ist rauch am atomkraftwerk üblich?

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Wo Rauch ist, da ist auch Feuer. Und Feuer hat in einem AKW außer in besonders geschützten Raucherräumen nichts zu suchen!

In einem AKW werden unmengen an Dampf erzeugt. Kommt es zu einem Rohrbruch oder überdruck, dann wird dieser Dampf abgelassen, dafür hat jedes Kraftwerk einen kleinen "Schornstein". Radioaktiver Damp passiert dabei unheimlich viele Filter, kommt also nicht radioaktiv aus diesem Schornstein. Außerdem wird radioaktiver Dampf im System nur bei einem sehr großen Störfall (durch Filter) nach draußen geleitet, die Filter sind extrem teuer! Werden die Notstromdiesel getestet könnte man vielleicht ein graues Wölkchen sehen, das sind die Abgase der noch kalten Dieselmotoren.

Was ständig Dampf abgibt sind die Kühltürme. Dampfenergei die nicht in Strom umgewandelt wurde bleibt in Form von Dampf. Den muß man kühlen um den wieder flüssig zu kriegen damit man das Wasser in das System zurück pumpen kann. Je mehr Leistung der Reaktor zu viel liefert, desto stärker muß gekühlt werden. Dazu gibt es einen Kühlkreislauf. Wasser wird per Wärmetauscher erhitzt und im Fuß des Kühlturms versprüht. Ein Teil des Wassers verdampft und nimmt dabei die Wärme vom Rest des Wassers gleich mit. Es entsteht "lauwarmes" Wasser und Dampf. Je nach Wetterlage und Außentemperaturen kondensiert dieser Dampf und wird sichtbar. Bei bestimmten Wetterlagen bleibt der lange Zeit sichtbar und die Wolke die aus dem Kühlturm kommt wächst.

Also liegt es entweder am Wetter, die Wolke hält sich besonders gut oder das Kraftwerk wird seine Leistung nicht los weil der Verbrauch stark gesunken ist. Es dauert Stunden bis die Reaktorleistung angepasst werden kann. Oder eben beides!

Was da rauskommt ist kein Rauch, sondern ganz kleine Wassertröpfchen. So etwas wie Wolken oder Nebel. Und davon geht keine Gefahr aus, sonst würde da nichts mehr "dampfen"

Nenenene, so einfach ist das nicht. Wo Rauch da nicht gleich Feuer. Jede Dampfanlage gibt nicht nur bei Überdruck oder bei gezieltem Abblasen Dampf ab, sondern auch während des normalen Betriebs. Dadurch Fessenheim ein Druckwasserreaktor ist, ist das beim sekundären Kreislauf immer der Fall. Hier befinden sich so genannte Entgaser, meist angeordnet an der Decke der Turbinenhalle oder hoch gelegen. Hier werden Gase aus dem Wasser gelöst, die zu einer bestimmten Härte des Wassers führen und Teile beschädigen können. Fährt nun der Reaktor auf Volllast, dann ist die Dampfabgabe über diese Entgaser ziemlich groß, bei hoher Luftfeuchigkeit bzw. Hochnebel kommt dies ebenfalls ziemlich zur Geltung.

Im sekundären Falle, dass Dampf abgeblasen wird, so sieht das bei Fessenheim so aus: http://www.frsw.de/fotos07feb/fessenheim070204.jpg

diese Prozedur dauert allerdings nicht sehr lange an, normalerweise maximal rund fünf Minuten. Dann wäre jedoch genug Dampf abgelassen, sodass der Kreislauf nahezu ganz ausgedampf wäre. Wenn es der sekundäre Fall wäre, dann müsste der Block vom Netz sein, sofern die Anlage nicht wieder angefahren ist. Dass Dampf aus dem Schornstein des Werkes ausdringt ist bei diesem Reaktormodell ausgeschlossen, denn es gibt hierfür einen vorgeschalteten Kondensator in einer Kondensationskammer. Höchstens es würde Dampf im Containment vorhanden sein und der Auslegungsdruck überschitten. In diesem Falle ist ein Abblasen möglich. Anders jedoch nicht. Weiter muss berichtigt werden, dass der Dampf in einem Kernkraftwerk nicht gekühlt werden muss. Im Falle von Druck- und Siedewasserreaktoren ist die Dampftemperatur von rund 300 °C sehr niedrig als in anderen konventionellen Kraftwerken. Aufgrund dessen brauchen Kernkraftwerke spezielle Turbinen für sogenannten Nassdampf. Dieser Nassdampf kondensiert bereits während des Durchströmens der Turbinenläufer. Um ein volles Kondensieren nach der Nochdruckstufe zu verhindern sind sogar noch so genannte Überhitzer zwischengeschaltet, die durch Zentrifugalkraft dem Dampf noch mehr Feuchtigkeit entzieht. Wenn alle Stufen durchschritten sind fällt das Wasser durch sein Eigengewicht in die Kondensatoren unter den Niederdruckläufern. Dort wird nur noch weiter Temperatur entzogen. Dadurch ein gewisser Druck in diesem Kreislauf herrscht, kann das Wasser durchaus noch vor dem Kühlen über 100°C haben, ohne dass es sich um Dampf handelt.

Jetzt noch einmal zurück zum eigentlichen Thema: Wie bereits gesagt, Rauch heißt nicht immer Feuer. In diesem Fall wurde weder Festgelegt ob es sich um dunklen, hellen, weißen, oder sonst einen farbigen Rauch handelt. Das hätte man hinzufügen müssen, denn in der Umgangssprache "raucht" ein Kühlturm auch. Ich habe noch ein Video des Kernkraftwerks Dukovany angehängt, bei dem ein Ventil geprüft wird im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung, um diese es sich auch gehandelt haben könnte. Das ist bei Kernkraftwerke und anderen thermischen Kraftwerken normalerweise pflicht. Wenn das dem "Rauch" vom Kernkraftwerk nahe kam, kann es sich durchaus um ein Abblasen gehandelt haben. Allerdings ist wichtig, wie schnell der Dampf austrat. Wenn es eher eine stehende Wolke war, kann es sich eher um einen Entgaser gehandelt haben, sofern es regelrecht herausschießt undter heulen und getöse, handelt es sich um ein Entlastungsventil. Im anderen Falle ist Kühlturm auszuschließen, davon hat Fessenheim keine.

das sind ganz einfach nur Abgase.Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen.Jegliche Betriebe egal welcher Art müssen Filter eingebaut haben.Der Rauch,der dort entsteht ist nicht gesundheitsgefährdend.LG

Große Dampfmengen gehören bei allen Wärmekraftwerken zum Alltagsbetrieb, vielleicht hast du da etwas verwechselt. Rauchentwicklungen beim AKW würden mich stutzig machen.