Kontrollierte Wohnraumlüftung zwingend erforderlich?

10 Antworten

Deine Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten. Wenn Du ein Haus planst welches jede Luftzirkulation verhindert dann sollte sie sicherlich mit drin sein auch wenn Ihr regelmäßig lüftet. Ob ein solches Haus aber Sinn macht darf durchaus sehr ernsthaft hinterfragt werden. Nicht jede Mode taugt auf Dauer. 

Bevor also über diese Frage nachgedacht wird sollte erst mal darüber nachgedacht werden aus welchem Material das Haus gebaut werden soll und wie die Isolation sein soll. Es gibt Null-Energie-Häuser die mit Stroh isoliert sind. Es gibt Null-Energie-Häuser die mit einem Lehm-Stroh-Gemisch isoliert sind. Beide brauchen eine solche Anlage gewiss nicht. Es sei denn die tragenden Teile verhindern Luftzirkulation. Aber wer baut schon ein Haus aus Metall oder Plastik als tragende Teile? 

Ich würde mich also zunächst mal sehr ausführlich über die verschiedenen Bauarten informieren bezüglich Null-Energie-Haus und womöglich auch Plus-Energie-Haus. Und da nicht nur nach den gehypten Architekten schauen. Es gibt sicherlich auf youtube manches Video zur Thematik. In manchen Dritten Programmen der ARD gibt es entsprechende Seiten mit Videos, Tipps, Ratgeber und so fort. Um nur mal zwei von vielen denkbaren Quellen zu nennen. 

Uns ist es das Geld nicht wert???????

Was ist euch das Geld nicht wert? Die teure Energie mit herkömmlichen Lüften durchs Fenster zu blasen? Und mal ehrlich! Wer lüftet denn schon 3x täglich? Ich baue in meine Häuser seit fast 10 Jahren nur noch Lüftungsanlage mit Wärmepumpe. Das sind natürlich Passivhäuser. Die werden ab 2020 Pflicht und Lüftungsanlagen sollten in jedes Gebäude eingebaut werden. Ich kann nur dazu raten, denn sonst habt ihr in 4 Jahren einen Standart der längst veraltet ist. Ab gesehen davon kann ich bei einer Lüftungsanlage alle Fenster im Erdgeschoss feststehend machen, was natürlich auch wieder Geld einspart. Lüftungsanlage macht Sinn.

HorstBayer  25.11.2015, 16:27

Ab gesehen davon kann ich bei einer Lüftungsanlage alle Fenster im Erdgeschoss feststehend machen, was natürlich auch wieder Geld einspart.

Ist das alles?

Und was ist mit den Wartungskosten, und spaeteren Reparaturen? Ausserdem sind diese Lueftungsschaechte richtige Bazillenschleudern. 

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pharao1961  26.11.2015, 08:41
@HorstBayer

Wie hoch sind denn die Wartungskosten? Und wie oft müssen sie erfolgen? Und was geht kaputt? Bitte nicht einfach so alles nachplappern, was man irgendwo mal im Internet gelesen hat.

Die Filter können heutzutage die Bauherrn selber entnehmen und reinigen und ein guter Bauträger hat selbstverständlich einen Ozongenerator den er dem Bauherr bei Bedarf zur Desinfektion kostenlos ausleiht. Dienst am Kunden nenne ich sowas.

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WArum nicht gleich ein Haus, das kontrollierte Lüftung unnötig macht. Es ist nicht einzusehen, dass man 0-Energiehäuser oder Passivhäuser unbedingt mit mechanischer Lüftung und Wärmerückgewinnung bauen muss. Ich habe in einem solchen Haus gewohnt. Die Lüftung, der Filterwechsel, das Putzen der Kanäle schlägt richtig zu Buche. Die jährlichen Wartungsarbeiten allein kosten soviel wie die Heizungskosten in einem entsprechend gebauten Haus. Ich wohne jetzt in einem skandinavischen Blockhaus. Das ist im Sommer kühl, im Winter warn. Die Heizung erfolgt in Schlafzimmer Küche und Bad durch Infrarot-Deckenheizungen. Diese Heizungen sind beim Hinsehen nicht als Heizungen zu erkennen. Dazu ein finnischer 14 KW Kachelofen, der Holz und Pellets brennt. Bei 120 qm verbrauche ich etwa € 380,00 per Jahr. Es muss aber nicht unbedingt ein Blockhaus sein. Es gibt Fachwerkhäuser und Fertighäuser, die die gleichen Eigenschaften haben. Für Steihäuser bietet sich der Backstein T5 an, der überragende Werte liefert und auch keine Dauerlüftung benötigt.

Mein Vorschlag:

Beschäftigt Euch vor der Entscheidung, ob, wo, wie, was, wie groß etc. intensiv mit der Materie.

Meine Empfehlung als Bauingenieur und Gutachter in zahlreichen bedauerlichen Streitfällen : Bauherren-Handbuch der Stiftung Warentest.

Naürlich gibt es viele Arten zu einem Haus zu kommen und einige akzeptable Bauweisen.

Bei einigen durchaus funktionierenden Bauweisen zweifle ich an, dass Ihr bereit seid, die Pflege der Substanz ordentlich auszuführen. Stroh wird es sicher noch genügend geben, auch wenn die Halme kürzer werden und der Bundestag kleiner. Habt Ihr aber eine Lehmgrube in der Nähe Euers Grundstücks, damit Ihr Eure Fassade evtl. mehrfach im Jahr ausbessern könnt?

Ich treib´s mal auf die Spitze. Eine Jurte, die oben offen ist, funktioniert schon. Das Verbrennen von schlecht getrocknetem Holz aber ist ....

Deshalb:

Lüftung ist heute das A und O eines funktionierenden Hauses.

Ihr wollt nicht zuviel heizen?

----> Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

Ihr wollt nicht aller zwei Stunden Durchzug machen?

----> Mechanische Lüftung, möglichst feuchtegesteuert und mit Wärmerückgewinnung.

Warum sonst aller zwei Stunden Durchzug?

Zahlreiche Erhebungen und Berechnungen zeigen Durchschnittswerte von 8 Liter bis 10 Liter Wasser, die schon in kleinen Haushalten täglich entstehen. Das muss raus. Bei mehreren Zimmerpflanzen oder einem Aquarium, durch Trocknen der Wäsche im Haus (Winter) kommen manchmal mehr als 18 Liter Wasser pro Tag zusammen.

Die Luft in einem kleinen Haus von 100 m² Wohnfläche kann bei 22 ° Celsius maximal 5,4 Liter Wasser aufnehmen. Dann tropft es aber schon an den Fenstern und Fensterleibungen.

Die Menge der Außenluft, die durch moderne Fensterfugen hindurch kommt, kann beim Luftwechsel fast vernachlässigt werden.

Wie kriegen wir also das Wasser raus? Durch viel Abluft, die früher einmal die Öfen organisiert haben.

Ich verspreche Euch, dass die og. Berechnungen nicht mit einer Software von VW gemacht worden sind.

Das ist einfach Stand der Technik.

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine KWL grundsätzlich nicht, allerdings sehr komfortabel und zeit- und energiesparend, wenn mit Wärmerückgewinnung ausgestattet.
Zudem lässt sich oftmals bei der Auswahl des Wärmeerzeugers für Heizung u. WW-Bereitung, dieser eine Leistungsstufe kleiner wählen, was Investkosten hierfür spart.