Ist die Erinnerung oder das Erlebnis wichtiger?
Hallo Community!
Ist es euch wichtiger, dass ihr eine schöne Erinnerung an ein vergangenes Ereignis habt, obwohl es euch in dem Moment eher nicht gefallen hat (also ihr stellt euch die Vergangenheit schöner vor als sie eigentlich war), oder, dass ihr ein schönes Erlebnis hattet, aber euch daran zurück erinnert, als wäre es schlechter gewesen? Gerne mit Begründung.
Danke für jede Antwort :)
8 Stimmen
4 Antworten
Die Verklärung der Vergangenheit und die Sehnsucht danach, die Nostalgie, sucht sicher viele hin und wieder heim. Gerade, wenn die aktuelle Situation oder Lebensbilanz eher negativ ausfällt, bietet die emotionale Reise zurück in die Vergangenheit eine Art Oase, in der man sich wieder ausbalancieren kann. Erinnerungen werden wie Schätze gehütet und sie sind es auch. In der Vergangenheit hatte man noch viel mehr Zeit und das Leben war vermeintlich unbeschwerter, auch da man jünger (gesünder/ naiver / mehr im Fluss ...) war.
Trotzdem wird aus einem hässlichen Erlebnis keine schöne Erinnerung und aus einem schönen Erlebnis keine reine hässliche Erinnerung. In beiden Fällen bleibt man beim Grundempfinden, das entweder eben verklärt, verstärkt oder relativiert wird.
Würde man noch einmal zurück in die Zeit reisen, würde man wahrscheinlich auch ernüchtert sein. Das Gefühl der Nostalgie ist etwas Schönes oder Gutes, weil etwas positiv ausgeschmückt bleiben darf. Nostalgie ist kein reiner Selbstbetrug, sondern eine Art Würdigung des Vergangenen.
so kann man sich und sein leben bessern und behält eine stabile psyche, denke ich.
Manche Ereignisse tun einem erstmal weh, aber im Nachhinein ist man froh es erlebt zu haben und erinnert sich gerne daran zurück.
Ja, ich weiß, ist es auch. Es tut weh, aber auf eine bestimmte Art ist es auch schön.
Ich kenne niemanden, der sich gerne an schmerzvolle Zeiten zurückerinnert oder froh wäre, diese erlebt zu haben. Du wärst die erste Person.
Wenn jemand gestorben ist, den man sehr geliebt hat, dann ist das eine negative Erinnerung. Man erinnert sich allerdings an den Menschen mit Liebe zurück, aber nicht daran, was mit ihm passiert ist. Das wäre dann auch keine reine Nostalgie.
Was zeigt die Narbe auf, wofür man etwas tut?
Die Narbe zeigt, dass man die Situation überlebt und vielleicht daraus gelernt hat oder stärker geworden ist. Aber die Situation selbst hat man meist entweder nicht allein herbeigeführt ("etwas dafür getan") oder es ist eben durch andere Einflüsse passiert.
Vielleicht meintest du ja etwas in der Richtung?
Alles klar! Das ist verständlich. Das kenne ich auch. Diese Erleichterung ist dann so deutlich spürbar. Endlich hat man den Schritt getan.
Es war am Ende aber dann nicht dasnSchöne, ihn kennengelernt zu haben, sondern für sich gehandelt zu haben. Wäre alles schön gewesen, hätte man nicht gelitten.
Aber das ist vielleicht nicht unbedingt das, was der Fragensteller damit meinte?
Denke ich.
das klingt so hart :/