Kann man sagen, dass wenn jemand Amok läuft, dass nur er schuldig ist also verrückt war, einsam, gehässig auf alle, usw.?

Da gibt es eine ganz passable Fabel zu:

Ein Skorpion trifft am Ufer eines Flusses einen Frosch.

„Lieber Frosch, nimmst du mich mit auf deinem Rücken ans andere Ufer?“, fragt der Skorpion.

„Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir auf dem Wasser sind, dann stichst du mich und dann sterbe ich“, antwortet der Frosch.

„Nein, wenn ich dich steche, dann gehe ich doch unter und sterben“, sagt der Skorpion.

„Das leuchtet mir ein. Steig auf meinen Rücken“, erwidert der Frosch.

Kaum sind sie ein paar Meter geschwommen, verspürt der Frosch einen stechenden Schmerz. „Verdammt, jetzt hast du mich doch gestochen. Jetzt sterben wir beide“, schreit der Frosch.

„Ich weiss. Tut mir leid, aber ich bin ein Skorpion und das liegt in meiner Natur...“, antwortet der Skorpion.

Amokläufer praktizieren eine Form der Gesellschaftskritik, und obwohl meistens auf eine Weise, dass man sie nicht mehr danach befragen kann, so doch immerhin deutlich genug, dass man sie als Kritik begreifen muss.

Auch ist, so meine ich, das Argument problematisch, es hätten Amokläufer anders gehandelt, wenn sie an einem anderen Ort gelebt hätten.

Schockierend sind Berichte aus den USA, denen gemäß bspw. die Mutter eines notorischen Amokläufers erst lange Zeit nach dem Massenmord überhaupt begriff, dass ihr Kind psychisch krank war.

https://en.wikipedia.org/wiki/Sue_Klebold

Derlei zeigt, dass es dem sozialen Umfeld von späteren Amokläufern oftmals an einem empathischen Sinn fehlt dafür, ob einer ihrer Mitmenschen kurz davor ist, mörderisch durchzudrehen.

Amokläufer sind offensichtlich nicht unsensibel, also primitiv oder tierisch-stumpf, und auch nicht dumm, sondern sehr intelligent, wie Adam Lanza, oder James Eagan Holmes.

In sehr vielen Fällen gelangt vor der Tat eine sehr auffällige, defätistische, oder verächtliche Haltung gegenüber der Gesellschaft zum Ausdruck.

Ich bin der Auffassung, dass Amokläufe soziale Anlässe haben, und durch die Gesellschaft stimuliert oder sogar provoziert werden, aber ich meine auch, dass jeder Mensch einen freien Willen und darum eine Verantwortung hat, der teuflischen Versuchung zu widerstehen.

Wenngleich mir die Worte fehlen, um das Verhalten vieler Eltern zu beurteilen, halte ich daher Amokläufer für eigentlich selbst verantwortlich

Bis ein Mensch soweit zu gehen bereit ist, muss einiges passieren und es sind unterschiedliche Hintergründe vorhanden; von Wut auf die Gesellschaft, über Mobbing, Ausgrenzung, psychische Erkrankung, bis hin zu einer malignen (= negativen) Prägung/Einstellung, gepaart mit zb Videospielen mit brutalem Inhalt. Jeder Amokläufer ist für sich speziell/anders, der psychologische Hintergrund zumeist hoch komplex.

Nicht selten überlebt der Amokläufer seine Tat nicht - einige suizidieren sich, andere begehen „suicide by Cop“ & manchmal bleibt den Einsatzkräften nur der Schusswaffeneinsatz, um weitere Opfer zu vermeiden. Geschieht dies, ist das „warum“ nur anhand von Befragungen im Umfeld des Täters & Sichtung seiner noch zu Lebzeiten getätigten schriftlichen/mündlichen Aussagen möglich. Die Ergebnisse sind immer traurig/schockierend - nicht zuletzt deshalb, weil man oft feststellen muss, dass das Umfeld Warnzeichen ignoriert oder verharmlost hat.

„Schuld“ ist ein heikles Wort, manchmal trifft „Mitverantwortung“ die Sache besser, zumindest betr des sozialen Umfelds, der Gesellschaft.

Letztendlich hat jeder von diesen Tätern diesen Entscheid selbst getätigt, ebenso die Tat - diese Schuld kann man nicht von der Hand weisen.

Da diese Thematik wirklich sehr komplex ist, habe ich es versucht, zwar kurz, aber verständlich zu erklären/beantworten und dies aufgrund meiner beruflichen Erfahrung.

Nein. Irgendeinen Auslöser musste das ja gehabt haben. Nicht umsonst werden sonst "gezielter" welche umgelegt vom Amokläufer.

Hallo sorry?

Alle sind an allem Schuld

ABER: für deine Entscheidungen bist du mindestens zur Hälfte selber verantwortlich