Kastrierte Kater und reviere?

2 Antworten

Hallo Julz496576

ich kann mich Munga01 nur anschließen. Sei froh, das es bei euch so super klappt, es könnte auch ganz anders ausschauen. Es ist immer perfekt, wenn sich Nachbarskatzen verstehen und es eben nicht zu bösen Revier-Machtkämpfen kommt, die im schlimmsten Fall halt auch tödlich enden können. Zudem scheint euer Garten zu keimen Jagdrevier zu gehören, was eben auch ein Pluspunkt für gutes Auskommen untereinander ist.

Mal bisschen Schwarmwissen zum Thema Reviere, Reviergröße und Rangordnung von Katzen:

Die Neugier ist der Katze Tod (Sarah C. Kilian, Katzen Extra)

Freigänger haben einen Radius von bis zu 3 km/300ha, manche sogar mehr !

Katzen unterteilen ihr Revier in 3 Kategorien:

  1. Heim 1. Ordnung steht für Schlaf- und Futterplatz
  2. Heim 2. Ordnung nähere Umgebung rund ums Haus
  3. Jagdrevier

Stadtkatzen haben ein Streifgebiet von 0,4 bis 65 ha und im ländlichen Raum ein Streifgebiet von 4 bis 200 ha ! ( Für unwissende: 1 ha = 100x 100 m )

Wild lebende Katzen durchstreifen ein Gebiet von bis zu 600 ha !

(laut eines Artikels/Studie in der "Geliebten Katze" Nr. 6/ o7)

Potente Kater streifen weiter umher als Kastraten und diese wiederum mehr als Kätzinnen.

Die Streifgebiete von Kätzinnen unterscheiden sich je nach Studie enorm in der Grösse.

Die Streifgebiete von Katern sind durchschnittlich dreimal so gross wie diejenige der Kätzinnen (Studie Züricher Tierschutz: SWILD 2013)

Bauernhofkatzen können ein Revier von bis zu 10 Hektar haben. Und bei männlichen Katzen wurden sogar schon Reviere mit einer Größe von über 60 Hektar gemessen. Die Reviere von Katern sollen außerdem, während der Decksaison, noch größer sein als sonst üblich und die Reviere mehrerer Katzen abdecken (Hofmann, 2012, S. 21).

Rangordnung:

Das Katzen Einzelgänger sind, ist leider noch immer ein weit verbreiteter Irrglaube. Trauriger Weise gibt es da immer noch sooooo unendlich viel Aufklärungsbedarf :-(

Studien belegen, das Katzen die Gesellschaft von Artgenossen brauchen. Einzig auf der Jagd, sind sie wirklich lieber alleine. Freilebenden Katzen bilden sogar, freiwillig und von sich aus, große Kolonien in denen sie zusammen leben. Auch Hauskatzen pflegen draußen soziale Kontakte. Aber eine Katze in der Nachbarschaft, ersetzt NICHT den Kumpel, der zu Hause ist ! Denn einen Kumpel zu Hause haben, ist etwas völlig anderes, als Katzen aus der Nachbarschaft zu begegnen. Draußen geht es dann auch viel härter um Reviere, Revierkämpfe, Rangordnungen. Das kann man eben NICHT mit einem Partner zu Hause vergleichen !  

Ja, auch bei Katzen gibt es die Rangordnung.

Vor allem Kater haben eine Hierarchie die über Machtkämpfe ausgetragen wird. Und eben diese Machtkämpfe, wenn ein Katze eine höhere Stellung einnehmen will, als das derzeitige Alphamännchen, kommt es zu richtig bösen Machtkämpfen, die dann auch blutig bis tödlich Enden können.

Während bei freilebenden Katzen, die sich in Gruppen zusammen finden, die Rangordnung meist ganz klar definiert ist, wechselt die Rangordnung bei, in Gruppen lebenden reinen Hauskatzen, immer wieder mal.

Das kann man vielleicht mit Treppenstufen erklären:

Die Stufen sind nicht gleichmäßig, sondern können sehr weit, bis auch nur um Haaresbreite auseinander liegen.

Auf der höchsten Stufe sitzt das Alphamännchen, das die Rangordnung anführt.

Kommt jetzt eine neue Katze dazu, die sich auf die unterste Stufe setzt, kommt es eher weniger zu Spannungen. Doch eine neue Katze sucht sich eine höhere Stufe und verdrängt so die dortige Katze, was dieser so gar nicht gefallen wird. Dies führt dann zu Unstimmigkeiten und zu Kämpfen.

Die Rangordnung innerhalb einer Gruppe wird auch durch Alter, Gesundheit, dem Umgang untereinander und ob es Wurfgeschwister sind bestimmt, was in machen Situationen eine Gruppe auch ganz schön auf den Kopf stellen kann.

Eigene Erfahrung:

Ich habe zur Zeit 6 Fellnasen und hier ist der Felix, unser ältester Kater, ganz klar DER Boss, DAS Alphamännchen schlecht hin. An ihn kommt keiner ran und auch keiner vorbei :-)

Jeder unterwirft sich ihm, ob Maui, Dante, Yoda, Titus oder Bob, unser Felix ist der unanfechtbare Big Boss. Man kann auch immer mal beobachten, wenn einer gerne die Macht an sich reißen möchte. Dann fliegen hier auch mal die Fellbüschel und es gibt lauthals Geschrei. Aber dann ist es auch wieder gut.

Bei uns ist die Rangordnung wie folgt gestaffelt:

  • Felix (11 Jahre alt)
  • Maui (5 Jahre alt)
  • Dante (4 Jahre alt)
  • Yoda (3 Jahre alt)
  • Titus (2 Jahre alt)
  • Bob (ca. 3-4 Jahre alt)

Jede neue Katze oder auch Pflegegäste, die in die Gruppe dazu dürfen, stehen am Schluss der Treppe.

Bild zum Beitrag

Alles Gute

LG  

 - (Tiere, Katze, Kater)
Von Experte NaniW bestätigt

Kastrierte Kater sind ruhiger und weniger auf Kampf aus.

Aber auch unkastrierte Kater sind bereit ihr Revier zu teilen, denn Katzen sind keine Einzelgänger! Das ist ein weit verbreiteter Irrtum.

Sie klären die Rangordnung, wobei es auch zu allerlei Blessuren kommen kann. Aber dann ist erst mal Ruhe und jeder weiß wo sein Platz ist.

Julz496576 
Fragesteller
 03.03.2022, 14:41

Stimmt hab gar nicht dran gedacht das auch katzen ein reges sozialverhalten haben... War immerhin der grund 2 zu holen :) aber supi danke dann muss ich mir ja keine Sorgen machen

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