Ist mein Welli krank oder ist sie ein Stress-Rupfer?
Hallo zusammen,
ich wende mich ein wenig verzweifelt an Euch. Seit Tagen sitze ich Tag und Nacht vor dem PC und versuche herauszufinden was meinem Welli fehlen könnte, eine anständige Aussage vom TA bekomme ich am Telefon nicht.
Meine Wellensittich-Dame Barbie (2 1/2 Jahre alt) sitzt seit 3 Tagen aufgeplustert in der Voliere, zittert am ganzen Körper, auch in ihren Ruhepausen ist das zittern und schnelle, schwere atmen deutlich zu erkennen. Sie würgt ab und zu, ob dabei aber tatsächlich etwas hochgewürgt wird konnte ich bisher noch nicht erkennen. Seit gut einem halben Jahr sieht sie aus wie gerupft, ich dachte hier aber immer an die Mauser, bin aber nicht sicher, ob das so lange andauern kann.. sie frisst ganz normal (die beiden bekommen eine Körnermischung und ab und zu etwas Feldsalat und ein Stückchen Gurke, denn alles was nicht grün ist, wird nicht gegessen) singt und spielt mit ihren Lieblingskordeln. Zimmerflug mochte sie noch nie, auch wenn ihr Partner draußen ist und sie ruft kommt sie nicht aus dem käfig, aber in der Voliere flattert sie wie immer herum.
Sie ist sehr sehr ängstlich und jede kleine Veränderung setzt sie unglaublich unter Stress weshalb ich sie nicht zum Tierarzt bringen möchte. Das Einfangen, die Fahrt dorthin und die Untersuchung möchte ich ihr (ohne triftigen Grund) nicht zumuten. Ich habe es in den 2 Jahren seitdem wir sie zu uns geholt haben bisher nur geschafft, dass sie eine lange Stange Hirse von Hand gegeben frisst, wenn ich sie ihr von ganz weit weg hinhalte. Bei jeder anderen Art der Annäherung fliegt sie panisch in eine Ecke ganz oben in der Voliere, japst nach Luft und "droht" mit ihren Flügelchen. Ihr Partner Elvis ist gleich alt, hat ein prächtiges Federkleid und ist viel zutraulicher und aufgeweckter als sie. Er kommt sofort zum fressen auf die Hand, liebt seinen Zimmerflug und menschliche Nähe. Ich merke aber, dass er sie nicht mehr so bedrängt wie sonst sondern sich ruhig neben sie setzt und ihr das Köpfchen krault oder sie füttert. Sie hingegen, hat sich sonst immer sehr an ihm orientiert, verjagt ihn oder fliegt selber weg sobald er sich nähert.
Ihre Wachshaut wird zum ersten Mal braun, kann es einfach eine hormonelle Sache bezüglich der Brutigkeit sein oder ist sie so eine Art "Stress-Rupferin)? Oder doch eine Krankheit? Hat eventuell schon mal jemand damit Erfahrungen gesammelt?
Ich habe das ganze Internet u.A. auch diese Plattform durchforstet aber nichts gefunden, was allen Symptomen meiner Barbie gleichkommt..
Vielen Dank schon mal im Voraus für Informationen, ich mache mir große Sorgen um meine Barbie..
Liebe Grüße
Links Barbie, rechts Elvis vor 2 Tagen
3 Antworten
Ein Vogel der Zittert und Plustert muss zum Tierarzt und der Partner gleich mit. Sie wird irgendwas haben, aber was, das können wir nicht wissen. Das untersucht der Tierarzt. Wenn möglich ein vogelkundiger Tierarzt.
Den Kot solltest du wenn es möglich ist mehrmals untersuchen lassen. Parasiten und anderes werden nicht immer mit ausgeschieden, obwohl die Vögel etwas haben können. Wenn du ein weiteres Pärchen einziehen lassen willst, dann achte auf den Charakter der neuen Tiere. Du solltest ein ruhigeres Männchen und ein quirliges Weibchen besorgen. Am besten kann dir ein Züchter oder eine Privatperson da helfen. Ältere Wellis sind auch oft ruhiger.
Da hast du Recht. Danke für den Tipp. Hatte bisher nie Probleme mit meinen Wellis, aber die beiden sind eben auch besonders ☺️ Ich werde mich diesmal wieder an die Züchterin meines Vertrauens wenden, die beiden neuen sollten (soweit das in Züchters Hand liegt) soweit gefestigt sein, dass Barbie sich an ihnen orientieren kann. Wie du sagst, suche ich ein ruhiges Männchen und ein aufgewecktes Weibchen ☺️
Wenn Wellensittiche dauerhaft aufgeblustert sind, dann frieren sie.
Das heisst, die Vögel produzieren zu wenig Körperwärme.
Meist sind dann Erkrankungen des Verdauungstraktes vorhanden, welche den Stoffwechsel und damit die Wärmeentstehung im Körper beeinträchtigen.
Sie sollten dem Vogel sofort Erste Hilfe leisten mit Rotlicht, Ruhe und Separation.
Wenn der Henne viele Federn fehlen, dann ist das Frieren eine weitere Folgereaktion.
Dies hätte Ihnen ihr gesunder Menschenverstand sofort sagen müssen.
Statt dessen sehen Sie nun tagelang zu, wie ihr Wellensittich friert.
Wie man das Rotlicht genau einsetzt, können Sie in jedem alten guten Wellensittichbuch nachlesen.
Auch ich habe hier bei GuteFrage.net schon mehrfach dazu geschrieben.
Bitte einmal in meinen älteren Beiträgen nachlesen.
Eine Rotlichtlampe bekommen Sie in der Apotheke.
Der Wellensittich darf keinesfalls überhitzen.
An der Stelle, wo der Wellensittich auf die Strahlung trifft, darf die menschliche Hand nur gerade noch laue Wärme spüren.
Der Wellensittich muss sich selbst aussuchen können, ab er der Rotlichtquelle näherkommen oder sich entfernen möchte.
Deshalb die Sitzstange nicht quer zur Richtung der Strahlung.
Der Wellensittich muss auch ganz ausweichen können.
Wellensittiche, welche aus Stress ihre Federn fressen, gibt es nur im Vogellatein (analog dem Anglerlatein) der sogenannten Tierschützer.
Die Ursache für das Federrupfen sind immer schwer diagnostizierbare Stoffwechselerkrankungen des Wellensittichs.
Fast in jedem Falle verursacht durch nicht sachgemäße Fütterung über einen längeren Zeitraum.
Mit besten Grüßen
gregor443
Hallo Gregor443,
danke für die Antwort. Ich habe, wie oben geschildert, seit dem ersten Tag recherchiert. Darunter hauptsächlich in ihren älteren Beiträgen und habe deshalb sofort eine Rotlichtlampe montiert, da dies die Standard Antwort auf Fragen bezüglich aufgeplusterten Wellensittichen war. Die Reaktion meiner Barbie war mir jedoch von Anfang an klar, ich wollte es zumindest trotzdem versuchen. Sie wurde panisch und hat sich in ihre Ecke gedrängt, die Farbe rot macht ihr große Angst. Montiert ist sie noch immer, nur wird sie nicht angenommen. Die Seite der Voliere wird gänzlich gemieden. In dem Welli-Zimmer herrschen stetig ca. 22 Grad, durch die aktuelle Sonneneinstrahlung 25 Grad tagsüber, nachts 22. Dass sie tatsächlich friert ist mir somit wirklich nicht in den Sinn gekommen, da ja die Haut noch komplett mit Federn bedeckt ist, nur eben die Deckfedern an der Brust teilweise fehlen und sie Wärmequellen nicht annimmt. Gesunden Menschenverstand besitze ich durchaus und möchte mir auch nicht unterstellen lassen, meinen Wellensittich „einfach frieren“ zu lassen. Ich freue mich umso mehr über respektvolle, hilfreiche Antworten, da mir viel an meinen Wellensittichen liegt. Sie hat nichts gutes als kleiner Welli erlebt, deshalb möchte ich ihr ein bestmögliches Leben ermöglichen.
Zu einem bestmöglichen Leben gehört den Vogel zum Tierarzt zu bringen, wenn er wirklich so krank ist. Wenn Wellis plustern haben sie „Fieber“ . Wobei sie dann nicht überhitzen, sondern unterkühlen. Deshalb sehen sie aus, wie Tennisbälle. Das Plustern soll warm halten. Stressrupfer gibt es sehr wohl. Lass dir da bitte nichts anderes erzählen, allerdings sehe ich keinen Grund woher der Stress stammen sollte. Sie hat einen Partner und Zimmerflug. Also genug Platz Energie loszuwerden. Wa du versuchen kannst ist ein Dunkelstrahler aus der Zoohandlung. Aber die Kosten meistens ziemlich ordentlich. Eventuell nimmt sie den an. Oder die Heizung hochdrehen und Sauna machen. Meiner nimmt Rotlicht jedoch ohne Probleme, wenn ich eine Hirse hinhänge. Wenn er keine Lust mehr hat, dann setzt er sich weg vom Licht.
Es gibt bei Wellensittichen keine Stress-Rupfer. Das ist eine Erfindung sogenannter "Tierschützer" und denen fehlt leider fast immer der Durchblick zur Wellensittichhaltung.
Keine wissenschaftlichen Belege ? Der einzige ohne Durchblick bist du . Merk dir das.
Geh doch mal zu einem Vogelkundigen TA. Das klingt ehr nach Parasiten.
Hallo AngelsLuna,
danke für deine schnelle Antwort. Ich habe erstmal Kot eingeschickt, ich möchte ihr das Erlebnis Tierarzt so gut wie möglich ersparen, wenn nicht unbedingt nötig. Sie hat panische Angst vor Menschen.
Hallo Laika23082012,
danke für deine Antwort. Ich habe den Tierarzt überreden können mit Sack und Pack zu mir zu kommen. Kot hatte ich bereits eingeschickt, dieser war laut TA unauffällig. Sie hat Barbie natürlich einfangen müssen, was sie sehr gestresst hat aber somit konnte sie durchgecheckt werden und die lange Autofahrt wurde ihr erspart. Abstrich war auch ok. Fazit der Ärztin ist: Gesundheitlich (medizinisch) fehlt ihr nichts. Sie hat jedoch, durch die schlechte Haltung aus der sie kommt, eine schwere Verhaltensstörung. Sie ist in einer Art „Dauermauser“ bedingt durch ihre unglaubliche Angst vor allem. Das Zittern ist wohl ebenfalls angstbedingt bzw. mittlerweile psychisch.. Das Würgen war vermutlich bedingt durch kleine Federchen, die in ihren Schnabel gelangt sind. Aufgeplustert ist sie tatsächlich gar nicht, das sieht wegen den abstehenden Federn nur so aus, was mich sehr beruhigt hat. Ein bisschen Sauna mit Aufguss haben die beiden jetzt trotzdem. Elvis freut sich 😁 allerdings scheinen die beiden jeweils sehr untereinander zu leiden sagt die Ärztin. Elvis ist zu aufgedreht, wie gesagt früher hat er sie sehr belästigt, aktuell ist er etwas ruhiger aber auf Dauer wird ihm das eventuell schaden. Das kommt weil er gern was erleben will, sie aber nichtmal die Voliere verlässt. Ich werde jetzt auf Rat der lieben Ärztin ein weiteres Pärchen einziehen lassen. So kann Elvis Spielkameraden finden, und Barbie eventuell ihre Angst mit ein bisschen mehr „Schwarmgefühl“ überwinden.