Ist der Kontaktabbruch der falsche Weg?

8 Antworten

magersucht ist nunmal eine sucht. eine schwere psychische krankheit.

dass du es langsam nicht mehr ausshältst ist mehr als nur verständlich. ein kontaktabbruch ist sicherlich das beste was du dir aktuell selber geben kannst.

wenn man hoffnung pflegt bei süchtigen, die (noch) nicht gesund werden will aber auch zur zeit hoffnungslos ist, dann geht man selber zu grunde.

du hast das richtige getan.

du kannst es deiner schwester höchstens erklären. und ihr anbieten für sie da zu sein, wenn sie sich dazu entschliesst endlich aus diesem teufelskreis rauszukommen.

Ich kann an deiner Entscheidung nichts Falsches oder Verwerfliches finden. Du grenzt dich ab, vor du auch noch Schaden nimmst.

Schau erstmal für dich und, dass es dir gut geht. Deine Schwester hat ja theoretisch Hilfe also musst du dich nicht schuldig fühlen sie im Stich zu lassen oder so. Wenn sie diese Hilfe nicht annehmen will, ist sie selbst schuld.

Ich finde das völlig ok, ich denke du hast sie ja trotzdem lieb und das sie auch trotzdem auf dich zählen kann wenn sie dich wirklich dringend braucht... Du bist erst 16, du musst natürlich keine Verantwortung für sie übernehmen, dass muss sie selber schaffen... Es macht dich nur mit kaputt.

Ich hatte ähnliche Probleme mit meiner älteren Schwester, nur das sie stark Drogenabhängig war.. Dies hat auch zum klauen etc. geführt. Ich habe echt alles mögliche versucht, aber wenn jemand keine wirkliche Hilfe will, dann kann man sich den Arsch aufreißen wie man will und es bringt nicht viel.. Sie hat das Sorgerecht ihrer 2 Kinder verloren (leben glücklich beim Vater), sie hat ihre Wohnung verloren (war dann auch paar Monate Obdachlos), ihre Katzen kamen dann auch weg, nen Job hatte sie noch nie, das Amt hat ihr das Geld immer weiter gekürzt, sie hatte wirklich gar nichts mehr... Das ist echt hart für mich gewesen da nicht einzuschreiten, als die Kinder wegkamen habe ich weiterhin mit denen Kontakt gehalten, als sie die Wohnung verlor habe ich ihr gesagt wenn sie sich in einen Entzug begibt würde ich mich darum kümmern und sie könnte zu mir, aber wollte sie nicht.

Sie hat einfach die ganze Zeit nicht eingesehen das sie Probleme hat und süchtig ist. Das ist der aller erste und größte Schritt der bei süchtigen Leuten gemacht werden muss, vorher bringt gar nichts.

Bei ihr hat es Klick gemacht, als sie mit kaputten, schmutzigen Klamotten und auf Drogen vor ihren Kindern stand und diese ihr sagten, dass sie nicht mehr deren Mutter ist, weil sie solch eine Mutter nicht haben wollen (7 und 9 Jahre alt)... Ich glaube das ist mit das schlimmste was eine Mutter nur hören kann.. Danach hat man 2 Monate rein gar nichts mehr gehört, wir hatten wirklich Angst sie würde irgendwo tot in der Ecke liegen, als sie sich dann meldete... Sie hat einen Entzug gemacht, sie kifft leider noch, aber die härteren Sachen immerhin nicht mehr. Wir waren begeistert und sehr stolz, haben ihr direkt geholfen das sie vom Amt wieder genügend Geld kriegt, eine Wohnung hat und sich mit den Kindern wieder näher kommen konnte. Bald will sie auch endlich ihren Hauptschulabschluss nach machen um bessere Jobchancen zu haben. Bis jetzt läuft es weiterhin gut und ich hoffe es bleibt auch so.

Also was ich damit sagen will, manchmal muss man Leute einfach fallen lassen, manche verstehen sowas erst wenn sie ganz unten und komplett alleine sind.. Allerdings gibt es auch manche die es dann gar nicht mehr schaffen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde es wichtig, sich für die eigene seelische Gesundheit von schlechter Gesellschaft fernzuhalten. Wenn du schon sagst, dass du das nicht mehr erträgst, ist es höchste Zeit, dass du dich abschirmst.

Sie bleibt ja deine Schwester. Aber wenn ich eins gelernt habe im Leben, dann, dass man niemanden retten kann. Keine Geschwister, keine Eltern, keine Freunde, keine Partner. Nur sich selbst. Und das ist auch die Verpflichtung, die man hat.

Du kannst sie unterstützen, wenn sie Hilfe will, aber danach klingt es nicht. Deshalb ist es wichtig (und sicher auch in ihrem Sinne, wenn sie bei klarem Verstand ist), dass du dich schützt und dafür sorgst, dass du gesund bleibst.

Und das geht meiner Meinung nach nicht in der Gesellschaft kranker Menschen.

Es gibt Berufe (Krankenhauspersonal, Pfleger usw.), die haben keine andere Wahl. Aber: Die haben sich auch bewusst für ihre Berufe entschieden und können das vielleicht ab.

Wenn du einfach in so eine Situation "reingeboren" wurdest, ist es dein gutes Recht, dich davor zu schützen. Was bringt es denn deiner Schwester oder irgendwem, wenn du durch das Gezanke oder diese Suchtproblematik selbst krank wirst ... ?