Ist das ein Motiv?
Hallo Leute,
wir haben in Deutsch eine Gedichtinterpretation zum Thema Realismus. Das Gedicht , was wir Interpretieren sollten heißt (Das kann ich aber nicht ertragen von Theodor Storm) meine frage nun ist Vergessen nach dem Tod ein Motiv.
2 Antworten
Die Leere, wo vorher Raum, Fülle und Miteinander war. Das Motiv lautet: Nichts statt Sein. Wo die Geliebte vorher war, da ist nun Nichts. Es ist diese ontologische Leere, die irritiert und weh tut. Alles geht wie gehabt weiter: Tage, Stunden, Abende, Menschen. Aber ohne die Geliebte darin, fehlt das Entscheidende. Nichts statt Alles. Das Motiv ist also das Weitergehen der Welt, als ob nichts wäre. Der Tod wird als individuelle Sicht der Welt erlebt. Für alle anderen geht das Leben so weiter wie bisher, nur für den, dem der andere fehlt, fehlt ein Stück Welt. Die Welt ist unvollständig, obwohl alles andere noch genau so vollständig erscheint wie zuvor.
In dem Gedicht geht es streng genommen nicht um Vergessen nach dem Tod, sondern um das Vergessenwerden nach dem Tod. Und das ist durchaus ein Motiv.
Es kann in den umfassenderen Motivbereich "Vergänglichkeit" eingeordnet werden.