Konjuktiv-Wiedergabe?

3 Antworten

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A. Mein Kollege hat gesagt: „Ich bin dafür verantwortlich.“ =

  1. Mein Kollege hat gesagt, er sei dafür verantwortlich.
  2. Mein Kollege hat gesagt, dass¹ er dafür verantwortlich sei.

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B. Mein Chef informierte mich: „Ihr Kollege hat gesagt, er sei dafür verantwortlich.“ =

  1. Mein Chef informierte mich, mein Kollege habe gesagt, er sei dafür verantwortlich.
  2. Mein Chef informierte mich, dass¹ mein Kollege gesagt habe, er sei dafür verantwortlich.
  3. Mein Chef informierte mich, dass¹ mein Kollege gesagt habe, dass¹ er dafür verantwortlich sei.

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Wie die Situation in deinem Fall ist (ob A oder B), weiß ich nicht, denn dein Beispiel ist nicht eindeutig. Pick dir das heraus, was du meintest. In die indirekte Rede muss natürlich nur das, was du gehört hast, d.h. alles, was dir ein anderer erzählt hat.

¹Diese dass-Sätze in der indirekten Rede sind nicht besonders elegant, aber grammatisch sind sie natürlich auch korrekt. Der jeweils 1. Satz ist schöner.

ViDa1111 
Fragesteller
 29.02.2024, 06:37

Also wäre es notwendig, weil ich "sein" gehört habe, auch dort den Konjunktiv zu benutzen.

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spanferkel14  29.02.2024, 08:45
@ViDa1111

Ich weiß leider nicht, wovon du sprichst. Was meinst du mit "Ich habe «sein» gehört"?

Du musst ein klares Beispiel geben, damit man weiß, wie die Situation ist. Ich habe dir wegen deiner leider unklaren Erläuterung extra 2 Möglichkeiten in dialogischer Sprache aufgeschrieben und in indirekte Rede umgeformt.

Hier noch einmal ohne bestimmten Text (Fettdruck ist in indirekter Rede)

  1. X sagte, er (=X) habe gemacht.
  2. Y sagte, X habe erklärt, er(=X) habe gemacht.
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ViDa1111 
Fragesteller
 29.02.2024, 11:14
@spanferkel14

Bei dem Satz: ich habe dir doch gesagt dass er schuld ist

Muss ich sagen: er habe gesagt, dass xy Schuld sei

Oder darf ich auch sagen:

Er habe gesagt, dass er schuld ist.

Muss sein ins konjunktiv umgewandelt werden oder darf es, weil habe im konjunktiv ist, im Indikativ stehen.

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spanferkel14  29.02.2024, 11:57
@ViDa1111

Es ist nach wie vor nicht 100% verständlich, was du wissen willst. Ich versuche wieder zu interpretieren.

Peter sagte zu mir: „Ich habe dir doch gesagt, dass Hans schuld ist.“

➨ Peter sagte zu mir, er habe mir doch gesagt, dass Hans schuld sei.

Alles, was gesagt wird, gehört hier in die indirekte Rede.

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spanferkel14  29.02.2024, 12:24
@ViDa1111

Deine "Sätze" sind auch deshalb nicht klar (teilweise nicht zu verstehen), weil du keine Satzzeichen machst, Begriffe nicht in Anführungsstriche setzt und manchmal Wörter, die kleingeschrieben werden müssen, großschreibst, so dass man denkt, dass ein neuer Satz beginnt.

So hättest du deine Frage formulieren sollen/können:

Muss ich bei dem Satz "Ich habe dir doch gesagt, dass er schuld ist" sagen, "er habe gesagt, dass xy schuld sei", oder darf ich auch sagen, "er habe gesagt, dass er schuld ist"?

Muss "ist" in den Konjunktiv umgewandelt werden, oder darf es im Indikativ stehen bleiben, weil "habe" ja schon im Konjunktiv steht?

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ViDa1111 
Fragesteller
 29.02.2024, 12:56
@spanferkel14

Verstehe, aber darf ich nun die Satzform mit dem "ist" benutzen? Oder würde eine korrekte Wiedergabe nur mit "sei" möglich sein?

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ViDa1111 
Fragesteller
 02.03.2024, 18:33
@spanferkel14

Hey, was wäre beim folgenden:

Eine Sache, die mein Kopf zerstört:

Zudem wollte ich folgendes fragen, was ich mich schon immer gefragt habe bezüglich des Konjuktives:

Wenn ich schreibe: "der Grundbaustein bestehe darin, dass jedes Interesse gleich viel zählt." Ich habe in dem Satz das Verb "bestehe" im Konjunktiv, muss das Verb "zählen" hierbei im Konjunitv, oder kann es im Indikativ stehen bleiben? (Wenn ich doch sage "bestehe", dann dispositioniere ich mich doch automatisch vom weiteren Sachverlauf im Satz, oder?)

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spanferkel14  02.03.2024, 19:31
@ViDa1111

Also erst einmal😂: Der Konjunktiv ju(c)kt nicht😉.

Bei der indirekten Rede musst du alles, was ein anderer sagt, in den Konjunktiv 1 und bei dessen Identität mit dem Indikativ in den Konjunktiv 2 setzen, auch dann, wenn du berichtest, was du selbst gesagt hast. Zum Beispiel:

Ich sagte zu meinem Freund: „Du bist selbst schuld, wenn andere Leute dich für unhöflich halten, weil du sie nie fragst, wie es ihnen geht.“

➨ Ich sagte zu meinem Freund, er sei selbst schuld, wenn andere Leute ihn für unhöflich hielten, weil er sie nie frage, wie es ihnen gehe.

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Bei deinem Beispiel fehlt etwas: Wer sagt oder schreibt das denn? Ohne diese Info heißt es einfach:

Der Grundbaustein besteht darin, dass jedes Interesse gleich viel zählt.

Situation A

Der Lehrer, Dr. Schulz, ist die Informationsquelle.

  • „Und jetzt gut zugehört, ihr Rabauken," fordert Dr. Schulz seine Schüler auf und erklärt ihnen: „Der Grundbaustein besteht darin, dass jedes Interesse gleich viel zählt.“ (= direkte Rede)
  • ➨ Dr. Schulz fordert die Schüler auf, gut zuzuhören und erklärt ihnen, der Grundbaustein bestehe darin, dass jedes Interesse gleich viel zähle. (= indirekte Rede)

Situation B

Der Satz mit dem Grundbaustein steht in einem Gemeinschaftskundebuch von Hermann Reuter. Hermann Reuter ist also die Informationsquelle.

➨ Hermann Reuter schreibt, der Grundbaustein bestehe darin, dass jedes Interesse gleich viel zähle.

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ViDa1111 
Fragesteller
 04.03.2024, 13:40
@spanferkel14

Hey,

Verstehe. Danke!

Und was ist wenn das Verb im Infinitiv stehen bleibt. Beispiel: aus der Empfindungsfährigkeit leitet sich das Verbot ab, den Tieren grundlosen leid zuzufügen.

Mein Satz in der indirekte rede:

Aus der Empfindungsfähig leite sich das Verbot ab, den Tieren grundlos Leid zuzufügen.

Ist hierbei das zuzufügen okay, also, dass es im infinitiv stehen bleibt?

PS: könntest du mir vielleicht folgenden Satz näher erklären:

"Tiere haben kein Selbstverständnis im Sinne einer Vergegenwärtigung des Ganzen ihres Daseins. Jedes Tier steht unaufhebbar im Mittlepunkt seines Zentrums, wobei es sich nicht von einer objektiven oder absoluten Perspektive verrücken lässt.

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spanferkel14  04.03.2024, 17:29
@ViDa1111

Wo ist die Informationsquelle? Ohne Informationsquelle keine indirekte Rede! Nehmen wir als Infoquelle also wieder unseren lieben Herrn Reuter.

Hermann Reuter betont, aus der Empfindungsfähigkeit der Tiere leite sich das Verbot ab, ihnen grundlos Leid zuzufügen.

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Ne, den Satz kann ich nicht erklären. Ich weiß nämlich nicht, ob Tiere ein Selbstverständnis im Sinne einer Vergegenwärtigung des Ganzen ihres Daseins haben oder nicht. Ich weiß nicht, was Tiere denken können, ob sie überhaupt denken oder ob all ihr Agieren nur vom Instinkt ausgeht. Der Satz "Jedes Tier steht unaufhebbar im Mittelpunkt seines Zentrums" ist m. E. Unsinn, denn der Mittelpunkt ist ja das Zentrum. Man kann nicht im Mittelpunkt des Mittelpunkts stehen.

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ViDa1111 
Fragesteller
 04.03.2024, 18:03
@spanferkel14

Erstmal vielen Dank!

Ist nach dem Philosophen Robert Spaemann zitiert. Den ersten Teil hast du ja anscheinend verstanden ("Vergegenwärtigen ...), meint er damit das Selbstbewusstsein?

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spanferkel14  04.03.2024, 19:41
@ViDa1111

"Sich etwas vergegenwärtigen" bedeutet, "sich etwas klarmachen, sich einer Sache bewusst werden".

Was heißt "Ist nach dem Philosophen R. Spaemann zitiert"? Wenn du zitierst, dann musst du den exakten Wortlaut wiedergeben, du darfst also nichts verändern, auch keine eigenen Worte untermischen. Mir scheint aber, dass du genau das getan hast, und deshalb ist da wahrscheinlich (Entschuldige, dass ich das so sage.) dieser Unsinn mit dem "Mittelpunkt seines Zentrums" rausgekommen.

Was hat denn nun Spaemann wirklich gesagt? Vielleicht "Tiere haben kein Selbstverhältnis im Sinne einer Vergegenwärtigung des Ganzen ihres Daseins"? Aber dann? "Jedes Tier steht unaufhebbar im Mittelpunkt seines/r ..."? Alles, was du ab hier geschrieben hast, ist einfach Unsinn. Das kann Spaemann nicht gesagt haben!

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ViDa1111 
Fragesteller
 04.03.2024, 20:29
@spanferkel14

Habe nochmal nachgeschaut " im Zentrum seiner eignen Welt", du hast Recht, sorry. Weiß selber nicht wie das passieren konnte (hatte auch bis eben Welt im Sinn und habe in den Nachrichten bemerkt, dass dort Mittelpunkt steht).

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ViDa1111 
Fragesteller
 04.03.2024, 20:32
@ViDa1111

Bedeutet das also so etwas wie, dass Tiere keine Objektive Ansicht von sich selber haben? Aber warum dann dieses verrücken? Im Sinne von, dass diese darüber nicht nachdenken?

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spanferkel14  04.03.2024, 21:34
@ViDa1111

Ich sagte schon, dass auch der ganze Rest Unsinn ist. Niemals kann Spaemann gesagt haben: „Jedes Tier steht unaufhebbar im Zentrum seiner eignen Welt, wobei es sich nicht von einer objektiven oder absoluten Perspektive verrücken lässt." Das ist einfach Nonsens.

Woher hast du diesen Unsinn? Ist das deine Interpretation? Hast du auch hier andere Wörter benutzt (wie "Selbstverständnis" statt "Selbstverhältnis", "Mittelpunkt seines Zentrums" statt "Zentrum seiner eigenen Welt") und dem Text dadurch einen ganz anderen Sinn gegeben bzw. Unsinn daraus gemacht?

Noch einmal: Zitieren heißt, nichts am Originaltext zu verändern.

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ViDa1111 
Fragesteller
 04.03.2024, 21:46
@spanferkel14

Ich zitiere jetzt letzten Absatz noch ein mal Wort für Wort:

"Jedes Tier steht unaufhebbar im Zentrum seiner eigenen Welt, aus dem es sich nicht zugunsten einer objektiven oder absoluten Perspektive verrücken lässt."

Aus: Robert Spaemann: Grenzen Zur ethischen Dimension des Handelns, Stuttgart 2002, S. 467-476

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kommt drauf an ob Du das gesagte gehört hast oder nicht. Falls ja, dann „er hat gesagt, dass er dafür verantwortlich sei“

"Er habe gesagt*, ergibt nur Sinn, wenn du erzählst, was dir jemand über seine Äußerung gesagt hat.

Gibst du aber selbst wieder was er gesagt hat, heißt es, "er hat gesagt, dass er dafür verantwortlich sei". So ist verständlich, dass du nur wiederholst.