Kann man Soziale Arbeit studieren und gleichzeitig in Therapie sein?
Hi, ich bin 19 und momentan echt verzweifelt, weil ich ein "kleines" Dilemma habe.
Ich helfe liebend gerne anderen Menschen (mache ich auch öfters, bzw. habe ich gemacht) und habe schon länger die Idee, im sozialen Bereich zu arbeiten. Jetzt kommt aber das Problem:
Ich habe glaube ich so eine Art soziale Phobie (vermutlich weil ich ca. 6 Jahre lang gemobbt wurde) und teilweise leichte Berührungsängste. Die Berührungsängste könnte ich denke ich auch so überwinden, bzw. dadurch umgehen, dass ich einen Bereich wähle, in dem das nicht so wichtig ist. Aber die soziale Phobie werde ich nicht alleine los.
Meine Idee war es, dual Soziale Arbeit zu studieren und von dem Geld vielleicht eine Therapie zu machen. Haltet ihr das für sinnvoll und machbar oder sollte man vor Studienbeginn schon sehr kontaktfreudig sein? Ich rede wirklich von einer Person, die gerne Lösungsansätze für Probleme entwickelt und Menschen helfen will, es bloß wegen ihrer Psyche nicht kann.
3 Antworten
Würde an deiner Stelle zu einem Hausarzt gehen, der dich vielleicht an einen Psychologen weiterleitet.
Du hast auf jeden Fall eine super Einstellung, aber sowas von alleine wegzubekommen ist schwer.
Du kannst ja sehen, wie sich deine Phobie entwickelt und danach gucken, was du für das Beste hältst.
Alles Gute!
Hi
die Frage ist schon eine zeitlang her aber vielleicht hilft meine Antwort trotzdem noch:
ich habe mir diegleiche Frage ebenfalls oft gestellt, da ich auch eine leichte Soziale Phobie habe und Heilpädagogik studiere. Bei mir wurde trotz vorheriger Therapie die Diagnose erst während dem Studium gestellt.
Ich finde gerade, wenn man es schafft, mit der Angst leben zu lernen und dadurch Schwierigkeiten und Lebenskrisen überwunden hat, kann man Menschen gut unterstützen.
Kommt aber auch drauf an wie stark die Soziale Phobie ausgeprägt ist. (auch da gibt es große Unterschiede ähnlich wie bei Depressionen allerdings gibt es hier keine begriffliche Unterscheidung zwischen leicht mittel und schwer) Ich denke bei einer schweren sozialen Phobie sollte man die Finger von dem Beruf lassen.
Zudem sollte man auch bedenken, dass man sich während des Studiums noch verändert und entwickelt. Ich persönlich sehe kein Problem darin, auch mit gleichzeitiger Therapie zu studieren (habe ich auch so gemacht). Manchmal kann eine Stärke gleichzeitig eine Schwäche sein. Einserseits hat man Angst vor Bewertung durch andere Menschen andererseits ist liegen die persönlichen Stärken im sozialen Umgang mit Menschen.
Ich denke es kommt auch drauf an in welchen Bereich man später arbeitet. Es gibt durchaus Bereiche die soziale Ängste mehr oder weniger triggern. Beispielsweise könnte ich mir wegen der Angst nicht vorstellen als Streetworker zu arbeiten, in anderen Bereichen (mit Kindern, Beratungsstelle) etc. schon.
Übrigends eine Therapie muss nicht unbedingt Geld kosten. Informiere dich dochmal bei deiner Krankenkasse die stellt dir sicher eine Liste mit Psychotherapeuten in deiner Nähe zusammen. Zudem gibt es Studentenberatungsstellen auch für psychische Probleme aller Art, die meist auch kostenlos sind.
Ich würde mich erst behandeln lassen und dann studieren, sonst quälst du dich nur noch selber. Und es kann sein, dass du dein Studium abbrechen musst wegen deiner Krankheit.