Ist man ein Versager, wenn man für die Bewerbung bei der Müllabfuhr eine Absage erhalten hat?
Ein junger Bekannter von mir geht in die 9. Klasse der Realschule und ist 18 Jahre alt.
Nun hat er erfahren, daß man bei der Müllabfuhr recht gut verdient. Er hat sich beworben und eine Absage bekommen. Muß er sich deswegen jetzt schämen?
Wie würdet ihr darauf reagieren?
7 Antworten
Das Wichtigste ist nach dem ersten Schock über die unerwartete Absage möglichst heraus zu finden WARUM es zur Absage konnnen konnte, und sich nicht allein die Schuld zu geben.
Eine Absage kann auch daran liegen, dass Kinder von bei der Müllabfuhr beschäftigten Personen bevorzugt eingestelllt werden. Zumindest bei privaten Unternehen ist das übliche Praxis.
Zudem braucht die Müllabfuhr immer weniger Leute, früher kamen ein Müllwagenfahrer und zwei zusätzliche Müllwerker, jetzt kommt nur noch einer und leert vom Fahrerhaus aus mit einem Greifarm die Tonnen. Die anderen zwei sind verschwunden.
Vielleicht nochmal übers Bewerbungsschreiben drüber her gehen, was man verbessern könnte...und ganz wichtig: sich nie auf eine Arbeitsstelle fixieren, einen Plan B haben, sprich mehrere Bewerbungen schreiben.
Good Luck
Nein, das ist nun wirklich keine Schande. Wie Du selbst schon geschrieben hast, ist der Verdienst recht ansprechend, dazu genießt man bei den öffentlichen / städtischen Arbeitgebern alle Vorteile des öffentlichen Dienst. Bedeutet; tariflich festgelegte Gehaltserhöhung allein durch die Dauer der Dienstzugehörigkeit, Dienstunfähigkeisrente statt Erwerbsminderungsrente, äußerst sicheren Arbeitsplatz, höheres Kindergeld je nach Bundesland, Arbeitgeberfinanzierte zusätzliche Alters- und Hinterbliebenenversorgung. Arbeitszeiten nach Vorschrift usw. usw. Auch wenn die Berufsbezeichnung etwas abfällig ist, der Job ist gut zu machen und wird gerecht bezahlt. Zumindest die öffentlichen Arbeitgeber haben daher nicht die geringsten Nachwuchsprobleme und können sich aussuchen wen sie einstellen.
Nein, das ist kein Versagen. Er hat vielleicht einfach kein glück, vielleicht suchen die keine Realschulabgänger, vielleicht haben, vielleicht hatte der Personalsachbearbeiter schlechte Laune oder es gibt noch andere Gründe, für die dein Bekannter gar nicht verantwortlich ist. Wo soll dann da ein Versagen herkommen?
Die Anforderungen sind bestimmt nicht gerade hoch, dennoch werden sie einen gesunden sportlichen Mann ehr nehmen als einen Hämpfling. Außerdem ist es je nach Arbeitgeber oftmals dem ÖD unterstellt und die brauchen sich über Nachwuchs nun wirklich noch lange keine Sorgen machen. Ich habe schon viele berufsfeste Handwerker gesehen die aus ihrem erlernten Beruf zum Hausmeister, Straßenkhrer oder Feuerwehrmann im öffentlichen Dienst gewechselt haben.
Ich will nicht sagen das es der Sechser im Lotto ist da angenommen zu werden, aber man muss sich gegen allerhand weiterer Bewerber durchsetzen.
Ja. Ich persönlich würde weinen...
Dann sollte er wohl seine Bewerbung verbessern und mehr Korrektur lesen lassen. Ich wette mal, er hat den Beruf unterschätzt und sich vermutlich auch nicht über das Berufsbild informiert.
Ich kenne seine Bewerbung nicht, sonst könnte ich mir einen besseren Eindruck machen. Aber ich dachte daß die jeden nehmen, da die Anforderungen recht niedrig sind.