Ist jede Hundeschule so streng ?
Hallo zusammen,
Ich habe seit drei Wochen wieder einen Hund. Sie ist aus einer Tötungsstation in Bosnien. Sie ist knapp 5 Monate alt und sehr verschreckt und ängstlich. Alle rieten mir eine Hundeschule zu besuchen damit sie soziale kompetenz erwirbt und selbstbewusster wird. Das war für mich auch absolut logisch und nachvollziehbar. Ich hatte schon davor 2 Hunde mit denen war ich nie in einer hundeschule. Sie waren aber trotzdem sehr gut erzogen und richtige Familienhunde. Leider sind beide verstorben (eine mit 18 Jahren und zweite vor 5 Monaten im Alter von 16 Jahren). Es ist also nicht so das ich keine Erfahrung mit Hunden habe. Also bin ich in die erste Hundeschule. Dort war es für mich furchtbar. Ich hatte der Hunde Trainerin vorab gesagt das ich einen Welpen habe und welche Probleme der Hund habe. In dieser hundeschule waren nur ausgewachsene Hunde. Die Trainerin teilte mir mit das ich mir ein Würgehalsband zulegen müsste, weil mein Hund sonst nie folgsam sein würde. Auch das ich, wenn mein Hund nicht hört, ihn packen und richtig zwicken soll. Das hat mich doch sehr schockiert. Meine kleine war dort noch ängstlicher als sonst und hat sich eigentlich die 1 1/2 Stunden nur auf dem Rücken und mit einbezogenen Rute bewegt. Ich beschloss das ich dort nicht mehr hingehe. Heute waren wir in einer anderen Hundeschule. In der Stunde waren zwar nur Welpen, aber auch da wird dieses zwicken praktiziert. Auch das ich bestimme wann mein Hund spielen darf oder in den Garten darf, ist mir absolut unverständlich. Ebenso warum mein Hund beim spazieren gehen nicht schnüffeln darf, oder das ich ihn 5 x tägl. für jeweils 3-5 Minuten an den Gartenzaun anbinden soll und dann aus ihrem Blickfeld gehen soll ist mir zuwider. Auch sehe ich keinerlei Sinn darin, daß ich die Kleine über Nacht in ihre Box einsperren soll, damit sie zur ruhe kommt. ( im Moment hat sie mehrere Schlafplätze. ) und nur in der Box soll sie sich aufhalten, wenn mit ihr nicht "gearbeitet" wird. Ich weiß echt nicht ob ich das richtige tue mit der Hundeschule ...... Könnt ihr mir sagen ob es in jeder hundeschule so ist oder ich 2x falsch gelegen hab
10 Antworten
Ich würde diese Hundeschulen gar nicht mehr besuchen. Deine Kleine ist traumatisiert, die braucht jetzt alles andere als Zwicken oder ein Würgehalsband. Damit machst du alles kaputt zwischen deinem Hund und dir.
Ich bin kein Experte was Hundeschulen angeht aber ich hatte zwei Hündinnen aus Tötungsstationen. Die eine war total am Ende, wir dachten, die macht es nicht lange, sie hat, abgemagert und haarlos, in einer Ecke gesessen und nur gezittert. Das hat sie drei Monate lang gemacht bis sie sich etwas entspannen konnte und auch danach war es noch schwierig. Hätte ich ein Würgehalsband benutzt.... So werden Hunde in Osteuropa (und woanders auch) gefangen, meine Hündin wäre kaputt gegangen wenn ich das auch hier gemacht hätte. Das geht GAR NICHT!
Meine Kleine, die ich danach hatte, war nicht sozialisiert und sie hat es gehasst in die Hundeschule zu gehen also habe ich es gelassen. Sie konnte eben nicht mit anderen Hunden und sie wurde auch nicht dazu gezwungen.
Wenn du deine Hündin jetzt so verunsicherst, wird sie dir nicht vertrauen. Was für ein Zwicken?! Und warum sollte man einen Hund, der schon Schlimmstes durchgemacht hat, an einen Zaun binden? Ich hoffe, du befolgst diese Ratschläge nicht. Die Leute, die das empfehlen, sollten sich lieber nicht mit Hunden beschäftigen....
Dann zur Box. Ich höre immer wieder, dass das empfohlen wird, auch von Züchtern. Meine Olga hier hat das auch so gelernt, bis sie zu mir kam. Hier hat sie keine Box, sie darf sich ihren Schlafplatz selber aussuchen. Wenn gesagt wird, der Hund müsse eine Box haben damit er sich zurück ziehen kann, sage ich nur, dafür hat Olga das Schlafzimmer. Das ist ihr sicherer Ort und ich muss sie nicht in eine Box sperren. Sie genießt es total genau da zu schlafen wo sie will.
Also, ich habe seit Jahren Hundemädchen, alle haben ihre schlechten Erfahrungen und ihre Wunden mitgebracht und hier wurden sie als Familienmitglieder behandelt und sehr geliebt. Sie haben alle ihre Macken aber ich habe mit keiner Hündin schlechte Erfahrungen gemacht. Auch ganz ohne Hundeschule.
Ich würde zusehen, dass deine Kleine richtig bei dir ankommt und richtig Vertrauen zu dir fasst. Das ist viel wichtiger, wenn ihr eine enge Bindung habt, kannst du mit ihr "arbeiten". Sie muss aber erst wissen, dass sie bei dir sicher ist, dass ihr nichts mehr passiert.
Meiner Meinung sagt Dein Bauch das beide Hundeschulen nichts für Dich und Deinen Hund sind.
Ihr habt den Hund erst seit kurzer Zeit und er hat sich noch gar nicht richtig eingelebt.
Ich weiß auch nicht warum jeder glaubt das man zur Hundeschule gehen muß. Besonders wenn man schon Hunde Erfahrungen hat.
Hör auf Deinen Bauch. Man kann nicht jeden Hund über einen Kamm scheren.
LG
Also ich habe die anderen Beiträge nur überflogen. :)
Ich lebe in den USA und hier wurde mir von einem Trainer zu einer Methode geraten die das Vertrauen des Hundes in dich, sein Selbstbewusstsein sowie auch die Grundlage für alles andere darlegt.
Er nennt es 'The TRIAD' wirst du im Internet nicht finden, da es von ihm erstellt wurde.
Es besteht aus 3 verschiedenen Übungen:
1. 'Der strukturierte Spaziergang' dabei geht ea darum, dass der Hund sich auf seinen Halter konzentriert und nicht tut was er will. Wenn er also etwas tut was nicht gewollt/verlangt wird, so wird er vom Halter korrigiert. Der Link zeigt eine BeispielÜbung.
2. 'BOX & Grenzbereich' dem Hund soll hierbei gelernt werden, dass die Box SEIN (Schutz)bereich ist in den er sich wenn gewollt zurückziehen kann. Er soll mit der Box in Verbindung bringen, dass er dort sicher ist und seine Ruhe hat. Dabei sollten ihm aber auch Grenzen gesetzt werden z.B. dass in bestimmten Situationen von dir gewünscht wird dass er dort anhand eines Kommandos hinein geht und auch erst mit einem weiteren Kommando wieder herauskommt.
3. 'Platz - Kommando' wird als das effektivste Training von den dreien gesehen. Es gibt dem Hund die Aufgabe dass nichts von ihm verlangt wird. Da Hunde eine Struktur brauchen hilft diese Übung auch in dem Sinne, dass er lernt ruhig zu bleiben und zu warten.
Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, ich selbst trainiere noch fleißig mit meinem Welpen. Von anderen Besitzern kam allerdings nur positives.
Die Box wird von mir verwendet, wenn mein Welpe sich selbst nicht zur Ruhe bringen kann z.B. wird er bei Besuch manchmal ganz aufgeregt und will dann nicht schlafen. Dann schicke ich ihn in die Box, er legt sich hin und schläft. Ich denke der Hundehalter sollte immer selbst abwägen in wie fern der Hund sich wohl darin fühlt.
Wenn du noch Fragen hast darfst du sie gerne stellen :)
Beide Hundeschulen würden meine Hunde und mich nie wieder sehen! Leider kann jeder Idiot sich Hundetrainer nennen und eine Hundeschule eröffnen -.-
Viele wenden leider veraltete Methoden an (z.B. zwicken) oder haben viel zu große Gruppen, mit denen der Trainer nicht selten überfordert ist. Es gibt natürlich auch sehr gute Hundeschulen! Nur leider sind sie in manchen Gegenden selten :/
Wir haben uns bei unserer "Angsthündin" (kam mit ca. 2 Jahren aus Rumänien zu uns) einen gewaltfrei arbeitenden Trainer dazugeholt. Mit dem haben wir dann verschiedene Vorgehensweisen besprochen und die angewendet, bei der wir das beste Gefühl hatten.
Unsere Hündin ist zwar immer noch oft schreckhaft und unsicher, das wird sich wohl auch nie ändern, aber sie ist nicht mehr mit dem Hund vor 1,5 Jahren vergleichbar.
Wir waren mit unserer Hündin am Anfang einmal bei einer Gruppenstunde in der Hundeschule, aber für sie war das viel zu viel. Als sie dann von anderen Hunden bedrängt wurde und die 'Trainerin' mit dem Standardspruch "Das müssen die unter sich klären" kam, sind wir gegangen und haben wir uns den Trainer gesucht.
An deiner Stelle würde ich mich entweder weiter nach einer guten Hundeschule umsehen, aber erst einmal eine Stunde zusehen. Wenn dir die Methoden nicht zusagen, kannst du gehen, ohne dass es deinem Hund 'geschadet' hat. Oder einen gewaltfrei arbeitenden Trainer suchen, der zu dir nach Hause kommt, auch wenn es teurer ist. Ein guter Trainer wird das Training speziell an den Hund anpassen und nicht auf eine Methode bestehen.
Auf gar keinen Fall würde ich weiter herumexperimentieren. Wenn dir die Methoden nicht gefallen, solltest du dazwischen gehen. Sonst wird es deiner Kleinen immer schwerer fallen dir zu vertrauen. Bei den 'Sensibelchen' muss man so schon immer damit rechnen nach einem Vorwärtschritt wieder zwei Schritte zurück gehen zu müssen. Mit Zwang und Gewalt verschlimmert sich dieses Verhalten nur noch.
Wie lang hattest du den Junghund den schon? Ich finde es nämlich wichtig das der Hund in erster Linie dir vertraut. Damit er sich in unangenehmen Situation zu dir umorientiert.
Curly (unser Hund) hatte z.b. Angst über Blech zu laufen. Auf jedem Spaziergang mit ihr habe ich dann etwas gelockt und bin selbst aufs Blech. Nachdem ich mehrere Male übers blech gelaufen bin hat sich Curly auch getraut und ich habe sie belohnt.
Wichtig ist es das man in kleinsten Schritten vorgeht, auch das übers Blech laufen dauert mehr als einen Tag
Hundeschulen sind nicht alle so schlecht, wichtig ist es das die Hundeschule positiv trainiert. Schon von der Webseite merkt man oft wie die Hundeschule trainiert.
Gute Hundeschulen werden meist ihre Methode beschreiben und auch Infos zu sich geben. Fragen werden beantwortet. Fühlst du dich einverstanden buchst du eine Probelektion. Bei dieser kannst du auch schauen ob sich der Hund wohl fühlt.
Dein Hund brauch weder ein Würgehalsband noch muß er in eine Box gesperrt werden damit er zur Ruhe kommt
Wichtig ist jetzt erst mal das er Vertrauen zu Dir bekommt.
LG