Könnte ein Psychotherapeut Transphob reagieren?

6 Antworten

Ja, das könnte er: das ist aber unwahrscheinlich. Es gibt Ärzte und Therapeuten, die Homosexualität für eine behandelbare Krankheit halten und eine Konversionstherapie anbieten (je nach Land, ist das nicht oder nur für Minderjährige verboten).

Zum Beispiel:

Der Bund Katholischer Ärzte (BKÄ) schreibt auf seiner Webseite ganz offen, es gebe „religiöse, psychotherapeutische und medizinisch-homöopathische Möglichkeiten der ,Behandlung' bei Homosexualität und homosexuellen Neigungen“.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/112610/Konversionstherapien-bei-unter-18-Jaehrigen-kuenftig-verboten

Es gibt auch Pseudo-Therapeuten die solche "Behandlungen" und "Beratungen" anbieten:

Wuestenstrom (eigene Schreibung wuestenstrom, auch Wüstenstrom) ist eine evangelikale christliche Organisation mit Sitz in Tamm, Baden-Württemberg. Sie bietet Beratungen, Seminare und Selbsthilfegruppen für Menschen an, die Beziehungen, „ihre Identität als Frau oder als Mann“ oder ihre Sexualität konflikthaft erleben

https://de.wikipedia.org/wiki/Wuestenstrom

Sie arbeiten nicht wissenschaftlich:

Der Ansatz von Wuestenstrom steht im Widerspruch zur wissenschaftlichen Mehrheitsposition, dass eine homosexuelle Orientierung nicht geändert, also nicht in eine heterosexuelle Orientierung „umgewandelt“ werden könne

Es gibt sicher auch transphobe Therapeuten, aber davon würde ich jetzt nicht im Vorhinein ausgehen. Ein vernünftiger Therapeut wird dir erstmal offen, wertschätzend und akzeptierend begegnen. Ich würde es, wie du selbst schon sagst, als Möglichkeit sehen, mit einer (hoffentlich) neutralen Person zu sprechen. Wenn dir die Gespräche oder der Therapeut nicht gefallen, kannst du ja später dennoch ablehnen, weiter hinzugehen.

Typisch ältere Menschen. Da sind alle die anders sind als der Norm, psychisch krank. Du brauchst kein Therapeut. Würde ich auch nicht machen. Aber es wird eher wenige geben, die das genau so sehen wie deine Oma und wenn ja, würde ich es aufnehmen und an die Ärztekammer schicken. Denn wegen Homosexualität, trans oder sonst was eine Psychotherapie beginnen, wäre alles andere als hilfreich im Gegenteil sogar.

helpmepleaseomg 
Fragesteller
 21.07.2021, 18:34

In einer Psychotherapie könnte ich mit dem Therapeuten darüber sprechen. Eventuell würde ich später an einen spezialisierten Therapeuten für Transgender weiter geleitet werden.
Außerdem könnte ich über meine Sozialen Ängste dort sprechen, das wäre auch ganz hilfreich.

Klar finde ich es nicht gut, dass meine Oma gegen mich ist und versucht mich zu “heilen”, aber durch diese Methode, die sie eigentlich gegen mich verwenden möchte, könnte sie mir dabei helfen den “Trans Weg” zu gehen.

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verreisterNutzer  21.07.2021, 18:36
@helpmepleaseomg

Das ist auch wieder wagr. Ist zwar das komplette Gegenteil was deine Oma will, aber vielleicht merkt die dann, dass das sehr dumm war was sie gesagt hat

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helpmepleaseomg 
Fragesteller
 21.07.2021, 18:37
@verreisterNutzer

Ja stimmt, vielleicht könnte der Therapeut mit meiner Familie darüber sprechen und sie davon überzeugen, dass Transphobie nicht das richtige ist

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Ein guter Therapeut wird ganz sicher nicht transphob sein, sondern dir dabei helfen, herauszufinden wer und wie du wirklich bist, wie du sein möchtest und dich fühlst und dich in deinen Wünschen und Zielen unterstützen und bestärken. Ein transphober Therapeut ist meiner Meinung nach ein Mensch im falschen Beruf und sollte keine Patienten behandeln dürfen. Wenn du so einem Therapeuten begegnest, dann würde ich dringend wechseln.

Herzlichen Glückwunsch, dass du dich getraut hast! Jetzt kann es doch nur noch besser werden.

Und die Chance, dass ausgerechnet ein Therapeut blöd reagiert, halte ich für gering. Selbst wenn er nicht auf Transsexualität spezialisiert ist, wird es auf jeden Fall 1000x besser sein als gar keinen Therapeuten zu haben!