Keine Liebe mehr, wie damit umgehen?
Hallo Leute. Ich (20) war 2 Jahre mit meinem Freund (19) in meiner ersten Beziehung. Wir waren 2 Jahre beste Freunde und haben uns dann verliebt. Es war eine wunderbare Beziehung, er war ein wirklich guter Freund. Vor 4 Monaten hat er dann Schluss mit mir gemacht. Ich war am Boden zerstört, ich habe diesen Mann wirklich sehr geliebt und war auch emotional sehr abhängig von ihm.
Meine Welt brach zusammen nach der Trennung, vor allem da sie im Guten ausging. Ich hatte die ganze Zeit diese Hoffnung und dieses Bauchgefühl, dass es nicht vorbei sein kann, weshalb ich ihm dann noch 2 Monate lang hinterhergerannt bin. Er hat mich daraufhin blockiert. Erneut ging meine Welt zu Bruch. Es waren die schlimmsten Wochen meines Lebens.
Vor einigen Tagen hat nun eine gute Kollegin es geschafft, ihn zu kontaktieren und ihn um ein letztes Treffen mit mir zu bitten, um alle offenen Fragen zu klären und für einen Abschluss zu sorgen. Zu dem Zeitpunkt wollte ich mich zwar von ihm lösen, doch innerlich wusste ich, dass ich hoffte, ihn zurückzugewinnen. Ich habe den Tag vorher mit Weinen verbracht, mir die romantischsten Szenarien vorgestellt.
Ich hatte auch Angst, dass er mich abweist und ich dann in einem See aus Tränen versinke. Ich war immer noch hoffnungslos in ihn verliebt. Doch als ich ihn dann am nächsten Tag sah, als wir uns trafen, da war nichts. Keine Gefühle, keine Tränen, keine Liebe. Wir sind spazieren gegangen und ich konnte ihm meine Fragen stellen.
Natürlich hat er mir erzählt, dass es nie wieder eine Beziehung mit uns geben wird, da er nicht zu einer Exe zurückkehrt etc. - auch da habe ich nicht geweint. 2 Jahre lang habe ich ihn wirklich extrem geliebt, er war der Mittelpunkt meines Lebens - und dann fühlte er sich an wie ein Fremder, jemanden, den ich nicht mehr kenne. Ich konnte und kann meine Gefühle nicht einordnen.
Auch jetzt, einen Tag später, fühle ich mich irgendwie leer. 3 Monate lang habe ich ihn vermisst und wegen ihm geweint und jetzt nichts. Einfach nichts. Und ich spüre wie die Tränen nach oben brechen wollen, doch sie fliessen nicht. Ich vermisse und liebe ihn nicht mehr und doch wache ich am Morgen unmotiviert und planlos auf. Das Leben fühlt sich nicht mehr schön an.
Habe ich Depressionen? Kennt jemand von euch dieses Gefühl? Was tut ihr dagegen, dass es weg geht? Ich möchte einfach wieder mein Leben geniessen und offen für Neues sein.
6 Antworten
Zuallererst einmal hast du Liebeskummer. Trennungsschmerz. Dein Leid hat sich auch noch in die Länge gezogen, weil du eben gehofft hast. Dieses Auf und Ab, was du da gerade durchmachst, ist normal.
Was mir geholfen hat, ist eine Struktur im Tag. Rausgehen und mal auf andere Gedanken kommen, sei es auch nur kurz. Sport machen. Positive Gefühle ausschütten. Sowas.
Aber eben auch Zeit für Trauer. Wütend sein. Diese Gefühle zulassen, aufschreiben, aussprechen.
Meist hat man da keine Depression, sondern eine Anpassungsstörung. Man kommt mit der neuen Situation nicht klar. Aber sowas kann dir auch nur ein Psychologe korrekt beantworten.
Hi,
Du hast jetzt die Gewissheit, dass es nichts mehr wird und das katapultiert Dich erst einmal in diese Phase, in der Du Dich jetzt befindest.
Liebeskummer nach einer Trennung ist zwar normal, aber dennoch ein schmerzvoller Prozess.
Da Du bis vor kurzem noch Hoffnung hattest, dass es doch noch einmal gut wird und es für euch weitergeht, hast Du den tatsächlichen Weg erst jetzt begonnen. Es verläuft meist in gewissen Phasen ab, die oft auch so zutreffen.
Du sagst, dass Du keine Liebe mehr spürst und ihn nicht vermisst. Das klingt für mich nach der Phase, in der man noch verleugnet und versucht, sich damit vor dem Schmerz zu schützen. Das erklärt für mich das Gefühl der inneren Leere. Wenn Dich die Gewissheit richtig erreicht, geht das meist mit Wut und Enttäuschung einher, bevor Du dann in den Prozess kommst, das Ganze zu verarbeiten, die Tränen zu trocknen und los zu lassen. Wenn Du es vollständig akzeptiert hast, hast Du auch Dein Leben vollständig wieder.
Was Du tun kannst, ist, dass Du Dir diese Gefühle nicht verbietest. Du darfst weinen, Du darfst schwach, wütend und enttäuscht sein. Du darfst trauern und Du darfst ihm innerlich auch Vorwürfe machen und ihn zeitenweise auch hassen. Es ist okay zu fühlen.
LG
Ich kann Dich wirklich gut verstehen, besonders wenn es darum geht, dass Du Deinen Frieden haben möchtest.
Nur wurdest Du nach der Wut und Enttäuschung noch einmal "zurück gespult" zu hoffen, lieben, etc.
Es wäre vergleichbar mit der Situation, dass man es doch noch einmal versucht hätte und es dann erneut gescheitert wäre. In dieser Situation geht der ganze Mist ja auch noch einmal von vorne los.
Statt diesem loslassen können, Abschied nehmen (wie auch immer man es nennen möchte) wurde der ganze Prozess unterbrochen. Wobei ich schon ganz stark hoffe für Dich und Deinen Frieden, dass Du dieses Mal schneller durch kommst und rascher Deinen Frieden findest.
Du hast offenbar Dein Bild von ihm geliebt und gar nicht erkannt, wer er wirklich war... Nun bist Du ernüchtert.
Akzeptiere das Ende einer Illusion und gib Dir Zeit, die seelische Wunde ausheilen zu lassen. Tu Dir was Gutes (Musik und Schokolade, ein Spaziergang in der Natur) und denke an andre Dinge. Letzteres gelingt mit einem guten Buch, in dem Du in eine fremde Welt eintauchst...
Vor allem aber werde innerlich selbständig!!! Emotionale Abhängigkeit ist kindisch. Dies ist der Zeitpunkt, erwachsen zu werden! Besinne Dich auf Dich selbst und entwickle ein gesundes Selbstwertgefühl. Und dann Kopf hoch und klammere Dich nicht an den nächsten, der Dir schöne Augen macht.
Ja, das hört sich definitiv nach Depressionen an.
Du hast lange Zeit versucht, ihn zurückzugewinnen und hast viel gelitten.
Irgendwann ist es deiner Psyche zum eigenen Schutz zu viel, und sie macht zu.
Genau das ist bei dir passiert.
Ich kenne dieses Gefühl ganz genau.
Man fühlt sich innerlich wie tot, man kann sich über nichts mehr freuen, aber auch nicht mehr traurig sein und weinen.
Bei mir wurde es nach Monaten langsam wieder besser.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe 🌞 Grüße
Ein gebrochenes Herz braucht manchmal viel Zeit um zu heilen. Aber hinterher ist man immer stärker als vorher.
Eine Depression muss das nicht gleich sein.
Das ist ja das Ding. Die Trennung ist 4 Monate her. Diese Phasen hatte ich alle schon. Wut, Trauer, Enttäuschung, Liebe. Dann hat er mich blockiert und ich wurde damals schon Gefühlslos. Es hat mich nicht berührt in der ersten Woche. Danach fing ich wieder an zu hoffen und ihn zu lieben. Jetzt bin ich völlig leer. Ich hoffe, dass ich nicht nochmals alles von vorne machen muss. Ich will endlich wieder Frieden haben.