Ist LEGO, wirklich so schlecht geworden?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein 52%
Ja 48%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

jein

Es gab bei Lego schon immer fragwürdige Sets und gute Sets. Es war auch schon immer so, dass Lego bei den Themen ein bisschen einfallslos ist und sich alles unendlich wiederholt. Alle paar Jahre kommt ein neues Feuerwehrhaus, das im Zweifel schlechter ist als sein Vorgänger. Statt einfach ein funktionierendes Feuerwehrhaus länger im Sortiment zu lassen und die Entwickler an anderen Themen arbeiten zu lassen. Die endlose Reihe von LKW die Hubschrauber transportieren, ist auch kreativbefreit. Das ist ist seit Jahrzehnten so.

Viel besser ist, dass es deutlich mehr verschiedene Teile gibt.

Besser ist, das die Technic Elektromotoren mehr Kraft haben.

Besser ist, dass Technic Zahnräder besser konstruiert sind und dadurch weniger hakelig laufen und stabiler sind als früher.

Ein zweischneidiges Schwert ist, dass es viel mehr Farben gibt. Manche sind sehr gut, andere sind völlig überflüssig. Manche passen auch optisch überhaupt nicht zusammen. Im klassischen Anwendungsfall für Kinder, wo alles in einer großen Wühlkiste landet, bedeutet die große Farbenvielfalt, dass die Kinder weniger gleiche Teile haben und dadurch Eigenbauten viel bunter sind als früher.

Schlecht ist, dass Lego sogar bei großen Sets für etliche hundert Euro mit billigen Aufklebern arbeitet.

Schlechter ist, dass Lego auf schnelle Gewinnoptimierung setzt. Die Inflation der Legopreise ist größer als die allgemeine Inflation, seit Jahren steigt bei Lego der Gewinn schneller als der Umsatz. Erreicht wird das sowohl mit direkten Preiserhöhungen, als auch mit verdeckten Preiserhöhungen. Wenn neue Sets zum selben Preis weniger Teile haben als ihre themengleichen Vorgänger, ist das einfach schlecht.

Schlechter als früher ist, dass viele der guten Sets nicht mehr in den freien Handel kommen.

Schlechter ist, dass Lego zum Werbeartikelhersteller für Disney und andere Fremdfirmen verkommen ist, statt die eigene Markenidentität zu stärken. So erzeugt man keine emotionale Bindung, die die Kinder von heute auch den Kindern von morgen noch Lego kaufen lässt.

Schlechter ist, dass Lego sich stark darauf konzentriert erwachsene Fans bedient, die diese Bindung vor Jahrzehnten aufgebaut haben, als Lego noch gut war.

Schlechter ist, dass in diesem Zusammenhang zwar Nostalgiesets zu früher erfolgreichen Themenreihen rausgebracht werden, aber niemand an eine Fortführung dieser Themenreihen für die heutigen Kinder denkt.

Schlechter ist, dass es keine Baseplates mehr gibt. Das nimmt den Sets den Großteil ihrer Dreidimensionalität und ohne Baseplates fehlt auch die Basis für freie Umbauten.

Schlechter ist die ausufernde Farbseuche. Lego glaubt, dass die Kunden nicht fähig sind, mehr als 2 gleichfarbige Teile unfallfrei aufeinanderzustecken. Das verschlimmert das Problem der zu vielen unpassenden Farben in der Teilekiste. Lego schafft es nicht mal mehr, die Farbseuche so einzubauen, dass man sie beim fertigen Modell nicht mehr sieht. Das ist schlecht für die Optik der Modelle, wodurch die Frage aufkommt, was man eigentlich für sein Geld bekommt.

Schlechter ist, dass Technic nur noch aus Liftarmen besteht. Die Modelle sind dadurch weniger stabil und die Kombination mit Systemsteinen wird erschwert.

Schlechter ist, dass Technic Pneumatik keinen Lufttank mehr hat.

Ganz schlecht ist, dass Lego die Kinder ans Handy zwingt, mit Fernsteuerung von Technic-Sets nur noch per Handy App und mit Missionssets mit Bauanleitung und vorgefertigter Geschichte nur noch auf dem Handy. Die Welt ist voll mit Möglichkeiten, digitale Geräte und Medien bedienen zu lernen. Hier besteht wirklich kein Mangel, den digitales Lego füllen müsste. Analogspielzeug, das Fingerfertigkeit und Fantasie fördert, wird immer weniger. Die Digitalisierung von Lego ist sogar doppelt schlecht, weil sie nicht zukunftssicher ist. In wenigen Jahren läuft die App nicht mehr auf der nächsten Handygeneration, dann war es das mit Fernsteuerung und Missionen. Nachhaltig ist das nicht.

SoldiFox 
Fragesteller
 27.12.2022, 13:38

Also, ob man noch jein meinen kann, wenn man drei positive gegen 11 negative Punkte sieht, ist halt schon etwa zwielichtig.

Bei den Kindern von einem Freund stehen die Modele nur im Regal.

Vielleicht haben die einen Wühlkiste, was ich nicht weiß, allerdings, gab es bei mir, einmal das Model nach Anleitung und dann, nie wieder, weil alles in einer Kiste landete.

Wenn ich das so sehe, verkörpert LEGO nun eher so was wie REVELL, nur halt für Menschen, welchen man keine Scheren anvertrauen sollte.

Es war auch so, dass ich angefangen habe, mit einem Ziel, wie einem LKW aber den Weg dort hin, Stein für Stein fand.

Speziell die Farbseuche, welche ich beim Held der Steine vorgeführt bekomme, ist wie, wenn LEGO ausdrücken würden "Der 10*1 und der 10*1 muss dir in zwei Farben gegeben werden, weil du könntest die ja verwechseln"

Weißt du vielleicht, seit wann es die ganzen neuen Lego Hersteller gibt, wie Brixx u. cada?

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eieiei2  27.12.2022, 14:48
@SoldiFox

Schenke den Kindern ein paar Baseplates und beobachte was passiert :D

Es gibt eine ganze Reihe von Sets, bei denen allein das die Bespielbarkeit vervielfachen würde.

Der Herr Held übertreibt oft, weil er aufgrund einer gescheiterten Geschäftsbeziehung persönlichen Hass auf Lego hat. Wer Schuld am Scheitern ist, ist Ansichtssache. Das ungünstige Verhalten von Lego gegenüber Fachhändlern, insbesondere gegenüber Kleinen, ist bekannt und objektiv kritisierbar, daran besteht kein Zweifel. Allerdings ist auch bekannt, dass ein kleiner Händler keinen Einfluss auf das Verhalten eines ganzen Konzerns hat. Entweder man geht diese Geschäftsbeziehung ein, oder man lässt es. Wenn ein Hersteller keine Händler mehr findet, die mit ihm zusammenarbeiten wollen, fängt er vielleicht an zu denken, vielleicht aber auch nicht.

Er pickt sich gezielt schlechte Legosets raus, um sie zu zerreißen. Gute Sets stellt er deutlich seltener vor. Bei anderen Sets, insbesondere bei Bluebrixx, für deren Aufstieg die Heldenkampagne maßgeblich mitverantwortlich ist, pickt er sich gezielt nur gute Sets raus und verschweigt dann noch deren Schwächen.

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SoldiFox 
Fragesteller
 27.12.2022, 16:05
@eieiei2
Schenke den Kindern ein paar Baseplates und beobachte was passiert :D

Ich glaube, sie würden den Sinn von dem ganzen nicht erkennen.

Was den Helden angeht: Ja, nach paar Videos ist deutlich zu erkennen, dass er was gegen LEGO hat.

Weil wie du schon sagst, ist die Art, wie er auf die Mängel zu den anderen Herstellern reagiert, bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie er es bei LEGO macht.

Allerdings, muss man schon sagen, dass die Konkurrenz von LEGO, richtige Schwergewichte in den Ring stellt.

Für die Verbraucher ist das ein Vorteil.

Bei LEGO, glaube ich, dass sie, durch diese Exklusivpartner, sich vom Markt abhoben und nun, in die Extraliga aufgestiegen sind.

Also, du verstehst, die verkaufen ihren Stoff nur noch an die Reichen, sozusagen.

Was eigentlich dafür sorgt, das solange die Partner kein Bluebrixx u.co. aufnehmen, die Welt, den Mythos von LEGO lebt.

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eieiei2  27.12.2022, 21:04
@SoldiFox

Unterschätze Kinder nicht. Wenn sie passende Bauteile haben, machen sie was daraus. In der Regel wissen die auch ganz genau, welche Eigenschaften einem Spielzeug fehlen, das ihnen keinen Spaß macht.

Bisher ist keiner der Mitbewerber in der Lage, wirklich zuverlässig ein stabiles Qualitätsniceau zu bieten. Und zwar weder bei den Steinen, noch bei der Konstruktion der Sets. Eine gut funktionierende Ersatzteillogistik ist auch noch lange nicht bei allen Mitbewerbern vorhanden. Wenn der Ersatzteilservice mal funktioniert, dann weil sich die Fachhändler auf eigene Kosten um Ersatzteile kümmern, indem sie dafür Sets schlachten. Lego macht die Ersatzteilversorgung selbst und das bezahlt man halt mit.

Was will man mit einem Anbieter, der Wundertüten verkauft und sich aus der Haftung windet wenn mal was absolut nicht funktioniert oder fehlt? "Displaymodell, nicht dafür gemacht, angefasst zu werden" und "Hersteller stellt das Teil nicht mehr her, aber wir können es Ihnen in Glitzerpink statt Schwarz liefern" kommt halt bei vielen Leuten nicht gut an.

Deswegen geht es Lego noch so gut, trotz diverser strategischer Fehlentscheidungen und zunehmend frecher Preise. Lego kann es sich noch leisten, auf ganze Kundengruppen einfach zu verzichten.

Im Prinzip lebt Lego heute von erwachsenen Nostalgikern, von Erwachsenen ohne Lust auf Qualitätsexperimente oder Ersatzteilmangel, von Erwachsenen die beim Geschenkekauf für Kinder und Enkel nicht recherchieren wollen und von den Fans der lizenzierten Marken.

Die Kinder selbst sind als Käufer weitgehend außen vor, weil es bei Lego fast nix zum Taschengeldpreis gibt. Erwachsene ohne viel Geld sind auch außen vor.

Kinder, die heute praktisch nur Lizenz-Lego haben, werden später keine Erinnerungen mit der Marke verknüpfen. Die werden sich nur erinnern, dass es Disney auch zum zusammenstecken und mit schlechter Grafik gab.

Alternativhersteller, die sich heute auf von Lego enttäuschte Erwachsene verlassen können, haben aber auch keine Zukunft, wenn nicht entweder sie selbst, oder Lego sich darum bemühen, die Kinder von heute an sich zu binden. Und wenn sich weiter so extrem auf enttäuschte Erwachsene als einzige Kunden konzentrieren und ihr Qualitätslotto nicht in den Griff bekommen, dann sind sie wieder vom Markt weg, lange bevor aus den jetzigen Kindern selbst erwachsene, kaufkräftige Kunden werden können. Für Lego ist das dann ein geschenkter Sieg.

Für die Kunden ist der Zustand der heute vorhandenen Mitbewerber schlecht, weil Lego sich angesichts des schwachen Qualitätsniveaus, das die Kunden ja offenkundig akzeptieren, ausruhen kann. Es gibt für Lego überhaupt keine Veranlassung irgendetwas zu verbessern.

Lego könnte mal ein paar Mitbewerber gebrauchen, die es richtig machen. Dann besteht für Lego wieder Zugzwang, was wiederum die Mitbewerber in Zugzwang versetzt und sich positiv auf Qualität und Preise auswirkt.

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Nein

Hallo,

Ich denke Lego ist schon zu überteuert und die vielen Sticker nerven aber es ist immer noch ein Spaß und es gibt auch noch Sets bei dem das Preis Teile Verhältnis stimmt. Gruß

Nein

Warum soll es schlecht geworden sein? Es ist halt teuer. Aber das ist fast alles

Guso3  27.12.2022, 21:22

Die Qualität ist massiv in den letzten Jahren gesunken, und der Preis ist ins exorbitante geschossen.

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Loski18  22.01.2023, 06:24

Es gab bei Lego schon immer fragwürdige Sets und gute Sets. Es war auch schon immer so, dass Lego bei den Themen ein bisschen einfallslos ist und sich alles unendlich wiederholt. Alle paar Jahre kommt ein neues Feuerwehrhaus, das im Zweifel schlechter ist als sein Vorgänger. Statt einfach ein funktionierendes Feuerwehrhaus länger im Sortiment zu lassen und die Entwickler an anderen Themen arbeiten zu lassen. Die endlose Reihe von LKW die Hubschrauber transportieren, ist auch kreativbefreit. Das ist ist seit Jahrzehnten so. 

Viel besser ist, dass es deutlich mehr verschiedene Teile gibt. 

Besser ist, das die Technic Elektromotoren mehr Kraft haben. 

Besser ist, dass Technic Zahnräder besser konstruiert sind und dadurch weniger hakelig laufen und stabiler sind als früher. 

Ein zweischneidiges Schwert ist, dass es viel mehr Farben gibt. Manche sind sehr gut, andere sind völlig überflüssig. Manche passen auch optisch überhaupt nicht zusammen. Im klassischen Anwendungsfall für Kinder, wo alles in einer großen Wühlkiste landet, bedeutet die große Farbenvielfalt, dass die Kinder weniger gleiche Teile haben und dadurch Eigenbauten viel bunter sind als früher. 

Schlecht ist, dass Lego sogar bei großen Sets für etliche hundert Euro mit billigen Aufklebern arbeitet. 

Schlechter ist, dass Lego auf schnelle Gewinnoptimierung setzt. Die Inflation der Legopreise ist größer als die allgemeine Inflation, seit Jahren steigt bei Lego der Gewinn schneller als der Umsatz. Erreicht wird das sowohl mit direkten Preiserhöhungen, als auch mit verdeckten Preiserhöhungen. Wenn neue Sets zum selben Preis weniger Teile haben als ihre themengleichen Vorgänger, ist das einfach schlecht. 

Schlechter als früher ist, dass viele der guten Sets nicht mehr in den freien Handel kommen. 

Schlechter ist, dass Lego zum Werbeartikelhersteller für Disney und andere Fremdfirmen verkommen ist, statt die eigene Markenidentität zu stärken. So erzeugt man keine emotionale Bindung, die die Kinder von heute auch den Kindern von morgen noch Lego kaufen lässt. 

Schlechter ist, dass Lego sich stark darauf konzentriert erwachsene Fans bedient, die diese Bindung vor Jahrzehnten aufgebaut haben, als Lego noch gut war.

Schlechter ist, dass in diesem Zusammenhang zwar Nostalgiesets zu früher erfolgreichen Themenreihen rausgebracht werden, aber niemand an eine Fortführung dieser Themenreihen für die heutigen Kinder denkt. 

Schlechter ist, dass es keine Baseplates mehr gibt. Das nimmt den Sets den Großteil ihrer Dreidimensionalität und ohne Baseplates fehlt auch die Basis für freie Umbauten. 

Schlechter ist die ausufernde Farbseuche. Lego glaubt, dass die Kunden nicht fähig sind, mehr als 2 gleichfarbige Teile unfallfrei aufeinanderzustecken. Das verschlimmert das Problem der zu vielen unpassenden Farben in der Teilekiste. Lego schafft es nicht mal mehr, die Farbseuche so einzubauen, dass man sie beim fertigen Modell nicht mehr sieht. Das ist schlecht für die Optik der Modelle, wodurch die Frage aufkommt, was man eigentlich für sein Geld bekommt. 

Schlechter ist, dass Technic nur noch aus Liftarmen besteht. Die Modelle sind dadurch weniger stabil und die Kombination mit Systemsteinen wird erschwert.

Schlechter ist, dass Technic Pneumatik keinen Lufttank mehr hat. 

Ganz schlecht ist, dass Lego die Kinder ans Handy zwingt, mit Fernsteuerung von Technic-Sets nur noch per Handy App und mit Missionssets mit Bauanleitung und vorgefertigter Geschichte nur noch auf dem Handy. Die Welt ist voll mit Möglichkeiten, digitale Geräte und Medien bedienen zu lernen. Hier besteht wirklich kein Mangel, den digitales Lego füllen müsste. Analogspielzeug, das Fingerfertigkeit und Fantasie fördert, wird immer weniger. Die Digitalisierung von Lego ist sogar doppelt schlecht, weil sie nicht zukunftssicher ist. In wenigen Jahren läuft die App nicht mehr auf der nächsten Handygeneration, dann war es das mit Fernsteuerung und Missionen. Nachhaltig ist das nicht.

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