Kann Hochbegabung verschwinden?
Hallo!
Ich bin 16. Man hat bei mir vor 10 Jahren Hochbegabung festgestellt. Allerdings bin ich ziemlich an der Schwelle gewesen (also etwas über 130), weshalb mich mein Umfeld eher nicht als "Sonderling" aufnimmt und ich keine Probleme mit Kontaktaufnahme habe. Die Verhältnisse, in denen ich aufgewachsen bin und aufwachse, könnten auch deutlich besser sein... Ich habe keine Klasse übersprungen, bin nicht in Begabtenklassen oder extra Förderprogramme gesteckt worden, weil ich es selbst nicht wollte, da ich ja meine Freunde schon hatte...
In der Schule schlage ich mich nun allerdings "bloß" durchschnittlich.
Wenn ich sehe, welche Leistungen andere Begabte bringen und welche ich, dann fühle ich mich so dumm und habe Angst, dass ich mittlerweile auch "nur" durchschnittlich bin.
Ich habe vor allem wegen meinem ersten Freund viel Mist gebaut, mich betrunken und geraucht... Es tut mir in der Seele weh hinterher, dass ich mich so kaputt gemacht habe, aber ich habe irgendwie dazugehört und genoss einen gewissen "coolen" Ruf. Das ist eigentlich total lächerlich, mich davon abhängig zu machen, aber ich kann nicht anders. Mein Herz sagt etwas anderes als mein Kopf...
- Kann Hochbegabung verschwinden oder ist meine Angst unbegründet?
- Sollte ich lieber schauen, dass ich gefördert werde und dafür ein Einzelgänger bleibe oder sollte ich unter andere Jugendliche gehen und verstumpfen?
11 Antworten
Diese Frage wollte ich auch fast stellen.
Meinen Töchtern (13+16) geht es ähnlich wie dir. Anfang der ersten Klasse wurden beide auf Hochbegabung getestet. Die Jüngere lag knapp darunter, die Größere knapp darüber .
In der Grundschule hatte beide fast nur Einsen, waren oft den anderen weit vorraus.Konnten mit 4 lesen und mit 3 zweistellige Zahlen erkennen.
Im Gymnasium legte sich das, da gabs auch mal schlechte Noten.
Allerdings darf man bei so einem Test nie den Gesamtdurchschnitt sehen, sondern die einzelnen Werte. Denn da gibt es Stärken und Schwächen. Bei meiner Großen liegen die Stärken im sprachlichen Bereich und im Sozialen. Aber ohne Vokabeln lernen gehts trotzdem nicht ;-) und sprachliche Begabung nützt nichts in Chemie.
Fördern bringt auf jeden Fall etwas. Aber ist oft mit Kosten verbunden--meine Töchter hätten gern ein Instrument gelernt. Allerdings haben sie schon erfolgreich an Schreibwettbewerben teilgenommen.
Deine Talente sind sicher nur verborgen--such sie hervor ;-) . Was interessiert dich? Lies viel , informiere dich!
Übrigens--Alkohol macht wirklich dümmer.
:-) Meine Töchter sind auch hier angemeldet ;-) Vielleicht möchtest du dich mal mit ihnen unterhalten?
Im Prinzip stimme ich dem posting von @Kristall08 zu.
Was die Feststellung der Hochbegabung von 10 Jahren angeht, möchte ich aber noch eine Anmerkung machen.
Tests mit 6-jährigen Kindern sind nicht zu 100 % aussagekräftig, sie geben lediglich eine Tendez.
Wirklich aussagekräftige Erhebungen, auf die man sich auch stützen kann, sind frühestens mit 9/10 Jahren möglich, mit Ende des 4./Anfang des 5. Schuljahres.
Wenn dir dieser "Stempel" HB wichtig ist, dann solltest du dich nochmal testen lassen (zb. bei einer schulpsychologischen Beratungsstelle).
@derhajo
die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Du musst wissen, was für dich wichtig ist.
Ich persönlich halte die Erhebung des intellktuellen Vermögens nur dann für wichtig, wenn es irgendwelche Probleme oder Unsicherheiten gibt - denn eigentlich hängt das "Glück" und Wohl eines Menschen sicher nicht davon ab, zu wissen, ob man nun den Stempel "hochbegabt" trägt oder nicht - zumal dies für den einen oder anderen auch eher eine "Last" darstellt.
Nein, eine Hochbegabung verschwindet im Allgemeinen nicht.
Aber bedenke, es ist eine Begabung und das bedeutet, dass die abgebene Leistung nicht automatisch auch sehr hoch ist. Es gibt viele Menschen, die irgend eine Begabung haben und gar nichts davon wissen und diese deshalb auch gar nicht nutzen bzw. abrufen. Ähnlich ist es bei der HB. auch sie kann man nutzen oder auch nicht und nicht immer ist man selbst derjenige der dies steuert, sondern das können durchaus auch die Umstände sein.
Außerdem gibt es unter Hochbegabten auch viele Underachiever (Minderleister), Menschen, die also Zeit ihres Lebens unter ihrem Potential bleiben öder ihr Hochleistungspotential erst abrufen können, wenn sie entsprechendes Coaching erhalten.
So ist gerade bei jungen Menschen zwar das hohe Potetial vorhanden, aber nicht immer kann es genutzt werden. Da können einem auch Gefühle oder auch Hormone (Pupertät) einen Streich spielen.
Dir würde ich raten, dass du professionelle Hilfe suchts und dann Ruhe in dein Leben bringst und dann wirst auch du wieder Zugriff zu deiner Hochbegabung haben.
Herzlichen Gruß Werner
Hallo, bin Mutter von 2 hochbegabten Söhnen. Unser Älterer hat mit 16 Abitur gemacht ohne viel zu lernen. Abischnitt war passabel. Danach ein kreatives Jahr (jobben, nachdenken, suchen, feiern). Wir haben auch gedacht, dass seine Hochbegabung verkümmert ist. Doch bei einigen Tests (Studierfähigkeitstest, Bewerbungsverfahren etc.) war sein Ergebnis immer weit überdurchschnittlich. Also haben wir mit den Tests verglichen, die bei ihm im Alter von 6 Jahren gemacht wurden. Es gab stete Übereinstimmungen mit den Testergebnissen. Jetzt glaubt mein Sohn wieder an seine Hochbegabung, die er eigentlich nicht wirklich so annehmen konnte (wollte eher immer Durchschnitt sein). Er ist voller Tatendrang und Ehrgeiz jetzt sein Studium mit überdurchschnittlichen Noten zu absolvieren und ich sehe es hat gefunkt. Er lernt jetzt mit der Überzeugung und Freude..... und, er erzählt seinem 15 jährigen Bruder, er soll jetzt schon Gas geben, damit sein Abi gut wird. So, unsere Erfahrung hat uns gelehrt "Einmal IQ, immer IQ, allerdings muss zum Erfolg etwas beigetragen werden (lernen, lernen.....) LG
Klar, wenn sie nicht gefördert wird, kann sie auch verschwinden. Aber was machst du dich verrückt wenn du "nur" Durchschnitt bist; ist doch nicht schlimm. Gibt Schlimmeres.;-))
Eine Hochbegabung kann nicht verschwinden!!! Außer mit kognitiven Krankheiten, wie Schlaganfall usw. Und anhand ihrer Antwort liest man die Unwissenheit!
Danke sehr für deine liebe Antwort!
Mir geht es genauso wie deinen beiden. :)
Meine Stärken liegen ebenso im sprachlichen Bereich, aber in Naturwissenschaften bin ich wohl ganz unterer Durchschnitt. ;)
Aber ohne Vokabeln lernen gehts trotzdem nicht ;)
Oh ja, die Faulheit macht mir aber auch zu schaffen. ;)
Deine Talente sind sicher nur verborgen--such sie hervor ;-) . Was interessiert dich? Lies viel , informiere dich!
Danke für den Rat. :)
Vielen, vielen, vielen Dank nochmal!