Kaliberlänge?
Hallo,
ich würse gerne wissen was es sich mit der Kaliberlänge aufsich hat. Ich weiß, dass die Kaliberlänge z.B. bei L/71 bedeutet 88mm71= 6248mm(Also die Länge des Laufes). Ich verstehe nur nicht wie man auf die 71 kommt. Warum nicht 70? Was spielt die Länge de Rohres dabei für eine Rolle? Und wieso genau die 88mm ?
Wäre sehr nett wenn jemand mir das ganze gut erklären könnte. Gerne auch das Beispiel mit der L/71 nehmen.
Danke ;)
3 Antworten
Wie lang die Rohre in den verschiedenen Kalibern sein soll, wird von Technikern berechnet und getestet.
Wobei das Kaliber nicht direkt ausschlaggebend ist, sondern der Verwendungszweck und die zu verschiessende Munition.
So etwa verwendet die kurze 75 mm Kanone des PZ IV eine ganz andere Munition als z.b. der PZ IV lang, der ja ebenfalls eine Kanone im Kaliber 75 mm hat. Auch der PZ V hatte eine 75 mm KWK, die aber leistungsstärker war als die des PZ IV lang, mit ganz anderer Munition.
Detto bei leichten Infanteriegeschütz 18 vs Pak 40, beide im Kaliber 75 mm.
Ebenso bei der schweren Feldkanone 18 btw. leichte Feldhaubitze 42, beide Kaliber 105 mm.
Daher auch unterschiedliche Rohrlängen und auch unterschiedliche Dralllängen.
Das gilt übrigens auch für Handfeuerwaffen....
Kaliberlänge
Bei Rohrwaffen wie Kanonen von Kampfpanzern oder Artilleriegeschützen beschreibt die Kaliberlänge die Länge des Rohres im Verhältnis zum Kaliber. Eine Kanone mit 55 Kaliberlängen und einem Kaliber von 120 mm ist also 55 × 120 mm = 6600 mm lang. Die Kaliberlänge wird zumeist mit einem vorgestellten „L/“ wiedergegeben, im Beispiel also L/55, und gilt nach Gerald Bull als relative optimale Kaliberlänge.
im Beispiel also L/55, und gilt nach Gerald Bull als relative optimale Kaliberlänge.
Tests und Erfahrungswerte
Das Rohr muß nicht genau 55 Kaliberlängen lang sein. Die optimale Länge ergibt sich aus äußerst umfangreichen innen- und außenballistischen Berechnungen und Computer-Simulationen und Festigkeitsberechnungen bei der Konzeption der Waffe. Hier spielen Werkstoffauswahl und Fertigungsverfahren eine wichtige Rolle (z.B. Autofrettage). Hier muß i.d.R. immer ein Kompromiß eingegangen werden, da man ein Rohr nicht 10 Meter lang machen kann, es würde zu sehr durchhängen, beim Schuß zu sehr schwingen und überall anstoßen. Zudem müssen aus dem Rohr verschiedene Munitionssorten verschossen werden können, die nicht alle dieselben innen- und außenballistischen Eigenschaften haben. Ein vollkalibriges Sprengeschoß kann z.B. nicht mit dereslben hohen Vo eines APFSDS verschossen werden.
Die Kaliberlänge ist eine Kennzahl bei der Konstruktion von Munition, die mit unterschiedlichen Waffentypen verschossen werden kann; gegen weiche oder gepanzerte Ziele. Die Zahl ist ein Multiplikator des Kalibers und ergibt die mittlere optimale Rohrlänge zum Abfeuern von ungelenkter Munition mit ballistischer Flugbahn. Die Kaliberlänge ist unterschiedlich, ob es sich um gezogene Läufe oder Glattrohre handelt.
Bei gezogenen Läufen wird das Geschoss in Rotation versetzt. Das stabilisiert das Geschoss während des Fluges, was zu einer höheren Treffgenauigkeit führt. Bei Glattrohren ist das nicht der Fall, weshalb die Rohre eine etwas grössere Kaliberlänge benötigen und eine höhere V0 (Austrittsgeschwindigkeit). Das führ zu einer höheren kinetische Energie und Durchschlagswirkung im Ziel.
Danke für deine Antwort.
Also wenn ich das richtig verstanden habe ist z.B. die L/71 auf das Kaliber abgestimmt. Also man kann nur 8,8cm Granaten verschießen. Wenn man jetzt eine 7,5cm verschießen will, barauch man eine andere Kaliberlänge, denn sonst geht es nicht da das Rohr dann zu lang/zu kurz ist. Also ein Tiger z.B. hat immer eine L/71 Kanone und ein Panther immer eine L/70, da sie nur mit dem Rohr die 88mm oder halt die 75mm verschießen können?
Korregiere mich gerne wenn ich etwas falsch verstandne habe.
Man kann keine 75 mm in einem 88mm Rohr verschiessen. Sonst wackelt das Geschoss im Rohr :-)
Ich weiss nicht, ob es im WW2 schon Glattrohrkanonen gab. Die waren meiner Meinung nach alle gezogen. Aber 88mm Fliegerabwehr Munition mit Minenbrandzünder oder 88mm panzerbrechend im Direktschuss ist ein grosser Unterschied. Die Munition passte wohl in verschiedene Geschütze, die aber alle das selbe Patronenlager hatten.
Letztlich muss man den Wert kennen für einen korrekten Zielvorgang, weil das einen ganz grossen Unterschied in der V0 hat.
Ok danke, ich habe mit der 75mm den Panther gemeint und mit der 88mm den Tiger, dass man eine 75mm nicht in eiem 88mm verschießen kann ist mir klar. Danke ;)
Ist das mit der Kaliberlänge immer festgelegt? Weil bei dem Tiger weiß ich dass es eigentlich für eine Flak war(Was du auch gesagt hast). Aber z.B ein Panther hatte ein 7,5cm kwk 42 Geschütz mit der Kaliberlänge 70. Ist es da immer gleich? Also ein Standart Panther hat immer L/70 ? Wenn ich die Kaliberlängen lernen will muss ich es "nur" auswendig lernen welcher Panzer und ausführung welche Kaliberlänge hat?
Ich kenne die Kanonen dieser Panzer nicht.
Nochmal der Zusammenhang: Mit einer Kanone mit gezogenem Lauf kann man verschiedene Geschosse abfeuern: Leuchtspur, Wuchtgeschoss, Splittermunition mit Aufschlag- oder Annäherungszünder u. a. m.
Die Geschosse haben alle ein verschiedenes Gewicht, weil sie verschiedene Massekörper besitzen. Um mit einem Wuchtgeschoss hoher Masse (Stahl- oder gar Urankern) einen präzisen Treffer zu erzielen, muss das Rohr länger sein, als bei einem Leuchtspurgeschoss zur Zielmarkierung oder der Zielvorhalt wird der Masse angepasst.
Diese Werte werden mit der Kaliberlänge angegeben, damit man die Feuerleitrechner mit den massespezifischen Werten des Geschosses beliefern kann.
Danke, Ich bin etwas schwer vom Begriff. Du hast dir mühe gegeben. ;)
Das habe ich auch schon gelesen aber habe net verstanden wieso augerechnet es die 55 ist. Warum muss dieses Rohr 6600mm lang sein damit es die 120mm Granate verschießen kann.
Aber danke.