Ist es immer böse, sich am Leid anderer zu ergötzen?
Also ich persönlich sehe das nicht so. Ich würde es genießen, wenn mein ehemaliger Chef, der richtig fies zu mir war, leiden würde. Selbst wenn er sterben würde, würde ich mich freuen. Und ich finde es auch nicht verwerflich, weil er kein unschuldiger Mensch ist, sondern jemand, der anderen schadet und sich auch nicht ändern wird, egal wie oft man mit ihm redet. Zudem sorgt diese Art der Schadenfreude dafür, dass ich keine Straftaten begehe und mich nicht an ihm räche. Es gibt mir Genugtuung.
7 Antworten
Bis zu einem gewissen Grad finde ich Schadenfreude in Ordnung. Dem Chef den Tod zu wünschen finde ich äußerst abstoßend, egal wie unausstehlich er ist.
Nur weil jemand fies ist, freue ich mich nicht über seinen Tod. Wie fies kann ein Chef schon sein? Bevor ich solchen Hass entwickle, suche ich mir einen neuen Job.
Wieso sollte der Tod immer etwas Schlimmes sein? Und wieso sollte ich mich nicht freuen, wenn er nicht mehr da ist? Manche Menschen kann man übrigens nicht immer meiden.
Sag du es mir. Du kannst deinen Chef nicht leiden und würdest dich über seinen Tod freuen - ist dann nicht laut deiner Definition der Tod automatisch "etwas Schlimmes"? Alles andere wäre widersprüchlich.
Nein, weil er dann nicht mehr existiert und anderen keinen Schaden zufügen kann. Für ihn wäre es bestimmt schlimm, anderen Menschen nicht mehr schaden zu können.
Ich habe mich seinerzeit über den frühen Tod meines Musiklehrers gefreut. Er hat nicht nur mich sondern etliche Mitschüler wirklich bloßgestellt und gequält, er war ein schlechter Mensch und ein ganz schlechter Lehrer. Gut, dass er weg ist.
Böse ist das, aber auch menschlich. Ich würde behaupten, dass jeder Mensch schon heimliche Freude beim Schaden anderer empfunden hat. Die Kunst ist, sich nichts anmerken zu lassen.
Aber wieso sollte das böse sein? Er hat es ja verdient und ist nicht unschuldig. Und er wird sich auch nicht ändern.
Mag sein, aber anderen Leid zu wünschen ist per se schlecht - und dennoch menschlich.
Also schlecht finde ich es nicht. Er schadet anderen und wird sich nicht ändern. Also wünsche ich ihm nichts Gutes. Ist doch gerecht oder nicht?
Hmmm, da könnte man jetzt anfangen, über ethische Grundsätze und sogar Glauben zu diskutieren. Nächtelang. Der Unterschied zwischen uns dürfte sein, dass ich jemanden, der schlecht zu mir war, Schlechtes wünsche und dabei ein schlechtes Gewissen habe, du aber nicht. Im Endeffekt kommt beides auf das Gleiche raus.
Ja, das stimmt. Aber das schlechte Gewissen ist nicht rational.
Was heißt böse ... ich glaube, jeder hat mal solche Gedanken, nur steht kaum jemand ehrlich dazu, weil er nicht als "böse" angesehen werden möchte und nicht will, dass einer was Negatives über ihn denken könnte. Ich finde das nicht schlimm, wenn es im Rahmen bleibt und trennen kann; den Tod würde ich keinem wünschen, aber es gibt Leute, denen auch ich sicherlich nicht nachweinen werde oder wo ich ganz objektiv erleichtert war, als ich die Todesnachricht vernahm.
Liegt einfach in unserer Natur...warum dass so ist weiß ich nicht.
Sehe ich auch so. Wer noch keine derartige Gedanken hatte, der werfe de ersten Stein...
Wieso? Ich nehme ihm ja nicht das Leben. Wenn er aber durch Krankheit oder sonst was stirbt, dann hat die Welt einen Fiesling weniger. Gut für alle Menschen.