Ist ein Heißluftballon umweltfreundlicher als ein Flugzeug?
Angenommen, das Ziel ist, einfach 3000 m in die Höhe zu kommen, um zB Fallschirm zu springen. Ist dann ein Heißluftballon umweltfreundlicher als ein Flugzeug, um diese Höhe zu erreichen? Umweltfreundlich im Sinne von der Menge an Treibhausgasemmissionen. Kommt ja auch auf den Kraftstoff drauf an (Kerosin vs. Propan). Gehen wir bei dem vergleich von einem durchschnittlich kleinen Flugzeug aus, mit dem man eben Fallschirmsprünge oft macht, zB eine Cessna.
2 Antworten
Ein Heißluftballon ist sicher umweltfreundlicher, was die Emissionen betrifft. Aber alles, wirklich alles bewertet, ist ein Heißluftballon als Carrier für Fallschirmspringer eher schlecht. Selbst, wenn am Boden kein Wind herrscht, gibt es den in der Höhe. Der Wind in der Höhe dreht nach rechts und frischt auf, je höher, desto mehr. Es kann also kaum an der gleichen Stelle gelandet werden, an der gestartet wurde, weder der Balon, noch der Fallschirmspringer. Dazu kommt, dass es lange dauert, bis ein Ballon in der Luft ist.
Eine Annahme, dass es keinen Wind gibt, ist sinnbefreit, weil es das in der Höhe nicht gibt. Niemals.
Meine erste Wahl wäre also, unter Abwägung aller Vor- und Nachteile, das kleine Flugzeug.
Ich kenne als Absetzcarrier lediglich die Pilatus Porter gut.
Vielen Dank für deine Antwort! Nun, es gibt mehrere Angebote im Internet zu finden, die genau das anbieten. Also so abwegig kann es wohl nicht sein und der Wind kann wohl eine Erschwernis, aber sicher kein "sinnbefreiter" Deal-Breaker sein :)
Meine Frage hat sich auch nicht auf die Dauer oder die Kapazität an Springern bezogen, sondern wirklich nur auf die Emmissionen - wie ausdrücklich geschrieben.
Ja, es gibt entsprechende Angebote. Allerdings geht das Ganze immer nur mit Sondergenehmigungen, eben WEIL der Heißluftballon vom Wind abgetrieben wird. D.h. entweder man startet mit dem Ballon außerhalb und hofft unter Einbeziehung des Windes die Springer am oder in der Nähe des Sprungplatzes abzusetzen, ODER man startet am Sprungplatz, dann werden die Springer mit Sicherheit außenlanden, weil der Ballon während des Steigens abgetrieben wird.
Wie hoch die Treibhausgasemissionen tatsächlich sind, hängt auch davon ab, was du alles mit einbeziehst, z.B. braucht der Ballon zwangsläufig ein Rückholfahrzeug mit Anhänger, das am Boden verfolgt und den Ballon dann zurückbringt, zudem muss der Ballon damit auch erstmal zum Startplatz gebracht werden, da es an den wenigsten Sprungplätzen Heißluftballons gibt. Und die zweite Frage ist, rechnet man Emissionen pro Absetzvorgang (also 1 Flug vs. 1 Heißluftballonfahrt) oder pro abgesetztem Springer während eines Absetzvorgangs? Da kann sich das Ergebnis ganz erheblich unterscheiden.
Das Problem ist, dass Du da oben ja Wind hast. Der Ballon würde also immer abgetrieben. So kannst Du nie den Punkt gezielt ansteuern, von dem die Leute abspringen wollen/sollen, damit sie auch im Zielgebiet landen (die sollen ja auch nicht einfach irgendwo herunterkommen).
Und er müsste ja auch erst einmal wieder (dort wo ihn der Wind hingetrieben hat) landen, geborgen werden und an den Startplatz zurücktransportiert werden. Das dauert mit dem Ablassen der Luft aus der Hülle, dem Zusammenlegen der Hülle, dem Rücktransport und dem erneuten Aufheizen alles viel zu lange.
Mit anderen Worten: Das ist so nicht praktikabel umsetzbar.
Annahme: Kein Wind. Es gibt genügend Angebot zu Fallschirmspringen aus dem Heißlufballon im Internet zu finden.
Nein, keine Annahme. Die Realität zählt, nicht irgendwelche Wunschvorstellungen, die so eben nicht vorkommen.
Vielen Dank für deine Antwort, lieber Waldmensch - ich schätze deine Zeit. Erstens ist das meine Frage und ich darf Annahmen definieren wie ich will - das wird auch beim wissenschaftlichen Arbeiten so gemacht. Zweitens gibt es wie gesagt genügend Angebote dazu im Internet - also sehr real.
OK. Dann musst Du halt in Deiner Traumwelt bleiben, die in der Realität aus oben genannten Gründen keine reguläre (das heisst: Verlässlich einsetzbare) Anwendung finden kann.
Ich bin damit raus.
Mit anderen Worten: ich weiß es nicht. Kein Ding :)
Was den Ballon betrifft hast du vollkommen Recht 👍
Je nach Anzahl der zu befördernden Springer ist ein größeres Flugzeug aber deutlich umweltfreundlicher als ein kleines Flugzeug. Eine Cessna 208 transportiert je nachdem um die 20 Springer in einem Absetzflug. Eine Cessna 182 (das typische kleine Absetzflugzeug) müsste mindestens 4, eher 5 mal fliegen, um die gleiche Anzahl Springer zu befördern. Zudem braucht die C208 deutlich weniger Zeit um auf die gleiche Absetzhöhe zu kommen.
Geht es darum genau einen Springer 1x auf 3000m zu bekommen, wäre vermutlich ein für's Absetzen zugelassenes Ultraleichtflugzeug (UL) die umweltfreundlichste Wahl.