ist das tagebuch eine gute historische quelle?
ist das tagebuch eine gute historische quelle und warum?
3 Antworten
Das kommt darauf an, wie ehrlich der Tagebuchschreiber beim Schreiben war.
Meist sind Tagebücher eine sehr gute Quelle.
Warum? Weil man in Tagebüchern einen sehr unmittelbaren Einblick in das Leben einer Person bekommt.
- Die Person kennt sich selbst am besten.
- Beim Tagebucheintrag sind die Erinnerungen noch frisch.
Stell dir vor, du findest die alten Tagebücher deiner Mama. Da erfährst du womöglich mehr als aus ihren Erzählungen. Und sicher mehr als aus den Erzählungen von Dritten.
Interessant wird es, wenn man den Tagebucheintrag mit anderen Quellen vergleicht. Beispiel: Du findest ein altes Klassenbuch. Da steht drin, dass deine Mama ständig den Unterricht stört und deshalb einen Verweis bekommt. Im Tagebuch deiner Mutter steht: "Lehrer X is voll blöd. Heute hat er mir einen Verweis gegeben. Dabei hab ich gar nichts gemacht!" - Was nun?
Es kommt auf die historische Fragestellung/Thematik an:
Tagebücher liefern einen authentischen Bericht darüber, wie Menschen die historische Realität wahrgenommen haben, was sie wussten und wissen konnten und welche Dinge in ihrem Alltag zentral waren.
Teilweise sind sie aber auch verzerrt durch subjektive Eindrücke, da sie oftmals nicht objektiv über Zusammenhänge berichten können und oftmals auch eine Quelle für Falschinformationen/Verschwörungsgedanken sein können.
LG
Jein.
Ein Tagebuch ist etwas persönliches, somit subjektiv. Natürlich schreibt man in ein Tagebuch auch objektive Dinge hinein. Aktuell werden sicherlich einige Leute die Pandemie erwähnen, neben den persönlichen Problemen, Eindrücken, etc.
Jahrhunderte später werden die Historiker also beides lesen können:
sie erfahren, dass wir von 2020 bis 202x eine Pandemie hatten, u. U. welche Maßnahmen ergriffen wurden, u. U. wie man sich als Erkrankter fühlte und eben alles Persönliche, was der Schreiber seinem Tagebuch anvertraut.