Können Schwarze rassistisch sein?

13 Antworten

Rassismus setzt kein machtverhätnis vorraus. Das würde ja bedeuten das AfDler was besseres wären als Flüchtlinge. 

Rassismus setzt lediglich voraus das eine Gruppe meint sie wäre besser als die anderen. Rassismus gibt es in mehr oder weniger starker Ausprägung leider in so ziemlich jeder Volksgruppe.

verreisterNutzer  01.05.2018, 22:59

"Rassismus setzt lediglich voraus das eine Gruppe meint sie wäre besser als die anderen." *"...das eine Rasse..."

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Jeder kann rassistisch sein. Mit Macht hat es nichts zu tun, eher mit Dummheit..

Natürlich ist es ebenso rassistisch wenn ein Schwarzer behauptet alle Juden sind schlecht, rothaarige sind des Teufels..

Rassismus selbst ist nicht rassistisch, er kommt zu jeden ob weiß ob dunkel, Asiate oder nicht..

Das Problem hierbei ist die Definitionsfrage.

Allgemein ist Rassismus definiert als eine idiologische Gesinnung, nach der gewisse Menschen aufgrund ihrer Ethnie diskriminiert, verfolgt oder herabgewertet werden.

Demnach, ja, können Schwarze rassistisch sein, auch gegen Weiße.

Es gibt jedoch noch zwei (vielleicht mehr) weitere Definitionen.

Die eine betrachtet Rassismus als System und sieht nur institutionalisierten Rassismus als Rassismus.

Die andere erkennt Rassismus nur im Zusammenhang mit Machtverhältnis und Unterdrückung an, was im Grunde aufs gleiche hinausläuft.

Hiernach könnten Schwarze nicht rassistisch sein, weil ihre Vorurteile gegenüber Weißen ja nicht institutionalisiert oder im Kontext einer von ihnen besetzten Machtposition stehen.

Allerdings habe ich hiermit eine Reihe von Problemen. Zunächst einmal ist es eine unnötige Wortklauberei. Wenn diesen Menschen Beispiele von Diskriminierung gegen Weiße gezeigt werden, dann sagen sie, es sei zwar Diskriminierung, aber kein Rassismus, also immer noch schlecht, aber eben, tja, kein Rassismus.

Was also bringt diese Unterscheidung, was soll sie aussagen? Das Diskriminerung gegen die starke Mehrheit weniger schlimm ist?

Das mag faktisch logisch erscheinen, nur besteht diese Mehrheit ja noch immer aus Individuen. Wenn ein Weißer wegen seiner Hautfarbe zusammengeschlagen wird, nützt ihm der Umstand, dass sowas nicht oft passiert, oder dass viele andere Menschen seiner Hautfarbe gerade einen wesentlich besseren Tag haben, herzlich wenig.

Es ist also eine unsinnige Unterscheidung, von der ich vermute, dass sich vorgenommen wurde, um "Er aber auch"-Argumente der Gegenseite abzuwehren. Wenn also ein Schwarzer Opfer von Rassismus war, die Weißen aber sagen "Ach, die schwarzen Leute beschweren sich, dabei gibt es doch auch Rassismus gegen weiße Menschen! (Was, wie ich hoffentlich nicht erklären muss, ein sehr dummes Argument ist!), dann sagt BLM: "Das ist aber kein Rassismus, wenn es gegen Weiße geht!"

Ich verstehe die Idee, aber das ändert nichts daran, dass es wirklich, wirklich, wirklich, wirklich, wirklich keine gute Idee war.

Bei dem Argument der Instituionalisierung kommt zudem der selbstbesiegende Charakter hinzu: In dem Moment, indem der Gedanke, Diskriminierung von Weißen wäre kein Rassismus, weil sie nicht institutionalisiert ist, institutionalisiert ist, ist er im Grunde rassistisch, weil er ja nun instituionalisiert ist.

Oder, um die letzten Absätze kurz zusammenzufassen: Diese zusätzlichen Definitionen sind Kuhmist.

Wenn ein Schwarzer verallgemeinert und sagt alle Weißen unterdrücken und verachten uns ist das genau so Rassismus wie ein Weißer der sagt alle Schwarze würden klauen. Rassismus setzte keine Unterlegenheit, oder Überlegenheit voraus. Es kommt nur bei ersterem eher vor.