karikatur Grenzverlegenheit 1834 kann jemand tipps geben? :D

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Bei einer Karikatur kann darauf achten, was wie abgebildet ist, was im Mittelpunkt steht bzw., besonders hervorgehoben wird. Für die Deutung kann wichtig sein, die Karikatur in einen geschichtlichen Zusammenhang zu verstehen.

In der Karikatur sind Grenzen ein wichtiges Thema.

Die Bildunterschrift heißt:

„Sie sehen, Herr Gränzwächter, daß ich nix zu verzolle hab´, denn was hinte auf´ m Wagen ist, hat die Lippi´sche Grenze noch nit überschritten, in der Mitt´ is nix, und was vorn drauf is, ist schon wieder über der Lippischen Gränze drüben."

Die Karikatur "Gränzverlegenheit" ist in der humoristischen Wochenschrift „Fliegende Blätter“ erschienen, Band 9, 1848, Nr. 198, S. 45. Abbildung: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/fb9/0049

Die Zeichnung karikiert die vielen Zollgrenzen in Deutschland vor allem in der Zeit vor der Gründung des Deutschen Zollvereins 1834. In übertreibender Zuspitzung reicht ein großer Planwagen vorne und hinten über die Grenzen hinaus. Zwei Grenzposten mit Zollschranken (an Schildern und Schlagbäumen zu bemerken) liegen sehr dicht beieinander. Das Fürstentum Lippe-Schauenburg in Westphalen (Schaumburg-Lippe ist wohl eine häufigere Bezeichnung) war eines der kleinsten deutschen Territorien in der Zeit des Deutschen Bundes.

Ein Schlagbaum kann in der Karikatur des 19. Jahrhundert Rückständigkeit, territoriale Zerstückelung und Behinderungen im Personen- und Warenverkehr symbolisieren. Eine entwicklungshemmende Kleinstaaterei mit störenden Hoheitsrechten wird abgelehnt.

Bei der Schreibweise im Text kommen ältere Rechtschreibung und Dialekt/Mundart hinein. Das Wort „Grenze“ ist ein Lehnwort. Mittelhochdeutsch graniza, graenizen, greniz stammt aus altpolnisch granica, grańca „Grenzzeichen“, „Grenzlinie“ (polnisch granica), in anderen slawischen Sprachen gibt es Entsprechungen, z. b. tschechisch hranice. Das Wort ist in der deutschen Sprache längere Zeit verschieden geschrieben worden, mit unterschiedlichen regionalen Entwicklungen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die Schreibweisen mit „e“ und „ä“ („Grenze" und „Gränze") noch ungefähr gleich häufig.

Vgl. dazu: Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch. Greander – Gymnastik. Bearbeitet von Arthur Hübner und Hans Neumann in Verbindung mit der Arbeitsstelle des Deutschen Wörterbuches. Leipzig : Hirzel, 1935, Spalte 125 – 128

Albrecht  01.02.2012, 23:56

Die Posten in Uniform an den Schlagbäumen (Soldaten?) als Holzfiguren könnten so gedeutet werden, daß der Staat Schaumburg-Lippe in seiner Größe im Grunde wie ein Spielzeugland ist, es keine Posten gibt, deren reale Funktion wesentlich darüber hinausgeht, dazustehen und sichtbar zu sein.

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Sag Deiner Lehrerin: eine Karitatur ist eine überspitzte Darstellung. Lange Nasen werden noch länger, große Augen werden noch größer, gemeine Gesichtsausdrücke werden noch gemeiner und dürre Menschen werden ein Strich. Konzentriere Dich auf die Augenbrauen - sind sie füllig, dann zeichnet der Karikaturist einen dicken Srich über die Augen, und hat die Figur relativ kurze Beine, dann zeichne einen Kopf mit Füßen...

Zollverein heisst wahrscheinlich, dass Zölle zwischen verschiedenen Ländern/Regionen aufgehoben wurden, oder? (so ähnlich wie in der EU...) Aber das habt ihr sicher gelernt...

Vielleicht informierst du dich erst einmal über diese Hintergründe.

Dann steht auf den Schildern "Lippe Schaumburg" (Schaumburg LIppe???) Vielleicht googelst du mal das....

Dann sind die Soldaten aus Holz/Spielzeug, die Leute aber echt. Vielleicht hat das was zu sagen???

dann sieht man nicht so genau, in welche Richtung das Ding eigentlich fahren soll. fährt es überhaupt?