Jeder AFD-Wähler gleich ein Nazi?

13 Antworten

Die Gleichsetzung AfD-Wähler = Nazi ist unsinnig und diffamierend.
Aber das Auftreten etlicher Anhänger und Vertreter lässt mich (und sicher auch andere) des öfteren schon daran denken, dass hier ein übertriebener Nationalismus herrscht bis hin zur Fremdenfeinlichkeit.

Messkreisfehler  07.01.2017, 13:28

Das war in der Geschichte jedoch bei jeder neuen Partei der Fall. War bei den Grünen nach der Gründung nicht anders. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich das mit der Zeit alleine regelt.

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Zu dem Thema wurde sich gestern in dieser Frage in den Kommentaren schon ausgelassen

https://www.gutefrage.net/frage/wird-die-afd-bald-so-gross-sein-wie-die-cdu

Eine Ursache ist, dass führende AfD-Politiker in ihre Reden gerne mal Nazi-Rhetorik ("völkisch", "Tausendjähriges Reich") einbauen und das von den AfD-Wählern gerne toleriert wird, auch mit grenzwertig-rassistischen Aussagen von anderen haben sie keine Probleme. In ihrer Doppelmoral regen sie sich dafür aber umso mehr darüber auf, wie schlimm die Grünen, die Linken, Angela Merkel, die Flüchtlinge, die Muslime und die Gutmenschen sind.

jeder nicht, aber erstaunlich viele haben gedanken und argumente, die denen der nazis sehr ähnlich sind.
aus den  €uro-alternativen ist eine partei geworden, die sich immer mehr nach rechts bewegt.
irgendwan, so befürchte ich, wird pegida dann als "saalschutz" etabliert. einige der "ordner" bei parteitagen haben ja schon eine sehr einschlägige, stramm rechte vergangenheit.

als alternative hat afd bisher in den landtagen erreicht, dass sich die regierungen und anderen abgeordneten mit langweiligen und längst schon ausdiskutierten anfragen beschäftigen dürfen.
ein sinnvoller beitrag ist bisher in den protokollen nicht zu finden, der die handschrift der afd trägt.
also selbst als protestpartei ist sie nur ein papiertiger ohne zähne, aber mit vorlauter zunge.

der braune virus entwickelt sich prächtig in der petryschale

Fuloli  22.01.2017, 11:26

"jeder nicht, aber erstaunlich viele haben gedanken und argumente, die denen der nazis sehr ähnlich sind."  

Hast du ein Beispiel? Ich meine Bernd Lucke wurde als Nazi bezeichnet, weil er das Wort "entartet" verwendete und die nazis es anscheinend im Zusammenhang mit Kunst nutzten. So eine Argumentation ist für mich ziemlich banal und abwegig. Trotzdem wurde er selbst ein Jahr später in mindestens 4 Talkshows darauf angesprochen. Das Wort "Autobahn" wurde auch häufig von Nazi verwendet. Viel schlimmer, sie haben viele Autobahnen gebaut, die wir heute nutzen. Wir sind wohl alle nazis.  

In der Schweiz gibt es ein Minarettverbot. Nazis?  

Viele EU - Länder haben Obergrenzen für Flüchtlinge bzw. Migranten . Nazis?

Spanien hat ein Zaun. Nazis?

Kanada nimm nur qualifizierte Migranten auf. Nazis?

Die Schweiz hat eine nationale Währung. Möchten sie sich von minderwertigen Menschen abgrenzen und sind Nazis?

SPD fordert geringere Sozialhilfe für EU Ausländer. Nazis?  

Wenn das alles keine Nazis sind,  bin ich sehr gespannt was VIELE AfD Wähler fordern, dass nationalsozialistisch ist.

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schmerberg  22.01.2017, 12:07
@Fuloli

Meines Wissens gibt es die AfD nur in Deutschland. Alle anderen Beispiele ziehen total an der Fragestellung vorbei.

Lucke ist schon lange nicht mehr bei der AfD. Ein Grund: die AfD hat in rechts überholt. Jetzt spielt er mit ALFA/LKR und will mit denen 2017 Kanzler werden.

Der Bau der Reichsautobahn wurde bereits in der Weimarer Republik  geplant und begonnen, ein Stück sogar schon vor dem WK I (jetzt A 115) Damals hatte die NSDAP (bzw. Vorgängerorganisationen) weniger Mitglieder als jetzt die AfD.

Die Gesamtlänge incl. aller Ostgebiete, Österreich, Tschechien, z.T. Nachbarländer lag bei 3800 km. Der verbliebene Teil Deutschlands fährt auf dem "Nazierbe" von ca. 13.000 km. Von den "Nazi"-Origilalen sund nur noch geringe Spuren erkennbar.

Also, wenn schon Blödsinn, dann wenigstens durchdachten Blödsinn!

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Nein, nur ganz wenige, wenn überhaupt. Der durchschnittliche AFD-Wähler wehrt sich gegen die unkontrollierte und massenhafte Zuwanderung von (Schein-) Asylanten, was die innere Sicherheit in Deutschland immer mehr gefährdet. 40 Tausend Opfer von Flüchtlingskriminellen allein 2017 in D.

....nur wenn man sagt dass es langsam mit der massigen Zuwanderung zuviel wird.

Ich habe das gefühl, dass die Afd Wähler sehr leiden nur wenn jemand nicht ihrer Meinung ist.

Irgendwie fühlen sie sich permanent verfolgt und missverstanden, oft teilen sie zwar kräftig aus, sobald es jedoch ähnlich zurückschallt werden sie mimosenhaft empfindlich.

Sie sind ängstlich, fürchten sich wahlweise vor Ausländern oder dem islam, vor Zuwanderung und sooo vielen Fremden, haben Angst um ihre Kultur und um Deutschland selbst, manche fürchten wahlweise den Untergang Europas oder des Abendlandes. Bei soviel Ängstlichkeit fühlt man sich dann leicht in die Ecke gedrängt und als Nazi diffamiert. Hat mit der Wirklichkeit so wenig zu tun wie ihre Ansichten.

Fuloli  22.01.2017, 11:11

dass jemand anderer Meinung ist, ist normal. Was nicht richtig ist, dass wenn man nach einer Begründung oder einem Argument fragt, man stattdessen beleidigt wird. Das machen nicht alle so, aber ziemlich viele. Es hält sich das Gerücht, dass AfD-Wähler dass AfD Programm nicht gelesen haben. Ich habe es gelesen. Es ist weder fremdenfeindlich noch islamophob. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass die Leute die am meisten gegen die AfD sind, es nicht gelesen haben. Man sollte sich informieren *bevor* man seine Meinung bildet. Und das ist wiederum nur meine bescheidene Meinung. Das kann jeder natürlich tun wie er möchte. Aber um die optimale Lösung für ein Problem zu finden, darf man das Problem nicht ignorieren oder leugnen. Wenn das Problem als solches anerkannt hat, sollte man alle Argumente und Vorschläge berücksichtigen und sie nicht als falsch oder nicht richtig bezeichnen, bevor man sie kennt oder darüber nachgedacht hat. Nach einer sachlichen Diskussion, kann man immer noch sagen, dass es eine bessere Lösung gibt. Und nur so kann man die anderen überzeugen. Wenn jemand ein Argument vorbringt und als Antwort kommt: "halt die fresse du Nazi", so wird er von seiner Meinung nicht abgebracht sondern nur verärgert.  

Ich habe was interessanten über Psychologie in einem ganz anderem Zusammenhang gelesen. Das sagt dass Meinungen häufig Unterbewusst, also emotional und nicht rational getroffen werden. Wenn man jemand Neues kennen lernt, hat man auf den ersten Blick so ein Gefühl "den mag ich oder den mag ich nicht". Weil man aus persönlicher Erfahrung, die Person unterbewusst vergleicht (freundliches Lächeln, selbstbewusste Haltung und viele kleine Details, die man bewusst gar nicht wahr nimmt). So funktioniert auch Werbung. Du kannst keine Seife oder Zigarette kaufen, ohne dass dein Unterbewusstsein (und Meinung) beeinflusst wird. Die Positionen der AfD widersprechen häufig der Meinung, die man automatisch hat. Auch ich war zunächst über die Forderungen "erstaunt". Aber ich habe die Argumente gelesen und sie scheinen plausibel und logisch. Ich wünschte es gäbe gute Gegenargumente, sodass ich rational die gleiche Meinung vertreten kann, die ich emotional habe. Vielleicht gibt es diese Argumente auch, aber ich bekomme sie selten zu hören oder sie sind nicht überzeugend. Dazu kommt, dass die Positionen der AfD häufig extrem übertrieben werden, die ich dann auch nicht unterstützen würde, wären sie wirklich so krass. Wenn du möchtest, kannst du dir ein Thema aussuchen und mich mit guten Argumenten überzeugen.

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Anonym20199  30.01.2017, 02:13
@Fuloli

Hi Fuloli,
leider habe ich deinen Text erst jetzt gesehen, und das auch nur zufällig. Du sprichst viele Themen an.
Du erwähnst immer wieder das Parteiprogramm der Afd, welches deiner Meinung nach "plausibel und logisch" ist.

Das (allein) ist es aber nicht, was einne Partei ausmacht. Eine Partei besteht immer aus ihren Mitgliedern und deren Meinungen, auch insbesondere aus Meinungen und Handlungen deren Führung.

Fragt jemand nach dm Parteiprogramm Grünen, wenn sich Hr. Özdemir außert? Fragt jemand nach dem Parteiprogramm der CDU, wenn sich fr. Merkel äußert? Bei der Afd soll man in das Parteiprogramm sehen, egal wie die Herrschaften sich äußern? Die Parteien werden gewöhnlich nicht nach deren Grundsatzprogramm beurteilt, sondern nach deren Äußerungen, nach deren Handeln. Auch wenn das Grundsatzprogramm der Afd mir zumindest Bedenenken bereitet, so machen mir die Äußereungen von deren Personen, ob in gehobener Position oder aus dem "gewöhnlichen" Bereich, gewisse Sorgen: Besser gesagt, ich kann dieses mit meinem Weltbild nicht vereinbaren.

Wenn du möchtest, kannst du dir ein Thema aussuchen und mich mit guten Argumenten überzeugen.

Such du dir ein Thema. Aber ich möchte nach Handeln oder Äußerungen des Afd Personals argumentieren dürfen, nicht nur Parteiprogramm. Papier ist nämlich geduldig.

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