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Kannst Du auch in dieser Deiner schweren Lebenslage Gottes Liebe zu Dir erkennen?

1 Antwort

Tut mir leid, aber dieses ganze Gottgefasel kannst du dir sparen. Ich bin nicht auf der Suche nach irgendeiner höheren Macht, die mir in dieser Situation „Hoffnung“ geben soll. Die Realität, in der ich mich gerade befinde, ist brutal genug, als dass ich mich noch mit sowas beschäftigen möchte. Ich verstehe, dass du dich mit deinem Glauben verbunden fühlst, aber für mich ist das kein Trost. Also hör auf, mir deine ‘Göttliche Liebe’ aufzudrücken. Ich bin ganz gut darin, mit der Realität klarzukommen, ohne dass da noch irgendeine spirituelle Ebene drüber gestülpt wird. Ich habe mich in meinem Blog ausführlich damit auseinandergesetzt, über die Theodizee schwadroniert, Gott verunglimpft. Wenn es dich interessiert, kannst du dort nachlesen: https://www.victormancini.de/2025/01/gods-not-dead-god-has-never-been.html


AdamundEvi 
Beitragsersteller
 09.05.2025, 14:36

Danke für die ehrliche Antwort!

Damit ist erst einmal alles gesagt.

Doch ich denke, dass Du es nicht verübelst, wenn ich mich zu meinen eigenen Beweggründen äußere. Ich weiß aus eigenem leidvollen Erleben, dass es sich lohnt, dem liebenden Gott, der sich uns in Jesus offenbart, eine Chance zu geben.

Ich bin in einem säkularen Umfeld aufgewachsen, erzogen und geprägt. Rationalität ist für mich so wichtig wie meine naturwissenschaftlichen Überzeugungen. Es ist für mich völlig rational und vernünftig, an Liebe zu glauben, an Intelligenz zu glauben UND an eine höhere Liebe und eine höhere Intelligenz zu glauben, die uns wollte und uns aus der unbelebten durch Urknall freigesetzten Materie entstehen ließ. Paulus schreibt, wir Menschen könnten Gottes Existenz bereits durch Betrachtung der Schöpfung (Natur) erkennen. Und was tun Naturwissenschaften anderes, als die Natur zu betrachten von der Supernova bis zur DNA? Wunder über Wunder, die uns ermöglichen zu erkennen: Das kann nicht zufällig und planlos entstanden sein! All das spricht schon zu uns, wenn wir es hören oder sehen wollen.

Ich bin das Wagnis (bei dem man nichts riskiert, außer Erkenntnis zu erlangen) eingegangen: "Wenn es DICH gibt, dann gib mir ein Zeichen!"

Ich habe all die Zeichen, gar nicht zählen, mir merken oder aufschreiben können. Veränderungen meines Umfelds, meiner Beziehungen, innere Veränderungen sind seit dem geschehen, ein neues Leben - nicht in Glanz, Herrlichkeit oder gar sorgenfrei, aber Leben neu! Und das ohne sich selbst zu verlieren, im Gegenteil!

Was hast Du zu verlieren? Dass Dir ein Zacken aus der Krone der Selbstgewissheit, der selbst gewonnenen Überzeugungen bricht? Wen sollte das stören, außer Dich selbst? Wann ist denn die richtige Zeit, offen zu werden, Chancen für möglich zu halten und zu ergreifen, den Mut zur Demut aufzubringen?

Klingt das provokativ? Vielleicht ist das ja der Ton, der Dich immer wieder neu zum Nachdenken über Gott und die Welt anregt.

Alles Gute!