Körpersprache unterdrücken?

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Hi Anna09387,

es gibt Körperliche Signale (Körpersprache), die unwissentlich und somit Automatisch geschehen. Also Reaktionen, die einem nicht Bewusst sind, aber völlig Automatisch geschehen. Aber nicht zu jederzeit, sondern von Situation zu Situation verschieden. Wird man erschrocken, reagiert man anders, als wenn man bei etwas unangenehmen erwischt wird.

Es ist im Prinzip her sicherlich eher so wie beim Pokern. Hat man ein schlechtes Blatt, reagiert man unbewusst Niedergeschlagen. Hat man ein sehr gutes Blatt, reagiert man unbewusst Erfreut/Siegessicher.

Was also tun? Wie gesagt, es gibt einige Signale, die geschehen automatisch und unbewusst. Man registriert sie nicht selber. WENN(!) man aber weiß, in der und der Situation, reagiere ich so und so... Dann kennt man seine Zeichen für andere und man kann Bewusst/mit Absicht darauf verstärkt achten/unterbinden/versuchen normal zu wirken. Wobei wiederum dabei zu beachten ist, das man es nicht zu sehr übertreibt. Denn dann wirkt es wiederum zu Künstlich/Unnatürlich und wird deswegen Auffallend/Verdächtig. Für manche ist es einfach. Andere brauchen relativ viel Übung. Andere wirken noch Verdächtiger/Schuldiger als vorher.

Feedback von anderen ist bei so etwas immer hilfreich. Personen, die einen gut kennen, man sich gut versteht und öfters verschiedene Situationen bei einem selber erleben durften. Ich zum Beispiel, bin einer, wenn er wütend ist und/oder jemanden eine Standpauke hält, dies sehr ernst mache, um zu signalisieren, das nun Schluss mit Lustig ist und es mir wirklich ernst ist! Weil ich ansonsten immer eine sympathische und Humorvolle Person bin. Von verschiedenen anderen (und dies unabhängig und Situations- /Zeitunabhängig) habe ich allerdings des öfters gehört: "Ich hatte Angst um mich UND um SIE!" "Ich hatte das Gefühl, Du ziehst gleich ein Messer hervor!" "Ich habe Angst, das Du irgendwann mal Amok läufst!" Und so weiter... Oder Bildlich gesprochen ist es bei mir so: Schießt einer mit einem Panzer auf mich, schieße ich mit 10 zurück! Oder (bildlich gesprochen): Ich ziehe eine Knarre, schieße das Magazin leer, lade nach und schieße das zweite Magazin ebenfalls leer! Das dies auf andere aber so wirkt/erscheint, ist mir in dieser Situation NICHT bewusst. Es geschieht automatisch. Insbesondere, wenn ich mich (Situationsbedingt) selber hineinsteigere und/oder (in solchen Fällen) meine Wut das Kommando an sich reißt!

Weiß man aber, welche Bewussten UND Unbewusste Körpersignale in bestimmten Situationen von sich für andere Äußert, kann man daran arbeiten. Was natürlich nicht von Heute auf morgen geschieht, sondern halt mit der Zeit und dies auch mit Bewusster Absicht.

Als ersten Notfalltipp könnte ich folgendes sagen: Reines Beispiel (WENN Du ein pubertierender Junge wärst): Du holst Dir jeden Abend in Deinen Socken einen Runter. Deine Mutter bemerkt die verklebten Socken und irgendwann fragt sie Dich direkt, woher diese verklebten Socken kommen. (Wobei sie, Anhang Deines Alters, die Antwort eigentlich schon kennt und/oder zu 99% sich sicher ist, woran es liegt.) Dir ist dies natürlich peinlich. (Welcher Sohn gibt der eigenen Mutter schon zu, das man in die eigenen Socken abspritzt???) Ergo, solltest Du eher nicht peinlich berührt, eine Antwort liefern, die möglichst Sachlicht/Neutral/Normal klingt. Schlechte Antwort: "Oh..äh..ja..ähm.. das.. äh.. das liegt an...äh... an meine Schweißfüße. Ja...GENAU...Daran liegt es!!!"Mit halb schiefes lächeln, das auch als "mir ist schlecht" angesehen werden könnte, eventuell vielleicht sogar noch mit "zum Boden schauen" kombiniert. Besser währe es, wenn man ein Gedanken im Petto hat, das einem ernst und/oder seriös und/oder belanglos/neutral wirken lässt, WEIL man in diesem Moment sich an einem solchen Gedanken bezieht. Beispiel: Wenn man mit Großmutter oder Urgroßmutter gegenüber Belanglos sich verhält, weil die Gespräche mit ihr IMMER(!) Belanglos sind, stellt man sich "einfach" vor: "Ich rede jetzt mir Großmutter/Urgroßmutter!" Und stellt sich dies genauso vor und wirkt dann ebenso: "Liegt an meinen Schweißfüßen." Oder: "Ich glaube, ich habe Schweißfüße. Vielleicht sollte ich damit mal zum Arzt gehen, oder was meinst Du?" Mit Antwort zwei wiederum, forderst Du sie wiederum zu einer Antwort heraus. Das lenkt sie dann auf Deine Antwort zum reagieren ein. Mögliche Antwort von ihr: "Das solltest Du vielleicht mal. Habe in der Woche fast 5 Paar Socken oder mehr, die so sind. Oder liegt es vielleicht an Deinen Schuhen? Vielleicht brauchst Du andere Schuhe oder Socken." Und schon denkt sie nicht mehr an die vollgewichsten Socken nach, sondern an die möglichen Ursachen Deiner Schweißfüße nach. Dies nur, wie gesagt, als reines Beispiel!*g

Also am besten ein festen Gedanken/Situation haben, die Du gut kennst und das widerspiegelt/wirkst, wie Du in bestimmten unangenehmen Situationen Wirken/Gesehen möchtest und in dem Du Dich JEDERZEIT hineinversetzen kannst! UND dazu, durch Deine Antwort, von der Frage des Unangenehmen, durch Deine Antwort, auf etwas anderes Ablenken (den Fokus der Fragenden Person hinlenken) kannst, um das Dir unangenehme Thema zu Umschiffen/ersparen/nicht weiter zur Sprache zu bringen.

Notfalltipp ist sicherlich gut (bitte selber ausprobieren UND auf persönliche Belange anpassen/verbessern!), aber das andere (Bewusste/Unbewusste Körpersprache mit Feedback zur eigenen Verbesserung/Bewusster Erkenntnis) ist ebenso wichtig und auch nützlich/Hilfreich.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen und/oder Anregungen liefern.

Alles gute Dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung