Jagdschein - Bundeszentralregister?
Hallo,
meine Frage dreht sich um die Thematik „Jagen und das Bundeszentralregister“.
Ich fange noch dieses Jahr mit meinem Jagdschein an.
Nun stand in dem Einladungsschreiben, dass neben dem Führungszeugnis, welches keine Einträge hat, wenn ich den Jagdschein beantragen möchte, dort sich noch eine Auskunft aus dem Bundeszentralregister geholt wird.
Nun zu meiner Frage: vor 4 Jahren, in einem Alter von 18, wurde ich ärgerlicherweise mit einer geringen Menge Cannabis erwischt. Das ganze ging zwar vor Gericht, wurde jedoch dort eingestellt und ich bekam keine Strafe.
Muss ich mir Gedanken machen, dass dies ein Problem für meinen Jagdschein darbieten könnte? Selbstverständlich war dies die letzte Aktion und auch der letzte Tag an dem konsumiert wurde.
Ich bedanke mich im Voraus für helfende Informationen.
Besten Gruß
4 Antworten
Das können wir Dir nicht mit Sicherheit vorhersagen.
Bei der waffenrechtlichen Überprüfung wird wirklich alles angeschaut, was über Dich bekannt und registriert ist.
Siehe Waffengesetz, §6 Persönliche Eignung. Da steht in Absatz 1 Punkt 2 (den Rest habe ich mal rausgekürzt):
Die erforderliche persönliche Eignung besitzen Personen nicht, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie (…) abhängig von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln, psychisch krank oder debil sind
Die "Tatsache, die die Annahme rechtfertigt" ist in Deinem Fall, das Du bereits einmal mit Drogen auffällig geworden bist. Das reicht ggf. aus, so restriktiv wie inzwischen teilweise hingeschaut wird. (1)
Daher können wir Dir das nicht sicher sagen. Wir wissen nicht, wie da ggf. entschieden wird. Alles Andere ist "ich glaube", "dürfte" und "vermutlich", also alles Konjunktiv. Das hilft Dir aber nicht weiter.
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(1) Es haben bei Anderen auch schon einmalige Vorfälle ausgereicht die nichts mit der Jagd zu tun hatten um als "Tatsache, die eine Annahme rechtfertigen" herangezogen zu werden. Siehe z.B. hier.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Gerne!
Vorab werde ich mich mal schlau machen, ob denn auch so etwas überhaupt im Bundeszentralregister steht, ich wurde ja schließlich nicht verurteilt.
Meines Wissens kommt es auf eine Verurteilung nicht an (siehe z.B. das verlinkte Beispiel, der wurde sogar explizit freigesprochen und musste das trotzdem "beweisen" indem er auf eigene Kosten eine entsprechende amtsärztliche Untersuchung durchführen lassen musste).
Im schlimmsten Fall, kommt man dann aber wahrscheinlich an dem Anwalt nicht rum oder was denkst du?
Ich bin kein Jurist, ich kann Dir da also auch keine rechtssichere Auskunft geben. Ich kann Dir nur sagen, was mir erzählt wurde und was ich selber "mitbekommen" habe.
Die erforderliche persönliche Eignung besitzen Personen nicht, wenn Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie (…) abhängig von Alkohol oder anderen berauschenden Mitteln, psychisch krank oder debil sind
Wie zitiert setzt die Ungeeignetheit eine Abhängigkeit voraus. Der (frühere) Konsum oder Besitz von Cannabis ist nicht gleichzusetzen mit Vorliegen einer Abhängigkeit. Es ist auch nicht automatisch jemand abhängig, der mal ein Bier trinkt oder eine Zigarette raucht.
Sollten behördlicherseits Zweifel an der Geeignetheit zur Erlangung eines Jagdscheins auftreten, so lassen sich diese m.E. mittels "äG" (ärztlichem Gutachten) auf eigene Kosten ausräumen.
Richtig. Was ich oben in meinem Kommentar auch schon geschrieben habe:
Meines Wissens kommt es auf eine Verurteilung nicht an (siehe z.B. das verlinkte Beispiel, der wurde sogar explizit freigesprochen und musste das trotzdem "beweisen" indem er auf eigene Kosten eine entsprechende amtsärztliche Untersuchung durchführen lassen musste).
Nein, glaube nicht, dass es da Probleme gibt.
Da dürfte nichts kommen.
Ein Google-Suchauftrag entfernt...
In das Bundeszentralregister (BZR) werden alle strafgerichtlichen Entscheidungen eingetragen – das gilt auch für den Strafbefehl. ... Eingestellte Verfahren, auch wenn sie nur gegen Geldauflage eingestellt werden, finden im Bundeszentralregister keine Berücksichtigung.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Dann kann ich nur hoffen, dass es durchgewunken wird. Selbstverständlich wäre ich auch jederzeit bereit, einen Drogentests zu machen um zu beweisen, dass das Thema rum ist.
Vorab werde ich mich mal schlau machen, ob denn auch so etwas überhaupt im Bundeszentralregister steht, ich wurde ja schließlich nicht verurteilt.
Im schlimmsten Fall, kommt man dann aber wahrscheinlich an dem Anwalt nicht rum oder was denkst du?
Ich hoffe, dass nichts bei rauskommt und ein Vergehen, welches in jungendlichem Leichtsinn mir den Weg zu dem Jagdschein jetzt nicht erschweren wird.