Ist Weihnachten tatsächlich zuerst ein heidnisches Fest gewesen?

15 Antworten

Ja genau so war es. Die Christen haben nur die Geburt ihres Erlösers auf den Zeitpunkt der Wintersonnwende (so in etwa) gelegt um die "Heiden" bissele leichter umzugewöhnen.

Wenn Jesus gelebt hat (was ja durchaus im Bereich des Möglichen liegt) dann ist sein Geburtstag unbekannt. Weihnachten als Fest mit diesem Namen ist definitiv CHRISTLICH aber gefeiert wurde dies Fest schon IMMER nur eben unter anderem Namen. Julfest nämlich.

Die Wintersonnwende findet am 21.Dezember statt und ist ein schönes Fest wenn du sie feiern willst. Wir werden ein großes Feuer entzünden und die Nacht damit erhellen

Nähere Info hier:

http://www.jahreskreis.info/files/wintersonnenwende.html

Hoffe geholfen zu haben.

Der Todestag Jesu liegt im März, so ca. um den 24. März herum.

Die Entscheidung für die Feier eines Geburtsfestes Jesu hängt mit dessen Todestag zusammen:

  • Neun Monate nach dem Todestag Jesu wird dessen Geburtstag gefeiert.

  • So soll deutlich gemacht werden: Jesu Tod war auch seine Auferstehung in ein neues Leben.

falsch. Man weiss es nicht genau. Aber wenn man schon spekuliert, ist Herbst wahrscheinlicher.

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Die ersten Christen kannten eine solches Fest nicht. Jesus aus Nazareth - das war für sie der mächtige Prophet, der zu ihnen gesprochen und sie zur Umkehr aufgerufen hatte; der auferstanden war. Das Kind in der Krippe (das noch nicht reden kann) stand nicht im Mittelpunkt ihrer Erinnerung an Ihn. Erst zu Beginn des 3. Jahrhunderts begann man in Ägypten damit, der geistigen Geburt des Mannes aus Nazareth zu gedenken - nämlich seiner Taufe im Jordan. Interessanterweise beginnt das älteste der Evangelien, das Markus-Evangelium, nicht mit der Geburt Jesu in Bethlehem, sondern mit seiner Taufe im Jordan.

Ein Weihnachten kannten die ersten Christen nicht. Jesus von Nazareth war für sie der mächtige Prophet, der zu ihnen gesprochen und sie zur Umkehr gerufen hatte. Das kleine Kind in der Krippe stand nicht im Mittelpunkt ihrer Erinnerung an Ihn.

In diesem Ereignis sah man das erste öffentliche Auftreten Jesu, sein erstes "Erscheinen" also (griech. "epiphanias"). Das Gedenken daran feiert man am 6. Januar, wahrscheinlich in Anlehnung an ein altes ägyptisches Fest des Gottes Horus. Erst viel später, im angehenden Mittelalter, traten die "Heiligen Drei Könige" (über die in der Bibel so gut wie nichts ausgesagt ist) in den Vordergrund dieses Festes.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits des 24. Dezember als "Geburtsfest" Jesu etabliert. Zum ersten Mal war es 217 n. Chr. in Rom als solches begangen worden. Im 4. Jahrhundert hatte es sich allgemein durchgesetzt - als aus dem Urchristentum durch Konstantin bereits eine etablierte Staatsreligion geworden war. An diesem Termin wurden bisher zahlreiche heidnische Feste gefeiert: im Mithraskult, bei den Griechen und Ägyptern. Die Germanen, denen das Weihnachtsfest bis zum 8. Jahrhundert unbekannt war, feierten um diese Zeit die "Wintersonnwende".

Und die Krippe, der Tannenbaum, die Geschenke? Dies alles sind Errungenschaften der letzten 400 Jahre. Der erste "Weihnachtsbaum" taucht im 16. Jahrhundert auf. Auch er hatte Vorläufer - aber keine christlichen. Die Germanen schmückten ihre Häuser im Winter mit Zweigen. Auch Kanaaniter verwendeten im Baalskult lange vor Christus abgeschnittene Bäume. Die "Weihnachtsbäume" gelangten allerdings erst im 19. Jahrhundert bis in die bürgerlichen Wohnungen. Der Adventskranz ist eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts.

Weihnachten als ein mit Erwartungen und Klischees überladenes Familienfest, gibt es seit höchsten 150 Jahren. In der Zeit davor (seit der Reformationszeit) wurden nur die Kinder beschenkt. Für die Kinder kam lange Zeit noch die Nikolaus statt des "Christkindes", das im übrigen eine Erfindung Martin Luthers ist.

Auch die Krippe finden wir erst im 16. Jahrhundert, zuerst in den Kirchen; ins Haus kam sie frühestens ab dem 17. Jahrhundert.

Und die anderen Weihnachts-Bräuche? Weihnachtsstollen und Plätzchen sind wahrscheinlich Erinnerungen an alte germanische Bräuche, in denen man mit Opferbroten Unheil abwenden wollte. Das "Sternsingen" mit dem Anschreiben eines frommen Spruches an die Türen geht germanische Zauberrituale zurück, mit denen man ebenfalls Unheil zu bannen suchte.

Was bleibt übrig?

Was also bleibt von Weihnachten nach Abzug aller heidnischen Bräuche übrig? Das Bewusstsein, dass Christus, der Sohn Gottes, für uns Mensch wurde. Dieses Ereignis sollten wir dadurch ehren, dass Christus täglich mehr in uns geboren wird, indem wir Seine Lehren befolgen: die Bergpredigt und die Zehn Gebote, die Er als Jesus von Nazareth erneuerte und vertiefte.

Was wollte und will Christus? Will Er, dass wir Ihn als menschlichen Säugling niedlich finden und seine verstaubte Krippe jedes Jahr wieder vom Dachboden holen? Oder dass wir auf unsere Gefühle und Gedanken achten, ob sie Seiner Lehre entsprechen, und uns mit unserem Nächsten versöhnen?

Dass es ein allgemeines "heidnisches" Fest der Wintersonnenwende gegeben haben soll, ist eine Erfindung der völkischen Bewegung aus dem 19.Jahrhundert
Das Fest der Wintersonnenwende in der Nacht vom 24. auf den 25.Dezember ist eine Einführung aus dem ausgehenden 3.Jahrhundert und gehört zur kaiserlichen Verehrung des Sol Invictus (der unbesiegbare Sonnengott - der Artikel in Wikipedia ist recht gut).
Das um einige Tage verschobene Datum hängt von der Verschiebung im julianischen Kalender ab: Weil der die Jahre lang angesetzt hat, verschob sich der Kalender gegenüber den Jahreszeiten pro Jahrhundert um fast einen Tag. Dieses Datum ist also der entscheidende Beleg für die sehr späte Einführung dieses Festes.
Dass die Kirche das Sonnenfest übernehmen und christlich interpretieren konnte hängt mit der Lichtsymbolik zusammen, die immer auch für Christus verwendet wurde. Vielleicht spielen auch die persönlichen Vorstellungen von Kaiser Konstantin eine Rolle, auch wenn es die Einführung des Festes nicht angeordnet hat - es hat nämlich etwa 50 Jahre gedauert, bis es fast im gesamten christlichen Bereich verbreitet war (bis auf Armenien)

Kelten, Goten, Normannen, Römer haben um die Wintersonnenwende Feste gefeiert, das ist richtig.

Weihnachten haben sie natürlich nicht gefeiert. Denn Weihnachten ist das Fest der Geburt Jesu.

Das fällt zwar nicht zufällig auf den 25.12., aber mit den genannten Kulturen hat es - außer dem Datum - nicht viel gemein.