Ist es normal zu verbittern?
Ich habe eine schwarze-weiße Brille auf. Und ich kann sie nicht ausziehen.
3 Antworten
Unter diesen Umständen ist das Verbittern ziemlich normal, ja.
jedoch ist es auch nicht gut nur negative sachen zu sehen
Nun, das steht ja auf einem anderen Blatt :D
Ergänzung generell: Wer die Welt schwarz-weiß sieht, tut das meistens nicht, weil er sich bewusst dazu entschieden hat. Da wieder rauszukommen kann (je nach Ursache) ohne Hilfe sehr schwer bis fast unmöglich sein. Aber natürlich führt es unweigerlich zu einer Menge Unzufriedenheit, wenn man die Welt auf eine Art wahrnimmt, wie sie nun mal gar nicht ist. Man wird ja in der schwarz-weißen Welt ständig durch Grautöne enttäuscht, sowas ist auf Dauer wirklich Gift für die mentale Gesundheit.
Es wird tatsächlich immer schwerer, optimistisch und gut gelaunt durchs Leben zu gehen... Ich kann dich sehr gut verstehen. Je älter man wird, desto eher kann man Vergleiche ziehen, zu Zeiten in denen es noch einfacher war, sich positives vor Augen zu führen und das Negative dieser Welt nicht so nah an sich heranzulassen.
Mein Vergleich beruht auch auf meiner Lebenserfahrung, ich sag mal der letzten 30 Jahre, auch wenn es vielleicht auch noch ein paar mehr sein mögen 😅
Obwohl ich auch einige Schicksalsschläge erlebt habe, bin ich immer optimistisch und positiv durchs Leben gegangen. Eine Aussage zu mir war mal..." man würde mir gar nicht ansehen, dass ich das alles erlebt habe.." meine Antwort daraufhin: ... " wieso sollte man das denn, es ändert doch nichts, macht auch nichts besser oder ungeschehen und es ist auch nicht hilfreich, wenn man ständig damit hausieren geht und der Vergangenheit die Schuld an allem anderen gibt..."
Bis dahin war mir überhaupt nicht bewusst, dass das so ist und ich von anderen so wahrgenommen werde, die dann noch dazu wirklich erschrocken und betroffen auf meine Lebensgeschichte reagierten und sich gewundert haben, dass man mir das alles nicht ansieht. Für mich war es normal und eben "nur" das, was mir bis dahin in meinem Leben passiert ist und was zu mir und meiner Geschichte gehört. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Anscheinend ist es mir bis dahin unbewusst ganz gut gelungen, negatives gut zu kompensieren und meinen Fokus auf das Gute und Schöne im Leben zu lenken.
Das ist jetzt aber auch schon ne Weile her und mittlerweile finde ich es immer schwieriger, außerdem auch ziemlich energieaufwendig und es gelingt mir auch immer weniger, optimistisch und positiv zu sein und Lebensfreude auszustrahlen.
Was aber nicht an meiner Vergangenheit- sondern an der momentanen Zeit und den seltsamen Blüten die sie treibt, sowie den immer schräger werdenden Menschen und Zuständen in ihr- liegt.
Früher, also in meinem "Früher", das jetzt noch nicht ganz so lange her ist wie sich das vielleicht anhört 😅, waren die Zeiten viel einfacher, die Menschen ehrlicher und die Zustände besser. Meiner Meinung nach, war es eine der Besten Zeiten überhaupt. Wir waren frei, frei ohne übertriebene Aufsicht und ständige Kontrolle, wir waren immer draussen, iwo unterwegs, wir durften untereinander unsere Grenzen kennenlernen, Erfahrungen machen, Resilenz lernen, Enttäuschungen erleben, wir hatten Erziehung, Respekt und Anstand, wir waren höflich und wussten etwas von Freundschaft, wir kannten Verantwortung und Verpflichtung, die uns auch zugetraut und übertragen wurde.
Wir haben soviel an Entwicklung miterleben dürfen, ( und das in einer relativ kurzen Zeitspanne) vor allem technische. Von 5 Programmen im TV, Telefonzellen, über den Kassettenrecorder, zum Walkmen und dem CD Player etc., bis zu allem hin, was heutzutage möglich ist, wie dem Internet, Handy, Apps, PC, Speichermedien, Videocall, Streaming Dienste, KI, sowie sämtliche Vernetzung innerhalb kürzester Zeit in die ganze Welt, und und und .... dem ganzen anderen digitalen Schnickschnack eben. Wir haben das Glück live dabei gewesen zu sein und auch noch jung genug, um vieles davon auch nutzen zu können wenn wir das wollen, sowie aber auch den Vergleich zu haben, wie es ohne das alles war.
Wir hatten die Möglichkeit aus all dem positiven was unsere Zeit ausgemacht hat zu zehren, um Gutes zu erkennen und bewusst wertzuschätzen und negatives besser zu kompensieren um glücklicher durchs Leben gehen zu können. Aber das Kontingent ist iwann auch aufgebraucht hab ich den Eindruck und auch habe ich das Empfinden ( im Vergleich), dass diese Zeiten endgültig der Vergangenheit angehören und die jetzige Zeit, eher eine sehr düstere, unfreundliche und deprimierende ist, die viel Verwirrung und Unsicherheit mit sich bringt, obwohl sie aber auch immer mehr Möglichkeiten bietet, wenn man sie richtig zu nutzen weiß.
Insofern muss ich mich auch immer mehr bemühen, dem nicht zu verfallen und kann dir auch nur den Tipp geben, mach dir das Leben bunt und schaffe dir schöne und positive Erlebnisse, die dir dabei helfen, das Leben nicht nur schwarz und weiß zu sehen.
Liebe Grüße, bia
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Du hast mehr als genug gute Gründe verbittert zu sein.
Es passiert so viel üble Scheisse in der Welt die du nie gewollt hast und wo dich nie jemand gefragt hat ob du willst, dass das passiert.
Ich schließe mich dem an, jedoch ist es auch nicht gut nur negative sachen zu sehen. Die psyche kann darunter sehr leiden.
Es ist zwar schwer aber msn sollte versuchen auch wenn nur kleine positive sachen zu sehen und wertzuschätzen.