Ist es schwer von Linux auf Windows umzusteigen?

5 Antworten

Ich muss auch mit Windows arbeiten, und nutze es privat erst seit 2 Jahren nicht mehr. Trotzdem finde ich es wahnsinnig unintuitiv. Was mir ein bisschen hilft ist WSL, aber um ehrlich zu sein muss ich auch da sagen, dass es kein echter Ersatz ist. Vielleicht als Tipp: Wenn du WSL als Administrator startest, kannst du damit auch manche Systemdateien bearbeiten, musst aber auch extra vorsichtig sein, weil das dann quasi das Äquivalent zu einer root-shell ist.

Wenn es eine Option ist, würde ich dir empfehlen, eine VM zu nutzen, oder noch besser wine (z.B. mit Bottles). Kommt aber natürlich ganz drauf an, worum es geht.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik

Mein Arbeitgeber hat mir ein NB zur Verfügung gestellt, auf dem Windows 10 installiert ist.

Was die reine Bedienung der Anwendungen auf der GUI anbetrifft, so ergeben sich keine großen Unterschiede, das ist weitgehend vereinheitlicht. Z. B.:

  • Zwischenablage: <Strg>+C oder <Strg>+X, <Strg>+V
  • Markieren: <Strg>+A bzw. <Strg>+<Umsch>+<Pfeiltasten>
  • Wechsel zwischen geöffneten Fenstern: <Alt>+<Tab>

Solche Shortcuts sind bei beiden Systemen weitgehend gleich, die Bedienung mit der Maus sowieso. Zum Herunterfahren drücke ich zunächst <Strg>+<Alt>+<Entf>, so ist bei Windows 10 der entsprechende Button am besten erreichbar.

Die Wartung der Software ist bei meinem Arbeitgeber zum Glück zentralisiert: firmenseitig gibt es da Systemadministratoren, welche die Pakete für die Updates zusammenstellen und über spezielle Tools verteilen. Von Leuten, die Windows privat verwenden, höre ich dagegen – was die Updatepolitik von Microsoft angeht – inzwischen viele Horrorgeschichten.

Einige Schwächen haben zumindest die systemnahen Anwendungen jedoch: den Dateimanager beispielsweise finde ich nach wie vor lausig im Vergleich zu Linux. Die Systemeinstellungen sind manchmal auch schwer zu durchschauen.

Ich würde mir zu Windows passende Bücher besorgen- zu Win10 oder Win11. Wenn Du Dich da durcharbeitest dann kommst Du mit Win gut zurecht..

Ich würde Dir zu einer Win10 professionell Version raten- ist nicht so mit unnötiger Bloatware und Werbung überfrachtet.

LA

Also ich bin jedes Mal komplett überfordert von Windows.

Aber wir wollen mal positiv denken zur Abwechslung:

  1. Schaue, dass du so wenig wie möglich mit Windows selbst zu tun hast.
  2. Viele Programme aus Linux gibt es ja auch für Windows: LibreOffice, Xournal++,...
  3. Und mache im Prinzip keinen Webbrowser auf. Das geht nur schief unter Windows. Da kann man sich tatsächlich einen Virus einfangen, ohne etwas zu tun, sondern nur durch den reinen Aufruf einer Webseite.

Musst du deinen Privat-PC dafür verwenden oder bekommst du einen gestellt?

Wenn Privat: Ich persönlich würde einen extra-PC nehmen, auf dem dann Windows läuft. Von Dual-Boot halte ich garnichts. Und damit kann man die Seuche dann auf einem Gerät "isolieren" und kann privat weiter schön das Linux verwenden.

VM wäre auch so eine Möglichkeit, aber das hängt von den Programmen ab, die du brauchst.

Das Grundprinzip ist einfach komplett anders. Jemand hat es mal sehr passend in einen Auto-Vergleich gekleidet:

Apple ist ein bequemes Taxi, das dich an jedes Ziel bringt, an das du willst. Oft auf ziemlichen Umwegen, und es kostet ein Vermögen.

Windows ist ein Taxi-Kleinwagen. Er bringt dich im Normalfall ans Ziel, und das bezahlbar. Allerdings bleibt der Wagen auch schon öfter mal mal stehen oder verfährt sich.

Linux setzt dich auf den Fahrersitz und drückt dir die Schlüssel in die Hand.

Kurzum: Bei Linux hast du im Prinzip alle Möglichkeiten, es gibt fast nichts, was ein "Sudo" nicht lösen würde, solange du weißt, was du tust. Alle diese Zugriffsrechte hast du bei Windows so nicht, du kannst dein System konfigurieren, aber kaum ins System selbst eingreifen.

Glücklicherweise ist der Unterschied bei den grafischen Benutzeroberflächen aber vergleichsweise gering. Auf Anwenderebene sollte die Umstellung eigentlich keine großen Probleme machen, da sich in der reinen Bedienung die Windows-Oberfläche nicht so stark von etwa KDE oder Gnome unterscheidet. Natürlich gibt es kleinere Unterschiede - und ein Universaltool wie Konqeror wird dir fehlen, da kann der Explorer nicht mithalten.

Muss es denn zwingend Windows sein, lässt sich da nichts emulieren? Nun gut, Wine bekommt die meisten Windows-Programme mehr schlecht als recht zum Laufen, aber sonst könnte man es natürlich auch mit Dual Boot versuchen. Löst nur das Problem der Umstellung nicht.

Mein Tipp wäre, im Zweifelsfall eine portable Linux-Distro auf Stick dabei zu haben. Zwar kann Windows mit Dateisystemen wie ext4 nichts anfangen, aber Linux kann mittlerweile mit NTFS und FAT32 ganz gut umgehen. Wenn es dann also Probleme auf Ordner- oder Dateiebene geben sollte, kann man dann notfalls etwas unter Linux nachhelfen.