Ist Deutschland ein christliches Land?

19 Antworten

Eigentlich nicht. 

Aber in der Präambel wird schon darauf verwiesen, dass bei der Erstellung des Grundgesetzes irgendein Gott mitgespielt hat.

Art. 4 garantiert Glaubensfreiheit, d. h. auch rituelle Freiheiten und weitestgehende Symbolfreiheit! Ob das mit den Forderungen nach Burka-Verbot konform geht, wage ich zu bezweifeln.

Wenn man hinzurechnet, dass faktisch in allen gesellschaftlichen Bereichen die christlichen Kirchen mitmischen, sie selbst innerhalb ihr Organisationen diverse Rechte genießen, die "normale" Bürger nicht haben (z. B. ein eigenes Arbeitsrecht), der Staat mit Steuergeldern für Gehälter der Kirchenfürsten zahlt, die Ausbildung von christlichen Theologen finanziert, in vielen Schulen der christliche Reli-Unterricht wie andere Fächer zensiert und gewertet wird, dass man in einigen Ecken dieses Landes das gemarterte Gesicht eines Gekreuzigten als permanenten Kinderschreck aushalten muss, dass ganze Verkehrsflüsse anhalten müssen, wenn christliche Prozessionen durch den Ort ziehen, wenn man nichts dagegen unternehmen kann, wenn einen am Sonntag Morgen die Kirchenglocken wach bimmeln,

dann müsste man auf die Eingangsfrage doch schon mit einem klaren Ja" antworten!

Ich empfehle zu der Frage "Rolle der Kirchen in der BRD" den Autor Carsten Frerk. 

Naja, Deutschland ist schon ein christlich geprägtes Land. Wieso soll Deutschland "angeblich kein christliches Land" sein?

Wenn man sich die Geschichte von Europa ansieht, hatte die christliche Kirche schon sehr lange großen Einfluss auf die Kultur und Politik. Früher wurden die deutschen Kaiser vom Papst ernannt. Daher ist Deutschland ein durchaus christliches Land und das schlägt sich auch in kulturellen Dingen wie Feiertagen nieder, die früher nicht von der Politik, sondern von der Kirche bestimmt wurden und in die aktuelle Kulturpolitik übernommen wurden.

Dennoch ist in Deutschland der Staat und die Religion gesetzlich getrennt. Es besteht also keine gesetzliche Pflicht, einer bestimmten Religion anzugehören. Das Prinzip der Religionsfreiheit besagt, dass jeder der Religion angehören kann, die er für die richtige hält, oder eben auch dass man keiner Religion angehört.

AndersLarsson  28.03.2017, 09:03

PS: Viele Feiertage und christliche Feste gehen auf noch ältere "haidnische" Bräuche und Feste zurück und wurden lediglich von der christlichen Kirche übernommen.

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Ja, das ist es! Und wird es auch bleiben! Stell Dir mal vor, wir würden auch noch die relligiösen Feiertage der Anderen mitfeiern: Wann würde denn dann überhaupt noch gearbeitet werden, grins! :)))

Ja, zumindest kulturell gesehen ist Deutschland immer noch ein christliches Land, obwohl es heutzutage auch viele Andersgläubige, Mitläufer und Atheisten in Deutschland gibt. Theologisch bewertet ist der Anteil von Christen jedoch in der Minderheit und lässt sich nicht genau in Zahlen ausdrücken.

Natürlich machen aber alle Bewohner dieses Landes immer noch gerne Gebrauch von den christlichen Feiertagen. - Schließlich sind das automatisch auch bezahlte Urlaubstage, wenn sie auf Werktage fallen.

Ein "muslimisches Schlachtfest" dagegen brauchen wir nicht auch noch zusätzlich. Dagegen wehren sich sowohl alle Arbeitgeber, als auch die Mehrheitsgesellschaft aus finanziellen und ideologischen Gründen.

Der mittelalterliche und militante Islam hat hier nichts verloren! - Der ständige islamische Terror reicht schon. Man darf ihm keinen Raum zur Ausdehnung geben. Genau genommen müsste man sogar den Islam verbieten, weil er staatsfeindliche Ziele verfolgt. 

666Phoenix  30.03.2017, 09:16

hummel

Der mittelalterliche und militante Islam hat hier nichts verloren!

Richtig!

Aber auch das militante und mittelalterliche Christentum hat hier nichts verloren!

Wenn an die Stelle des islamischen Extremismus nun der christliche sein Haupt erhebt, sollte man schon insgesamt hellhörig werden! Ob hier nicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden soll??!

Der islamische Terrorismus wird insgesamt geächtet (zu Recht!).

Aber der christliche ist inzwischen in dieser Gesellschaft hier fest verankert, existiert latent und wird bei vielen schon als selbstverständlich angesehen!

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hummel3  30.03.2017, 10:48
@666Phoenix

@Phoenix

Aber auch das militante und mittelalterliche Christentum hat hier nichts verloren!

Ich bin leider deine nicht gerade von Sachlichkeit geprägten Kommentare gewohnt.

Aber für die anderen Leser möchte ich doch anmerken:

Es gibt, die Lehre betreffend, kein militantes und mittelalterliches Christentum!

Wer anderes behaupten will, möge mir bitte entsprechende  Textstellen des Neuen Testaments nennen! 

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Ist es auch. Deutschland zählt zum Kulturkreis des christlichen Abendlandes. Auch wenn die Kirche aufgrund der Säkularisierung keinen besonders hohen Einfluss mehr hat und viele in der Bevölkerung mit ihr nichts mehr am Hut haben wollen, so sind christliche Traditionen trotzdem noch überall gebräuchlich. Einige, sogar sehr viele, gehen sogar noch auf germanische, also heidnische Ursprünge zurück, wie etwa der Weihnachtsbaum, der Karneval oder das Böllern zu Silvester. 

Der Islam hat es bislang nicht vermocht, Deutschland kulturell zu prägen, jedenfalls nicht, was das Brauchtum angeht. Während amerikanische Traditionen wie Valentinstag oder Halloween immer mehr zu uns rüberschwappen und gefeiert werden, so werden muslimische Gebräuche und Feste eher als befremdlich angesehen und finden keine Anhängerschaft in der Stammbevölkerung - die Gründe dafür sind sehr vielfältig.