracht ziehen sollte.
Wie gesagt: Was nützt es einem, wenn man seine 40 (42 ...48 ...) Stunden in der Woche liebt, aber die verbleibende Zeit ängstlich, panisch wie ein Hypochonder verbringt?
Man arbeitet um zu Leben - nicht umgekehrt.
Wenn einen der geliebte Beruf privat kaputt macht, ist es nicht der beste Beruf für einen.
Ich arbeite in einem Krankenhaus und mir ist ein einziger Kollege bekannt, der diese Symptome hat..
sie sollte sich einen Therapeuten suchen, denn wirklich helfen kannst du ihr nicht
Oki, also wäre halt echt schlimm für sie weil sie den Beruf wirklich liebt. Natürlich bleibt auch weiterhin die Hoffnung dass man lernt damit umzugehen. Sonst wohl oder übel wirklich wechseln. Jedenfalls danke für den Tipp! :)