Ist ein FSJ in Afrika hilfreich oder egoistisch?

2 Antworten

grundsätzlich halte ich sehr viel von so einem vorhaben, auch ich habe beruflich schon damit zu tun gehabt (nicht persönlich), da wurde in südafrika ein karitativer projekt angeleiert.

allerdings ist afrika kein einfaches pflaster. du solltest gegen diverse krankheiten geimpft sein (und corona war da ein gänseblümchen dagegen).

desweiteren trifft man in afrika zunehmend auf rassismus, dieses mal nicht von weissen menschen gegen alle möglichen anderen, sondern umgekehrt, weisse sind da nicht mehr unbedingt erwünscht, leider, kann man da nur sagen.

mittelafrika, in der sogenannte sahel zone, kappt gerade ein land nach dem anderen die verbindungen zum westlichen europa und schliesst sich den russischen interessen an, deutsches militär in mali hat gerade ein ultimatum gestellt bekommen, dort zu verschwinden.

in südafrika und auch in zimbabwe sind die regierungen nach dem ende der apartheid leider nicht weniger korrupt, und da das land wirtschaftlich gerade den bach runtergeht, menschen hungern, arbeitslos sind, steigt die kriminalität ins astronomische - und jeder, der aus europa kommt ist da ein potentielles opfer, weil wir im vergleich viel viel reicher sind als die einheimischen.

ein politiker hat dort (der präsident? ich weiss es gerade nicht) auf einer veranstaltung ein altes kampflied gesungen, mit dem titel "tötet die buren", also die weissen kolonialisten, und es wurden in der letzten zeit hunderte von (weissen) farmern überfallen, umgebracht und/oder vergewaltigt. das land geht auf eine hungersnot zu und es gibt erste anfragen nach politischen asyl, da weisse südafrikaner auch kaum noch einen job finden.

ich halte die gesamte entwicklung in afrika für sehr unerfreulich, wie übrigens die normalen afrikaner auch, egal welcher autfarbe sie sind. afrika ist ein kontinent mit unglaublich wichtigen bodenschätzen, und alle grossmächte versuchen, ihren einfluss dort zu festigen. die zum teil superkorrupten könige und diktatoren dort machen mit, wenn sie dabei verdienen, und wenn nicht, toben aufstände. der einfluss des islam kommt noch dazu, der mich nicht stört, aber wenn boko haram kinder entführt ist das nichts, was ich gutheissen kann.

alles in allem habe ich den eindruck, dass es sich dort gerade nicht verbessert und ich würde mir für ein fsj ehrlich gesagt lieber eine andere gegend der welt aussuchen. weder die leute dort noch du haben etwas davon, wenn du plötzlich iene politische schachfigur wirst, die irgendwelche mächte hin und hergeschieben.

dass ich gerne irgendetwas zurückgeben möchte

Das kannst du auch hier sehr gut, in jedem Altenheim/Krankenhaus/Behindertenwerkstatt etc.

Allein mit dem Flug dahin hättest du statistisch gesehen schon mehr geschadet als du da wirklich zurück geben könntest.

An Arbeitskräften mangelt es in Afrika nicht, wenn du helfen willst am besten Geld/Sachspenden an seriöse Organisation die dort tätig sind.


sarahmkly 
Fragesteller
 01.09.2023, 22:38

Ich kann ja spenden und das Jahr dort verbringen. Es geht mir ja nicht einzig um die Hilfe an die Einwohner sondern auch um meine Verwandtschaft dort die ich 1 Jahr um mich hätte das wäre die Gelegenheit beides zu Verbinden. Sind denn alle Organisationen ausbeuterisch?

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