Kameraobjektive erklärt, taugt mein objektiv etwas?
Hallo zusammen, ich würde gerne "langsam" mit der Fotografie starten und schwanke gerade zwischen der Canon EOS R8 und der EOS R6 II. Jedoch steige ich bei den Objektiven leider noch nicht zu 100% durch, gerade wie genau sich die Blenden auswirken. Da ich auch etwas sparen möchte liebäugele ich aktuell mit dem "Canon RF 24-105mm F4L IS USM". Alternativ gibt es noch das "Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM" - aber was genau sind die Unterschiede? Das F2.8 ist für mein Versändnis "nur" lichtstärker und hat eine kleine Brennweite? Wie genau äußert sich das bei der Fotografie, gerade bei Personen, Landschaft oder auch Tieren? Ich habe versucht mich Online etwas reinzulesen, aber habe es nicht ganz verstanden :)
5 Antworten
Ja, kleinerer Brennweitenbereich und lichtstärker. Das bedeutet du bekommst damit auf gleicher Brennweite unschärfere Hintergründe hin, als mit einem f/4 und kannst eine Stufe schnellere Verschlusszeiten oder eine Stufe niedrigeren ISO einstellen. Es ist allerdings eher ein Profiobjektiv und hat deswegen auch seinen Preis. Günstiger findest du das 28-70 f/2.8 das mit 1000€ etwas mehr im Mittelklassebereich angesiedelt ist und sogar etwas günstiger als das 24-105mm f/4 bei Neukauf. Anmerkend ist noch zu erwähnen, dass das 24-105 auf maximaler Brennweite und f/4 ähnlich unscharfe Hintergründe erzeugt als das 24-70 auf 70mm und f/2.8.
Für einen blutigen Anfänger reicht aber das 24-105 f/4 zuerst mal aus, besonders auf einer Vollformat, es ist ein sehr gutes Allroundobjektiv. Ich würde dir ebenfalls sogar eher raten, Geld zu sparen und eine günstigere APS-C wie die EOS R10 zu wählen. Da finden sich auch weit günstigere Objektive, besonders wenn man sich Objektive adaptiert. Die Qualität von APS-C ist kein großer Unterschied zu einer Vollformat, besonders nicht wenn die Bilder am Ende nur auf Social Media landen.
Ein adaptiertes Canon 17-55mm f/2.8 entspricht auf APS-C einer Brennweite von 27-88mm und kostet nur 400€ in ausgezeichnetem Zustand. Mit der EOS R10 + EF Adapter hast du dann noch genügend Geld für weitere Objektive.
Die Unterschiede sind die Lichtstärke und natürlich der Zoom-Bereich.
Bei dem einem hast du über den kompletten Zoom-Bereich Blende 4, und bei dem anderem 2,8.
Die kleinere Zahl ist in dem Fall hier besser, da die Blende weiter offen ist, und somit mehr Licht hineinlässt.
Also musst du entscheiden ob dir eine größere Brennweite wichtiger ist, um näher an Objekte ranzukommen, oder ob du mehr Licht reinlassen willst, was zum Beispiel beim Freistellen von Objekten oder schlechten Lichtverhältnissen von Vorteil ist.
Das F2.8 ist für mein Versändnis "nur" lichtstärker und hat eine kleine Brennweite? Wie genau äußert sich das bei der Fotografie, gerade bei Personen, Landschaft oder auch Tieren?
Im Grunde ist es so.
Spielt in der Praxis eigentlich keine große Rolle. Für Landschaft wird man meist eh nicht offenblendig arbeiten, weder mit 2.8, noch 4. Außer du willst Aufnahmen bei Nacht machen. Bei Tieraufnahmen (eigentlich nur Haustiere und sowas bei der Brennweite) wird man die Offenblende auch eher nicht nutzen, wenn der Schärfebereich auch ordentlich sein soll und Personen....gilt eigentlich das Selbe, wenn du z. B. Portraits machst vom Gesicht. Ganzkörper ist mit Offenblende und mehr Lichtstärke dann auch ordentlich, kann man aber kompensieren, indem man einfach auch auf den Hintergrundabstand achtet. Im Grunde macht viel Lichtstärke halt auch nur Sinn, wenn du sie auch nutzt.
Ganz ehrlich? Wer in das Thema einsteigen möchte, der sollte sich keine EOS R8 oder R6 II holen. Das sind schon professionellere Geräte. Vor allem möchtest du sparen, und steigst mit Profiequipment ein. Die Brennweite ist im Grunde der Aufnahmewinkel des Objektivs (gaaanz simpel heruntergebrochen) Niedrige Brennweite = Breites Bild, für Landschaft zum Beispiel. Höhere Brennweite ist quasi wie ein Zoom (wie gesagt ganz simpel heruntergebrochen. Und das "nur" Lichtstärker macht einen gewaltigen Unterschied, wenn du nicht gerade bei hellster Sonne fotografierst.
Mit Personen meinst du wahrscheinlich Portraits, da sind 80mm so das gängigste. Aber das sind beides keine Objektive für typische Potraits. Dazu ist das Licht zu schwach. Aber wie gesagt, ich würde keinem Einsteiger diese Kameras empfehlen. Ich nutze noch nicht im Ansatz eine Cam in dieser Größenordnung. Und wenn du alles mögliche fotografieren möchtest, reicht ein Objektiv sowieso nicht aus. Da brauchst du mindestens 2-3, und die liegen dann in der größenordnung deiner Kamera auch bei 1000 Euro aufwärts. Wäre ja quatsch an so eine Cam ein 500€ Objektiv zu befestigen. Das Objektiv ist wichtiger als die Kamera.
Also:
Die Millimeter sind die Brennweite. Je weniger, desto Weitwinkel - je mehr, desto Tele.
Allerdings haben Objektive, die einen sehr großen Bereich abdecken, optische Nachteile (Verzeichnungen, Randunschärfen).
Die 2,8 bzw. 4 bezeichnet die maximale Blendenöffnung. Normalerweise ist eine möglichst große Blendenöffnung von Vorteil.
Bei der Wahl des Objektives muss man beachten, was man für eine Kamera hat. Eine Vollformatkamera wird mit einem APS-C Objektiv nicht gescheit funktionieren (Schwarzer Rand rund um das Bild) und ein Vollformat an einer APSC-Kamera funktioniert super, ist aber rausgeschmissenes Geld.
Du bist hinter einer Vollformat-Kamera her, also kommst Du auch um Vollformat-Objektive nicht herum. Sinnvoll wäre für den Anfang ein Objektiv mit der Blende 2,8 oder 4 und einem Bereich von 24 - 70 mm. 24 - 100 mm geht auch (wäre mir sogar lieber) Dazu passt ein Telezoom mit 70-200mm oder 70-300 mm. Ja, auch da ist eine große Blend was feines, aber da geht es erstens richtig ins Geld und auch in's Gewicht! Man muss das Schätzchen ja auch schleppen.
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.