Ist nicht jedes Unternehmen ein Pyramiden System?
Hi, ich fang meine Frage mal mit einem Zitat aus der FAZ an: "Das mag unglaublich klingen, aber genau das ist das Prinzip vieler der sogenannten unabhängigen Finanzdienstleister: Möglichst viele Mitarbeiter anzuwerben, die nach dem Verkauf der Produkte an dessen Umfeld wieder fallen gelassen werden wie heiße Kartoffeln. Ist das Unternehmen strukturell aufgebaut wie eine Pyramide, so ist jeder Vertriebler bemüht, durch Gewinnung eigener Mitarbeiter möglichst viel Umsatz zu generieren. Wer dabei gut ist, rückt nach oben und wird an den Umsätzen der darunter liegenden Hierarcheistufen beteiligt. Dabei bleiben „oben“ erkleckliche“ Summen hängen, während die Arbeitsbienen der untersten Stufe in der Regel am Rande des Existenzminimums arbeiten und nicht selten hoch verschuldet sind. Denn repräsentative Klamotten und Autos müssen sein, werden aber keinesfalls von der Firma bezahlt." https://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/die-abzocker-finanzberater-wie-tecis-oder-deutsche-vermoegensberatung-in-der-kritik-140933.html
Die Frage bezieht sich auf alles was dick geschrieben ist: Ist das nicht bei jedem Unternehmen so? Es wird doch immer von einem Team-Leiter bei Siemens erwartet das sein Team möglichst kompetent ist, damit er am meisten verdient und die besten Aufstiegschance hat. Wieso wird das bei einem Finanzbetrieb dann so in den Verruf gezogen? Jedes Unternehmen ist doch von einer Übergeordneten Führungskraft (1)-> Abteilungsleitern (4)-> Teamleitern (10)-> Managern (30) -> Softwareentwicklern (150)
Die zahlen sollen Circa darstellen wie viele Leute in den Jeweiligen Positionen sind. Also eine ganz klare Pyramiden Struktur. Aber wie unterscheidet sich diese Struktur von einer Vertriebsstruktur wie in diesem Artikel beschrieben?
2 Antworten
Die Branche die du hier beschreibst, sind keine unabhängigen Finanzdienstleister, sondern Finanzvertriebe (Drückerkolonnen) die nur ihren Gesellschaftern, nicht aber ihren Kunden einen Dienst erweisen
Nein, ist nicht so.
Ein Unternehmen ist nicht wie eine Pyramide aufgebaut, dass immer nur die obere Reihe durch die untere Reihe verdient und die untere Reihe versuchen muss andere zu finden, die unter einem arbeiten, damit man was verdient.
Der wichtige Satz ist; rückt nach oben und wird an den Umsätzen der darunter liegenden Hierarcheistufen beteiligt
Der Abteilungsleiter verdient nicht an den Umsätzen der Teamleiter. Die Teamleiter verdienen nicht an den Umsätzen der Manager. Die Softwareentwickler würden im Pyramidensystem dann nämlich gar nichts verdienen - die müsste erst wieder neue Leute gewinnen, damit die überhaupt Kohle verdienen. Und im Pyramidensystem verdient man NUR an den Leuten unter einem und wenn man der letzte in der Kette ist, muss man andere Leute gewinnen und die verarschen, damit man auch Kohle macht und die sind dann wieder in dieser Zwangslage bis die Pyramide zusammenbricht.
Ja, aber das hat ja nichts mit der Siemens-Struktur zu tun oder mit anderen seriösen Unternehmensstrukturen zu tun. Denn da gibt es ja ein Produkt.
Aber als normaler Berater bekomme ich ja Trotzdem Geld. Das beschriebene System von dir, ist jetzt das Klassische Illegale Schneeballsystem. Aber es gibt ja auch ein System, das anscheinend diese Finanzdienstleister praktizieren das nicht illegal ist, weil eben die unterste Schicht sehr wohl Geld durch die Beratung verdient, die Schichten oben drüber profitieren aber dennoch durch seine Arbeit. Das Produkt ist hier halt nicht Software sondern eine Beratung