Kampfsport mit schläppchen?

4 Antworten

Die Frage ist, warum wollte man es sollen, warum wollte man es wollen und warum sollte man es nicht...

Erst einmal ist es die Regel, dass in vielen gängigen Kampfsport- und Kampfkunst-Disziplinen barfuß trainiert wird. Manche Regeln werden mit Sinn gemacht und manche ohne. Diese hat teilweise schon ihren Sinn.

Das heißt aber nicht, dass es nicht unter bestimmten Umständen schon Sinn macht. Wenn du Verletzungen an den Füßen hast oder z.B. Warzen oder Ähnliches das du nicht übertragen willst, sind gerde die dünnen Schläppchen ein einigermaßen sinnvoller Ersatz. Bei der Kampfkunst meiner Wahl (Ninjutsu) wird auch wahlweise barfuß oder mit sogenannten Tabis (spezielle Stiefel, bei denen der große Zeh vom Rest abgetrennt ist, also mit einer Lücke dazwischen im Schuh). Outdoor-Tabis (Gummisohle) sind je nach Verein zugelassen oder auch nicht, da sie je nach Material der Matte (gerade echter Tatami aus Reisstroh verträgt das nicht so gut) die Matten beschädigen kann, außerdem ist es schon recht gemein dem barfuß trainierenden Trainingspartner gegenüber, wenn man ihm bei einer Fußkontrolltechnik mit einer Gummisohle auf den Fuß tritt. Indoor-Tabis hingegen sind absolut die Regel. Diese haben eine Stoffsohle (die schlechten Exemplare, aufgrund dessen, dass sie genauso rutschen, wie Socken, nicht zu empfehlen) oder eine Rauhledersohle (die besseren Exemplare).

Und mit Rauhledersohle wären wir bei einem Stand, den du bei Ballettschläppchen beispielsweise auch hättest. Rauhleder gleitet gut, bei Techniken, bei denen du gleiten musst, tut auch nicht so weh wie eine Gummisohle, wenn man dem Trainingspartner auf den Fuß tritt, bremst aber besser, als Stoff wie z.B. Socken.

Gymnastikschläppchen mit Gummisohle sind wohl weniger gelungen für sowas. Der Gummi stoppt zu sehr bei Techniken, bei denen der Fuß gleiten muss, und es tut weh, wenn man damit auf den Fuß getreten bekommt.

Schläppchen wegfliegen sehen, habe ich, wenn sie gut sitzen, noch keine. Aber am Fuß können sie schon etwas rutschen, Tabis sitzen schon was fester am Fuß (und Jazzschläppchen werden geschnürt, hier könnte man sich mit der Schnürung ins Gehege kommen). Außerdem ist Rauhleder als Sohle auch nur nahe dran an den im Kampfsport eigentlich optimalen Eigenschaften des Fußes - aber eben nur nahe dran.

Barfuß (oder in zugelassenen Schuhen da wo zugelassen, wie Tabis oder spezielle Tae Kwon Do Schuhe) ist sicher besser. Schläppchen mit Rauhledersohle sind mit Sicherheit eine gute Alternative bei medizinischen Gründen (ob man bei Fußfehlstellungen eine Einlage in Schläppchen tragen kann, weiß ich nicht, dafür sind sie ja doch was eng an den Fuß geschnitten - aber z.B. zur Vermeidung der Ansteckungsgefahr bei Warzen oder Wunden am Fuß) haben sie mit Sicherheit ihre Daseinsberechtigung auch im Kampfsport, Oder als temporäre Alternative zu Tabi oder Tae Kwon Do Schuh (billiger und besser wäre aber auch hier die Alternative Barfuß). Das wäre aber mit dem Trainer abzusprechen, damit er weiß, dass das Sinn macht und kein komischer Egotrip ist.

Aber nur, weil man sie hat, oder extra dafür kaufen? Nein, dafür gibts keine rationale Begründung.


Bei den meisten traditionellen, oder modernen Kampfkünsten wie Karate, Aikido, oder Judo wird grundsätzlich barfuß trainiert.

Auf den Trainingsmatten mit Schlappen, Pantöffelchen, oder Socken zu laufen kann diese nicht nur Abnutzen oder beschädigen - es besteht auch hohe Verletzungsgefahr.

  • Ausrutschen auf Socken, oder in Schlappen
  •  Verletzung des barfüßigen Trainingspartners
  • Schlappen lösen sich vom Fuß und fliegen durch die Luft

Bei einigen Selbstverteidigungskursen trägt man dagegen durchaus "Straßenkleidung", auch mit entsprechendem Schuhwerk, um den Realismus beim Training zu erhöhen.

Ansonsten gilt:

"Zu Regelungen und Ausnahmen lesen Sie die Vereinssatzung und fragen Sie Ihren Sensei oder Kampftrainer"

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Hallo enkeltrick,

  1. in welchem Kampfsport?
  2. Warum fragst Du nicht Deinen Trainer?