Keine richtige Familie?
Vorab ich weiß selber nicht was ich mir durch diese Frage erhoffe möchte mir aber einfach alles von der Seele sprechen und vlt doch den ein oder anderen Tipp bekommen.
Vorallem jetzt zur Weihnachtszeit merke ich dass ich eigentlich keine richtige Familie habe. Ich bin zurzeit 17 Jahre alt und Feier wie jedes Jahr "nur" mit meinen kleinen Bruder und meine Mutter. Oma mit der wir uns verstanden haben ist leider vor einigen Jahren verstorben, genauso wie mein Vater schon vor 15 Jahren. Klar bin ich glücklich dass ich die beiden habe aber ich empfinde es nicht als richtige Weihnachten. Für mich ist das schon Gewohnheit dass wir viel Zeit zusammen verbringen. Was mir fehlt und ich bei jedem sehe ist wie Besuch kommt bzw man selbst jemanden besucht. Habe hier nur 2 tanten mit denen ich mich nicht verstehe und 1 Opa. Zu ihm wäre es noch möglich zu gehen aber da müsste ich mich " selbst einladen" und ich glaube da würde auch die Stimmung fehlen wenn man nicht mal richtig erwünscht ist. Der Rest mit denen wir kaum Kontakt haben wohnt 500km weit weg.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter jede Weihnachten wird mir gezeigt dass mir das wichtigste fehlt und zwar eine normale Familie. Danke fürs durchlesen hoffe bekomme paar Tipps
4 Antworten
Ich bin früh Halbwaise geworden und mein Vater liegt seit 8 Jahren nach einem Schlaganfall im Pflegeheim, Pflegestufe 3. Er erkennt mich, aber kann nicht mehr reden. Die Verwandtschaft hat sich schon lange von uns abgewendet, weil ihnen das Leid zu groß war.
Ich kann daher gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst. Die Geburtstage, Todestage und auch Weihnachten sind schon lange sehr einsam. Es ruft niemand an, keiner kommt vorbei und ich möchte nicht betteln gehen. Trotzdem tut es weh.
Dieses Jahr habe ich mich getraut und der Verwandtschaft, die sich nicht mit den Worten "wir sind keine Familie" von mir und meinen Eltern getrennt hat, eine Karte zu schreiben. Einfach, schlicht. In meinem Inneren sehne ich mich nach einer Antwort, aber ich weiß, dass keine kommen wird.
Das Leben ist nicht immer gerecht und es tut mir leid, dass Deins es auch nicht zu Dir ist. Weihnachten wird nie wieder so werden, wie es früher einmal war. Das heißt aber nicht, dass es schlecht sein muss.
Halte Dir die, die Du hast, nah. Versuche, zerbrochene Bande wieder zu knüpfen, aber zerbrich nicht daran, wenn keine Antwort kommt. Du hast immer noch Deine Mutter und Deinen Bruder. Halte sie und Deine Oma in Ehren.
Verstehe ich :)
Ich würde mal mit deiner Oma reden wenn du dich dabei wohl fühlst vielleicht könnte sie ja mit dem Rest reden oder ihr könnt euch gemeinsam was ausdenken zu Familie gehören nicht nur deine biologische Familie sondern auch deine Freunde vielleicht könnt ihr ja die Familie deiner Freunde einladen das könnte auch etwas daran ändern :)
Dann frag mal diejenigen, die an den beiden Weihnachtsfeiertagen hunderte Kilometer fahren, weil sie bei der Verwandtschaft sein müssen!
Ich bin heilfroh, die Tage intensiv mit meiner Familie verbringen zu können, nämlich denjenigen, die mir am Herzen liegen - und das NICHT nur an Weihnachten!
Was ist denn genau das "Wichtigste"? Das ist ein variabel einsetzbarer Begriff.
Für den einen ist es Sicherheit, für den anderen ein Dach über dem Kopf und Wärme. Für den einen ists der Kreis der Familie, für den nächsten ist es "Glücklich sein/ Zufriedenheit". Für den einen ist es Gesundheit.... und so weiter.
Ihr seid doch eine Familie. Du, dein Bruder, deine Mutter. Ihr drei stellt die Familienmitglieder eurer Familie dar.
Ja schön, in manchen anderen Familien gibts noch mehr Geschwister, einen Papa, vereinzelt Großeltern, Anverwandte.... aber alleine dadurch wird man weder glücklicher, noch zufriedener noch kompletter (innerlich). Es sind einfach nur mehr Personen, dadurch ist mehr Unzufriedenheit vorprogrammiert, evtl mehr Familienzwist, evtl mehr Trauer.
Weißt du auf was sich viele, grade zur Weihnachtszeit hin, besinnen? Darauf, zufrieden zu sein mit dem was sie haben, darüber bewusst zu werden das sie doch eigentlich alles haben was sie zu ihrem persönlichen Glück brauchen. Wärme, Essen, Ausbildung, die Möglichkeit zur Schule zu gehen, frei zu sein, die eigene Meinung sagen zu dürfen, wenigstens ein Elternteil, vielleicht noch Geschwister, ein stetes Dach überm Kopf.... Reichtum (ob familiär oder finanziell), das ist eine andere Ebene, nichts grundlegend Wichtiges (eigentlich).