Ist homosexualität im christentum erlaubt?
10 Antworten
Wer sollte das verbieten können? "Im Christentum" ist ja ein vager Begriff. Wenn man den Papst da als legitime Quelle von Verboten akzeptieren möchte, muss man nach seiner Meinung fragen. Aber generell "im Christentum" gibt es da keine Instanz. Ich halte es da sogar für nicht zielführend, einzelne Sätze aus dem Alten Testament zu zitieren, denn sie sind in einen anderen Zeitalter formuliert worden.
Man kann heute homosexuell und christlich sein. Letzteres kann man sich aussuchen, ersteres nicht. Falls es verboten wäre, bleibt nur die Entscheidung homosexuell und nicht-christlich zu sein.
Welchen Satz meinst du? Welche Strafe wird angedroht? Wie verträgt sich die Androhung einer Strafe mit der heutigen Erkenntnis, dass Homosexualität angeboren ist und kein Schaden für die Allgemeinheit darstellt? Einem Homosexuellen das Ausleben seiner Identität zu verweigern, wäre sicherlich eine weitaus schlimmere Strafe.
Wenn jemand unter "christlich" versteht, dass man das neue Testament wörtlich nimmt, kann er gerne versuchen, danach zu leben. Das kann man aber auch anders sehen. Ich habe mal gehört, dass Menschen, die Kirchensteuer zahlen, christlich sind, und beim Austritt aus der Kirche nicht mehr. Man kann da verschiedene Meinungen haben.
Röm. 1 26,27 + 32
26 Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; 27 ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.
32 Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.
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Wie verträgt sich die Androhung einer Strafe mit der heutigen Erkenntnis, dass Homosexualität angeboren ist und kein Schaden für die Allgemeinheit darstellt
Gar nicht. Deswegen ist das ja auch zu bekämpfen.
Einem Homosexuellen das Ausleben seiner Identität zu verweigern, wäre sicherlich eine weitaus schlimmere Strafe.
Richtig. Deswegen halten sich manche Kirchen auch nicht mehr dran, was gut ist.
Zu deinem letzten Absatz: ja, die Definitionen was "christen" sind ist durchaus sehr unterschiedlich, es ist keine homogene Masse.
Danke für die Zitate. "Wer so handelt, verdient den Tod." So weit mir bekannt ist, sterben die anderen auch. Homosexuelle, die keinen homosexuellen Sex haben, sterben allerdings nach einem weniger beglücktem Leben. Und das gehört zur Definition von "Christentum"? Bedauerlich. Laut Kaetek stammen diese Zitate sogar direkt von Gott. Seltsam, dass er das in ein Buch schreibt, das dann ins Lateinische übersetzen lässt und so die Menschheit über viele Jahrhunderte anhängig macht, von manipulativen Latein-Kennern. Das ist doch wie die chinesische Gebrauchsanweisung meines DVD-Spielers.
Was ich über das Wirken der christlichen Kirchen höre, deckt sich nicht mit den Ansprüchen, die Christen an ihren Glauben stellen. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso religiöse Würdenträger irgendeine Sonderstellung bei Fragen zu Moral und Anstand haben. Es finden sich immer noch Kirchenvertreter in den Ethik-Kommissionen, die über medizinische Studien urteilen.
Nun, wenn es um persönliche Meinungen geht, sehe ich es ziemlich ähnlich zu deiner Aussage hier.
"verdient den Tod" wird häufig als Wendung benutzt für die Todesstrafe. Ist natürlich eine Interpretationssache, aber da anderswo auch steht, Könige sollen Gottes Gesetze vollstrecken und man solle sich der Herrschaft unterwerfen... nun, ich würde es als Mordauftrag werten.
Ich gehe davon aus, dass du recht hast. Dazu gibt es dann noch das Verbot des Tötens. In sich schlüssig ist das nicht.
Es gilt immer, was Gottes Wort sagt
Der Papst hat nichts zu melden.
Nur wurde "Gottes Wort" von Menschen aufgeschrieben. Wenn diese Menschen auch nichts zu sagen haben, stimme ich dir wohl irgendwie zu.
Ich persönlich halte die Bibel für ein wichtiges altes Buch, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Andere Menschen halten dagegen den Papst für den unfehlbaren Interpretierer von Gottes Wort. Du hast da eine weitere Meinung. Okay.
Du glaubst darüber urteilen zu können, wie andere Menschen denken können und bezeichnest mich als "Ungläubigen". Das ist niedlich und naiv.
Dieses Bibel-Bingo, bei dem du einzelne Sätze zitierst, die grob in die Richtung der Diskussion gehen, ist für mich uninteressant.
Homosexuell zu sein ist keine Sünde, das ausleben der Homosexualität allerdings wird in der Bibel aber durchaus als Sünde beschrieben.
Ob es auch verboten ist steht allerdings auf einem anderen Blatt, wir alle sind schliesslich Sünder.
Jesus sagte "Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"
Es ist also nicht an uns zu verbieten oder zu bestrafen sondern einzig an Gott.
Hängt davon ab, wen du fragst. Der Christ an sich dreht sich das so, wie er es braucht. Ist er dagegen, verweist er auf die entsprechende Bibelstelle. Ist er dafür, erklärt er dir, dass das eins der mosaischen Gesetze war, die durch Jesus obsolet wurden.
Es gibt zudem über iirc 40.000 christliche Strömungen und jede sieht das anders...
Bedenke du darfst das was möchtest auch tun. Wenn es eine Konsequenz ergibt, dann wird es dir Gott zeigen.
Das Ausleben der Homosexualität, ist laut der Bibel, dem alten wie auch dem neuen Testament, ganz klar eine Sünde gegen Gott.
Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Königreich Gottes nicht erben werden? Lasst euch nicht täuschen: Personen, die sexuell unmoralisch handeln, Götzendiener, Ehebrecher, Männer, die sich für homosexuelle Handlungen hergeben, Männer, die Homosexualität praktizieren, 10 Diebe, Habgierige, Trinker, Menschen, die andere übel beschimpfen, und Erpresser werden Gottes Königreich nicht erben. (1.Korinther 6:9)
Luther übersetzte: "Lustknaben noch Knabenschänder". Klingt anders als "Männer, die sich für homosexuelle Handlungen hergeben, Männer, die Homosexualität praktizieren".
Steht etwas in der Bibel über Menschen, die bei Übersetzungen ihre eigenen Ideen einfließen lassen und den Text in manipulativer Absicht verfremden?
Mehrere Übersetzungen geben es als Homosexualität wieder.
Ist euch denn nicht klar, dass für Menschen, die Unrecht tun, in Gottes Reich kein Platz sein wird? Täuscht euch nicht: Wer sexuell unmoralisch lebt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, wer sich von seinen Begierden treiben lässt und homosexuell verkehrt, wird nicht in Gottes Reich kommen; (Hoffnung für Alle)
Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Wer Unzucht treibt, die nichtigen Götter verehrt, die Ehe bricht, sich gehen lässt, mit Männern schläft, 10 stiehlt, rafft, auch wer trinkt, andere beschimpft oder beraubt, wird das Reich Gottes nicht erben. (Zürcher)
Muss ich euch daran erinnern, dass die, die Unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes bekommen werden, dem Erbe, das Gott für uns bereithält? Macht euch nichts vor: Keiner, der ein unmoralisches Leben führt, Götzen anbetet, die Ehe bricht, homosexuelle Beziehungen eingeht, 10 stiehlt, geldgierig ist, trinkt, Verleumdungen verbreitet oder andere beraubt, wird an Gottes Reich teilhaben. (Neue Genfer)
Denkt daran: Für Menschen, die Unrecht tun, ist kein Platz in Gottes neuer Welt! Täuscht euch nicht: Menschen, die Unzucht treiben oder Götzen anbeten, die die Ehe brechen oder als Männer mit Knaben oder ihresgleichen verkehren, 10 Diebe, Wucherer, Trinker, Verleumder und Räuber werden nicht in Gottes neue Welt kommen. (Gute Nachricht)
Wisst ihr nicht, dass Menschen, die unrecht tun, keinen Anteil am Reich Gottes erhalten werden? Täuscht euch nicht. Menschen, die sich auf Unzucht einlassen, Götzendiener, Ehebrecher, Prostituierte, Homosexuelle, 10 Diebe, Habgierige, Trinker, Lästerer, Räuber - keiner von ihnen wird am Reich Gottes teilhaben. (Neues Leben)
Luther:
Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel. (3.Mose 18:22)
Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; 27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen. (Römer 1:26)
Danke für die Beispiele. Nun ist ungefähr klar, was in der Bibel steht. Frage war, ob es "im Christentum" erlaubt ist. Das klingt nach der Gegenwart und der FS hat bisher noch nicht erklärt, wie dabei "Christentum" definiert ist.
Wahre Christen richten sich nach der Bibel, weil sie überzeugt davon sind, dass das die Worte Gottes sind. Das wahre Christentum ist somit ebenfalls das, welches sich felsenfest auf die Bibel stützt. Alles andere sind Scheinchristen.
Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird in das Königreich des Himmels kommen, sondern nur, wer das tut, was mein Vater im Himmel will. 22 An jenem Tag werden viele zu mir sagen: ‚Herr, Herr! Haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämọnen ausgetrieben und in deinem Namen viele mächtige Taten vollbracht?‘ 23 Aber ich sage ihnen dann: ‚Ich habe euch nie gekannt! Verschwindet, ihr Gesetzlosen!‘ 24 Deshalb: Wer diese Worte hört und danach lebt, ist wie jemand, der so umsichtig war, sein Haus auf felsigen Grund zu bauen. 25 Es regnete in Strömen, Wassermassen fluteten heran und der Wind rüttelte an dem Haus — aber es stürzte nicht ein, denn es war auf felsigen Grund gebaut. 26 Doch wer diese Worte hört und nicht danach lebt, ist wie jemand, der so dumm war, sein Haus auf Sand zu bauen. 27 Es regnete in Strömen, Wassermassen fluteten heran und der Wind schlug gegen das Haus und es fiel zusammen und der Einsturz war verheerend.“ (Matthäus 7:21)
Okay. Dies ist jetzt (d)eine Definition. Es gibt nun auch Christen, denen Christus wichtiger ist als die Bibel. Als er lebte, gab es das neue Testament noch nicht und man könnte durchaus behaupten, dass die heute verbreitete christliche Glaubenslehre von den Römern geschaffen wurde. Auf jeden Fall bezweifele ich, dass man "wahres Christentum" ohne weiteres definieren kann. Wie wir aus der Geschichte wissen, führt das zu Mord und Totschlag, also sehr unchristlichen Reaktionen. Das ist aber nicht auf das Christentum beschränkt: Jeder, der etwas bestimmtes als das "einzig Wahre" definiert, stellt dies über andere Ansichten. Wenn jeder das macht ohne Respekt und Anstand, haben wir hier wieder ein Schlachtfeld und kein Himmelreich.
Den Glauben an die Bibel mit einem Bibelzitat zu begründen, ist ein Zirkelschluss.
Wie ist das mit alten Sätzen aus dem Neuen Testament - da gibt es auch einen, der die homosexuellen Handlungen unter Strafe stellt.