Kann mir jemand helfen, dieses Gedicht von Erich Fried zu interpretieren?
Erst die Zeit
dann eine Fliege
vielleicht eine Maus
dann
möglichst viele Menschen
dann wieder die Zeit
2 Antworten
Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer
Literatur
"Langeweile" wäre mir für dieses Gedicht zu schwach. Nicht jeder, der sich langweilt und seine Zeit vertut, wird zum Mörder.
Es scheint mir in diesem Gedicht eher um "Lebenssinn" zu gehen. Wer keinen sieht, der ist unterbeschäftigt und wird zum Zerstörer. Doch nicht, weil ihm langweilig wäre, sondern weil er keine konstruktive Beschäftigung in seiner Lebenszeit findet. Daher wird er destruktiv.
Es geht um den schädlichen Einfluss der Langeweile, die das Lyrische-Ich zum Mörder machen. Und später langweilt er sich erneut.