Kalkputz oder normaler Gibsputz

4 Antworten

Ein gutes Raumklima schafft in erste Linie die Art der Beheizung (hoher Anteil an Wärmestrahlung, geringer Anteil an Warmluftkonvektion). Wärmestrahlung erwärmt direkt Oberflächen, verhindert damit Kondensat und Feuchteeinträge aus der Raumluft in die Wand und trocknet diese auch (sofern feuchtebelastet). Zu viel Warmluft vom Heizkörper führt zum gegenteiligen Ergebnis (Auffeuchtung, Dämmwertverlust, Schimmel)

Natürlich ist die Wandbeschaffenheit auch wichtig. Ich bin Fan vom Kalkputz, allerdings benötigt der Innenputz auf Grund erhöhter Festigkeitsansprüche und wegen den Feuchteeigenschaften des gesamten Wandaufbaus einen kleinen Zementanteil, abhängig vom Außenputz und eventueller Farbbeschichtungen auf der Fassade.

Eine Wand bleibt im Querschnitt trocken und dämmfähig, wenn die von innen eingetragende Wohnraumfeuchte aussen problemlos wieder abgegeben werden kann. Dazu gehört zwangsläufig, dass von innen nach aussen diffusionsoffener gebaut wird. Eine dichte Fassadenbeschichtung verhindert die Abgabe von Feuchte aussen und führt zum Feuchtestau im Mauerwerk und starker Verminderung der Dämmwirkung. Mit dem WDVS erkauft man sich kurzzeitig eine "warme" Hülle am Haus, riskiert aber die Auffeuchtung des Mauerwerks durch Wohnraumfeuchte, ggf. bis zur Schimmelbildung innen.

Je höher der Zementanteil im Putz, um so geringer wird die Diffusionsoffenheit, um so größer wird die Festigkeit (Härte), aber es steigt auch die Rißanfälligkeit. Ein geringer Zementzuschlag im Kalkputz ist zulässig, ohne das der Kalkputz den Namen Kalkputz verliert. Man sollte den Zement hier nicht verteufeln!

Etwas Zement im Innenputz vermindert den Feuchteintrag von innen ins Mauerwerk und die Gefahr der Auffeuchtung und Kondensatbildung im Mauerwerk wird geringer. Ich mische meinen Putz selbst und kann damit je nach Bedarf die Korngröße im Putz bestimmen und die Festigkeit beeinflussen. Als Grundlage findet preiswerter Baukalk (Nassmörtel) Verwendung, welcher pur nur mit Wasser verarbeitungsfähig eingestellt als reiner Kalkputz an der Fassade Verwendung finden kann oder auch im Bereich der Innendecken. Im Grundputz wird Kies und Zement (innen) zugemischt, im Feinputz (innen) zur ganz wenig Zement.

Rigipsplatten gehören grundsätzlich nicht an Außenwände. Hinter ihnen entsteht Kondensat und Schimmel. Hier ist eine hohlraumfreie Konstruktion zu wählen (Putz).

Du solltest Dir Rat eines unabhängigen Gutachters o.ä. einholen, der die Lage vor Ort prüft.

Wenn möglich, würde ich eigentlich nicht auf bestehende Putze aufdoppeln, es sei denn es ist zwingend erforderlich und klimatisch unbedenklich. Auf Gipskartonplatten aber nicht.

hallo Ein Haus,das nicht trocken ist,sollte man nicht mit Gips einbauen! Es gibt gerade für alte Häuser sogenannten Sanierputz,den haben wir verwendet! So kann man die Wände wenigstens richtig sehen und sieht eben auch,wenn etwas nicht in Ordnung ist!

Nur mal so als Tipp für zukünftige Posts und Einkäufe... es heipt Gips. Mit p.