Kann jemand "Die Welt ist meine Vorstellung" erklären?

3 Antworten

Schopenhauer meinte, dass wir Dinge nicht so erkennen wie sie wirklich sind, sondern wir nehmen sie so wahr, wie sie nach Aufnahme von Informationen durch unsere Sinnesorgane interpretiert wird. Was wir wahrnehmen ist nicht die Realität, sondern das was unser Gehirn daraus macht. Es ist die Vorstellung unseres Gehirns von Realität.

Gedanklich passt da sehr gut dazu, dass es eigentlich keine Farben gibt. Farben werden von unserem Gehirn generiert. Eigentlich gibt es nur farblose elektromagnetische Wellen, die von Gegenständen reflektiert werden, oder eben nicht. Ich weiß auch gar nicht sicher ob blau für andere genauso aussieht wie für mich.

„ ,Die Welt ist meine Vorstellung:' – dies ist die Wahrheit, welche in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt; wiewohl der Mensch allein sie in das reflektirte abstrakte Bewußtseyn bringen kann: und thut er dies wirklich; so ist die philosophische Besonnenheit bei ihm eingetreten. Es wird ihm dann deutlich und gewiß, daß er keine Sonne kennt und keine Erde; sondern immer nur ein Auge, das eine Sonne sieht, eine Hand, die eine Erde fühlt; daß die Welt, welche ihn umgiebt, nur als Vorstellung da ist, d.h. durchweg nur in Beziehung auf ein Anderes, das Vorstellende, welches er selbst ist.“

(Schopenhauer, Arthur: Die Welt als Wille und Vorstellung).

Wenn man einen Gegenstand sieht, dann geschieht das durch die Sinnesorgane Augen - das Gehirn interpretiert nun das Gesehene - das entspricht aber nicht dem Ding an sich - und jeder interpretiert anders - jeder Mensch hat eine eigene Vorstellung von der Welt - man kann die Welt nicht objektiv erfassen, so wie sie wirklich ist und das Ich kann sie nicht unmittelbar erfassen, sondern nur durch Sinnesorgane und das Gehirn verarbeitet das Gesehene, damit es ins Bewußsein kommt. Diese Verarbeitung ist aber subjektiv.

Beispiel Farbe

Es gibt real keine Farben - es gibt nur Wellenlängen - das Auge i. V. mit dem Gehirn "konstruieren" nun die Farben - so haben wir die Vorstellung eines farbigen Gegenstandes, der aber in Wirklichkeit gar keine Farbe hat.

Auch im Pippi-Langstrumpf-Lied kann man erfahren:

"Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt..."