Kann mir jemand die Frage beantworten, bitte :-)?

4 Antworten

immer größer -- ist die natürliche Folge von Verzinsung.

SchakKlusoh  12.04.2020, 11:53

Wie belegst Du diese Meinung?

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freejack75  12.04.2020, 12:59
@SchakKlusoh

lese einfach mal etwas zu 08/15 technischer Regelungstheorie nach. Einen Regelkreis stabilisert man über negative Rückkopplung -- eine Heizungsregelung z.B. heizt auf wenn es kalt wird und schaltet ab wenn es warm wird.

Bei verzinsten Guthaben ist es umgekehrt. Auf Vermögen kommt etwas oben drauf, wer nichts hat bekommt nichts, und Schulden wachsen an. Mit Umverteilung und Sozialleistungen kann man das etwas stabilisieren, das ist dann so eine negative Rückkopplung. Solange es da jedoch keinen weltweiten Konsens gibt, scheren immer wieder ein paar Staaten mit Steuer- und Vermögensoasen aus. Das gibt dann so Auswüchse wie quasi nicht vorhandene Unternehmenssteuern für manche Ami-Großkonzerne wie Apple in Irland.

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freejack75  12.04.2020, 15:33
@SchakKlusoh

schreibe doch gleich, wenn dich die Hintergründe nicht interessieren, und du nur rhetorische Fragen stellst.

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SchakKlusoh  12.04.2020, 15:44
@freejack75

Mir ist klar, daß die Verzinsung von Kapital Geld von unten nach oben schaufelt, das hat aber nichts mit Armut und Reichtum zu tun. Es fehlt immer noch die Definition wo Armut anfängt und Reichtum anfängt und wie man die Größe dieser Kluft mißt.

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SchakKlusoh  12.04.2020, 16:01
@freejack75

Danke für die Links. Endlich hat jemand etwas vozuweisen.

Genau da haben wir das Problem. Der Gini-Koeffizient ist nämlich nicht durch die Verzinsung angestiegen. So trivial sind die Zusammenhänge nicht.

Das bedeute aber nicht, dass es eine strukturelle Verschiebung von arm zu reich gegeben habe. Vielmehr spielten Kompositionseffekte eine Rolle. „Der Anstieg der Ungleichheit von 2014 bis 2016 etwa ist ganz eindeutig auf die Flüchtlingswelle zurückzuführen“, sagt er. „Es ist eine ganze Gruppe von Personen mit niedrigem oder keinem Einkommen hinzugekommen. Da ist klar, dass die Ungleichheit ansteigt.“

https://www.welt.de/wirtschaft/article201469314/Einkommensverteilung-Der-Streit-der-Oekonomen-um-den-Gini-Koeffizient.html

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freejack75  12.04.2020, 16:07
@SchakKlusoh

Klar, man muss das ganze auch viel längerfristiger sehen. Die aktuell stark verschuldeten Staaten fördern eine 0-Zins-Politik. Dann die Inflation dazu, und wir haben defakto einen negativen Zinssatz.

Das hat zwar unschöne Nebenwirkungen, z.B. auf rücklagenfinanzierte Versicherungen wie private Renten oder PKV. Andererseits wirkt das stabilisierend auf das System.

Ich bin bei dir, der Anstieg der Ungleichheit der letzten Jahre kann nicht relevant durch Zinsen getrieben sein.

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Grundsätzlich größer, wobei aber die Allerärmsten immer ärmer werden und besonders die Allerreichsten im Reicher werden. Unser Mittelstand ist aber nach wie vor sehr groß und stabil- hier wird oft die falsche Behauptung aufgestellt, dass es bald keinen Mittelstand mehr gäbe.

SchakKlusoh  12.04.2020, 11:53

Nach welcher Definition bezeichnest Du jemand als arm?

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DerJoergi  12.04.2020, 17:56
@SchakKlusoh

Nach der relativen Armutsdefinition, also den Bezug zum Durchschnittslohn.

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Wie bewegt sich die Kluft zwischen arm und reich

Das kommt darauf an, wie ´arm´ und ´reich´ definiert sind.

Natürlich ist es populär einfach zu sagen: "Sie wird größer", aber jeder der das sagt, muß auch sagen, nach welchen Kriterien er das beurteilt.

die Reichen werden immer reicher und die Armen immer ärmer. Die sogenannte Mittelschicht wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben, wenn das so weitergeht.