Ist die Göttin Aphrodite blond oder rothaarig (laut sage)?

2 Antworten

Die antike Mythologie/Sage schildert Aphrodite als schön. Abgesehen von einer allgemeinen Beschreibung als golden gibt es kaum Angaben zu ihrer Haarfarbe in antiken Texten.

Bei Homer ist „golden“ ein Beiwort (Epitheton) Aphrodites, er beschreibt Aphrodite mehrfach als goldene Aphrodite (χρυσῆ Ἀφροδίτη): Ilias Γ, 3. Gesang, Vers 64; Ilias Χ, 22. Gesang, Vers 470; Odyssee θ, 8. Gesang, Vers 337 und Vers 342; Odyssee ρ, 17. Gesang, Vers 37; Odyssee τ, 19. Gesang, Vers 54

Auch Hesiod, Ἔργα καὶ ἡμέραι (Werke und Tage), Vers 65 spricht von einer goldenen Aphrodite.

Die Darstellung als golden drückt allgemein Schönheit und Glanz aus. Wenn sie auch als goldhaarig verstanden wird, ergibt sich für Aphrodite eine blonde Haarfarbe.

Der an Aphrodite gerichtete homerische Hymnus 5 spricht Vers 1 von der goldenen Aphrodite und Vers 18 von der veilchenbekränzen Aphrodite.

Auch in von Theognis verfaßten Gedichten kommen diese beiden Beschreibungen vor. Die Beschreibung als veilchenbekränzt (ἰοστέφανος) entspricht einer engen Bezeigung Aphrodites zu Veilchen, die als eines ihrer Attribute galten.

Beim Veilchen dachten die antiken Griechen an einen eher dunklen, blauschwarzen Farbton.

Zwei Autoren in lateinischer Sprache geben an, Venus (das römische Gegenstück zu Aphrodite) habe schwarze Haare.

Plinius, Naturalis Historia 37, 66:
Veneris crines nigerrimi nitoris continent in se speciem rufi crinis.

“Die Haare der Venus, von tiefstem schwarzem Glanz, enthalten in sich einen Schimmer roten Haares.“

Sehr ähnlich schreibt Isidor von Sevilla, Etymologiae 16, 11, 6:
Veneris crines nigerrimi nitoris, continens in se speciem rufi crinis.

ausführliche Informationen zum Aussehen/künstlerischen Darstellung enthält:

Angelos Delivorrias/Gratia Berger-Doer/Anneliese Kossatz-Deissmann, Aphrodite. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae : (LIMC). Band 2: Aphrodisias – Athena. Zürich ; München : Artemis-Verlag, 1984, S. 2 – 166

Informationen, wie Aphrodite (Venus) dann auch in der Folgezeit in der bildenden Kunst dargestellt wird, bieten:

Hans K. und Susanne Lücke, Antike Mythologie : ein Handbuch ; der Mythos und seine Überlieferung in Literatur und bildender Kunst. Wiesbaden : Marix-Verlag, 2005, S. 30 - 75

Sabine Poeschel, Handbuch der Ikonographie : sakrale und profane Themen der bildenden Kunst. 4., durchgesehene Auflage. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2011, S. 315 - 321

Das kann man nicht so recht sagen, da sie der Inbegriff und die Personifikation der Schönheit ist liegt es nahe, dass sie alle Haarfarben hat die es gibt, oder es wechselt jeden moment.^^