Ist Methylalkohol im Destilat in Maische/Wein bereits enthalten?

1 Antwort

Ja, Methanol ist in der Maische bereits enthalten, er entsteht nicht durch das Brennen. Auch ist en Abdestillieren schwierig, weil die Siedepunkte doch recht dicht zusammenliegen. Man verwirft normalerweise den ersten Teil des Destillats, weil hier die Methanolkonzentration höher ist, aber es ist ein Irrtum zu glauben, der Rest wäre jetzt frei von Methanol. Der Methanlolanteil hängt viel eher von der Frucht oder dem Ausgangsmaterial der Gärung ab.

Aber: das macht gar nichts.

Das Problem mit Methanol ist nicht das Zeug an sich, sondern die Zwischenprodukte bei der Verstoffwechselung. Dabei entstehen Stoffe, unter anderem Ameisensäure, die schädlich für die Nerven sind, zu vorübergehender oder dauerhafter Blindheit führen können und sogar zum Tod. In Anwesenheit von Ethanol kümmert sich der Körper aber zunächst um diesen und scheided das Methanol unverändert aus. Somit ist ein gewisser kleiner Methanolanteil im Destillat relativ unschädlich.

Woher kommen nun aber die Geschichten von Methanolvergiftungen, in letzter Zeit erst wieder in der Türkei geschehen? Ganz einfach: von gewissenlosen Panschern, die teures versteuertes Ethanol durch billiges unversteuertes Methanol ersetzen. Es geht also nicht um Brennfehler, sondern um absichtlich zugesetztes Methanol, um damit Kasse zu machen. Es wird ein billiger Fusel kreiert, aus minderwertigem Schnaps, verlängert mit Wasser und eben Methanol. Der Rausch fühlt sich zunächst ähnlich an wie bei Ethanol, so dass das nicht auffällt. Übertreibt es der Panscher nicht, erholen sich die Konsumenten normalerweise auch wieder und wundern sich nur über den unerwartet schweren Kater.

AriRosh 
Fragesteller
 11.07.2023, 12:57

Das meiste davon ist mir bekannt, nur eben die Herkunft nicht. Jetzt schon.

Auch ist mir bekannt, daß sich Methanol nicht vollständig heraus destillieren lässt und daher geringe Mengen im Destilat nicht gefährlich sind.

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