Ist diese dünne Bronze-Probeprägung hier aus späteren Zeiten, oder wirklich von 1551?
Preußen.
Joachim II.
Reichsguldiner 1551, zu 72 Kreuzern.
Durchmesser: 30,70cm
Dicke: 2mm
Auf zu kleinem Rohling geprägt.
Rückseite blank und glatt.
Ist das hier als nur Medaille aus späteren Zeiten anzusehen ????? 🤔
Etwas wert ? 🤔
2 Antworten
Moin Pilotenjacke,
Du hast ja schon gut recherchiert.
Die Abbildung zeigt tatsächlich Joachim II und wurde vom Münzmeister Hans Krappe entworfen. Geprägt wurde sie in Berlin als Silbermünze mit dem Nominal 1 Thalers in den Jahren 1551 und 1552.
Das Gewicht des Originals beträgt ca. 1 Unze und hat gut 40 mm Durchmesser. Das Gewicht wurde bewusst so gewählt, um die gleiche Wertstellung eines Guldens aus Gold zu bekommen. (Damals war Silber noch deutlich höher im Kurs).
Die Münzprägung wurde noch durch Hämmern erreicht, bei dem die Münze auf den Unterstock gelegt wurde und dann mot Hammer auf den Oberstock geschlagen wurde, der auf die Münze gelegt wurde.
Nun zu den Probeprägungen.
Bekannt ist, das es seit dem späten Mittelalter bis zur Neuzeit auch Probeprägungen in der Form angefertigt wurden, dass einerseits ein anderes Material und andererseits eine andere Größe dazu verwendet wurde, um eben den Unterschied zum Original deutlich zu machen. Des Weiteren ist da auch nicht unüblich gewesen auf den Unterstock zu verzichten, was dann zu einer einseitigen Prägung führt.
Das alles ist aber kein Geheimwissen und können deshalb auch zu einer neueren Zeit nachgefragt werden.
Was Dein Stück betrifft, so sieht mir das zwar nicht nach einer originalen Probeprägung von 1551 aus, final ausschließen kann ich es anhand von Fotos allerdings auch nicht.
Die Prägung ist mit für eine Probeprägung der damaligen Zeit zu sauber, kann aber dem Foto geschuldet sein. Das gleiche gilt für die Farbe. Das sieht mir nicht nach einer Patina aus, die aber bei fast 500 Jahren Alter zu sehen sein müsste. Sicher nicht so stark ausgeprägt wie bei Bodenfunden, aber trotzdem.
Ohne die Münze genauer untersuchen zu können, kann ich nichts 100 prozentig sagen.
Aber ich halte anhand der Fotos ein Replikat für sehr sehr wahrscheinlich.
Das kann natürlich sein.
Alte Münzen werden für Lehrstücke gerne mal herangezogen.
Zugegeben, habe ich mir das Abbild dieser Münze nicht so sehr im Detail angeschaut, um sie mit dem Original zu vergleichen.
Es gab andere Dinge die mich von einem Replikat mehr überzeugt haben. So gab es in diesem Zeitalter noch keine klassischen bekannten Proben, wobei man das nie ausschließen kann. Immerhin war das eines der ersten Münzen von Hans Krappe. Dann noch in Bronze... Ich hätte da eher Kupfer erwartet, weil die Weichheit näher an Silber ist. Und dann wird im Regelfall ein größeres Stück als benötigt genommen.
Für mich sind solche Angaben, wie jetzt von Dir immer auch sehr hilfreich.
Danke Dir
Kann auch 250 Jahre später geprägt worden sein, jedenfalls wurde ich deswegen hier auch schon ausgelacht. Ich könnte die Dinger hier auf die Müllkippe befördern. Das Zeug hier wurde mir als wertloser Dreck bewertet. Wirklich.
Letztlich ist es egal, wann sie nachgeprägt wurde. Ein Replikat ist halt kein Original mehr und unter den meisten Sammlern damit wertlos.
Nichtsdestotrotz finde ich auch pauschal in den Raum gerotzte Aussagen, wie "wertloser Dreck" unangebracht. Wer ein Statement abgibt, sollte das auch begründen. Egal pb hier oder woanders.
SIeht wie eine schlechte moderne nachprägung aus
Das scheint mir ein altes Lehrstück von einem Stempelschneider zu sein. Handarbeit. Ich hatte die selbe nochmal gehabt, aber beide waren nicht exakt gleich geschnitten gewesen. Und dann hatte einer die beiden hinten markiert und erhitzt, und dann mit Lötzinn zusammengelötet. 🤦♂️😢