Kann man es schaffen jeden Menschen zu mögen, weil ja so die Würde und Ehre beachtet wird, oder warum sollen das manche nicht verdient haben?

12 Antworten

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Man kann jemanden hassen, aber dennoch respektvoll behandeln. Du musst niemanden mögen, aber solltest seine Menschenwürde respektieren.

Klassisches Beispiel: Hitler. Der hätte in meinen Augen nur noch verdient nicht komplett menschenunwürdig behandelt zu werden (also mit z.B. Folter) aber ansonsten hab ich keinerlei Respekt vor Leuten wie ihm.

Es gibt auch andere Menschen bei denen ich zwar noch eine gewisse Grundhöflichkeit an den Tag legen würde, aber vor denen ich auch jeglichen Respekt verloren habe, z.B. die meisten unserer derzeitigen Politiker

Jesus hat erzählt, daß er auch den Sünder liebt aber die Sünde haßt. Und er hat dann "ganz liebevoll" die Händler aus dem Tempel gepeitscht und auch der Priesterschaft mit deftigen Worten klargemacht, wie sehr er sie als Menschen "liebt".

Ich meine, daß es nicht möglich ist, das abgefeuerte Geschoß zu hassen und gleichzeitig die Waffe zu lieben, die es abgefeuert hat.

Allerdings sollte es möglich sein, jemanden, der krank ist, zu mögen und gleichzeitig die Krankheit zu hassen.

Ich kann zu jedem Menschen, egal was er getan hat, irgendwo in meinem Herzen Liebe empfinden, aber mögen muss ich ihn nicht. Ein Mensch - auch der schlimmste Mörder - hat ja nicht nur diese eine Seite, sondern eben ganz viele. Und er hat nach den ihm zur Verfügung stehenden Gesichtspunkten nur so entscheiden können, wie er entschieden hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ob es jemand verdient hat oder nicht kann ich letztendlich nicht beurteilen, also stellt sich mir diese Frage nicht. Es stellt sich aber die Frage: Was erreiche ich Gutes, wenn ich ihn nicht mag? - Ich erreiche damit kaum etwas Gutes! Wenn ich ihn jedoch mag, erreiche ich eher etwas Gutes. Da ich Gutes bewirken will mag ich ihn also, sofern meine jeweiligen Gefühle dies zulassen. Dies bedeutet keinesfalls, dass ich Gut heisse, was ich falsch finde. Was ich falsch finde, das lehne ich ab, aber nicht den Menschen, der es tut. So gebe ich ihm die Möglichkeit es besser zu machen. Das scheint emotional manchmal unmöglich, aber sobald ich nicht mehr meine Emotionen in den Mittelpunkt stelle, sondern den Menschen, kann es möglich werden. Ein Mensch ist für mich wichtiger wie meine jeweiligen Gefühle ihm gegenüber. Wenn ich mir dessen bewusst werde, verändern sich auch meine Gefühle und ich kann ihm liebevoller und verständnisvoller begegnen. Und das ist mein Ziel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil Erkenntnis und Verständnis wunderbare Gaben sind.