Ist es moralisch gerechtfertigt, Lügen zu erzählen, um jemanden vor Schaden zu schützen?

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

ja 69%
nein 31%

7 Antworten

Interessante Frage. Ich schlage eine Prüfung anhand der drei größten Philosophischen Positionen dazu vor:

  1. Pflichtethik: Hier wäre Lügen in jedem Falle falsch. Denn man kann nicht wollen, dass es zum allgemeinen Gesetz wird, dass Menschen lügen. Unsere Welt könnte so nicht funktionieren.
  2. Utilitarismus: Hier wäre die Lüge definitiv sinnvoll, solange sie nicht auffliegt. Dann wäre der Nutzen größer als der Schaden.
  3. Tugendethik: Lügen ist sicher nicht tugendhaft. Jedoch muss man hier auch die Mesotes Lehre beachten und die rechte Mitte finden. Diese ist individuell. Je nach Fall könnte Lügen also angebracht sein.

Weitere Überlegungen: Falls man sich gegen das Lügen entscheidet, aber dennoch gerne gelogen hätte, so handelt man zwar gut, doch verfügt man nicht über den moralischen Wert der Ehrlichkeit. Denn dieser kann nur dann vorhanden sein, wenn man auch gerne die Wahrheit sagt, aus einer tiefen Überzeugung heraus. Hier könnte man sich die Frage stellen, ob diese unauthentische Ehrlichkeit nicht vielleicht auch wieder eine Lüge darstellt, sodass der beste Weg womöglich darin besteht, seinen eigenen Werten bestmöglich gerecht zu werden. Wenn die andere Person diese Werte kennt und daher auch weiß, dass es möglich ist, dass du gerade lügst, aber damit ok ist, so wäre das womöglich die beste Situation, da sie vielleicht deine gute Absicht darin erkennen würde. Stabilität der Werte ist wahrscheinlich wichtiger, als die Werte selbst. Denn dann weiß dein Gegenüber, worauf er sich einlässt. Und vor allem vertraust du dir dann selbst. Ich würde also die stabile Haltung einnehmen, dass es in so einem Fall richtig für mich ist, zu lügen.

nein

Kommt darauf an was dieser Schaden sein soll wovor man jemanden Bewahren möchte.

Sehr oft nicht

ja

Das ist Teil der menschlichen Natur. Jeder lügt.

Kommt auf die Details an. Kann man pauschal nicht sagen.