Ist Cis und Des das gleiche?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf dem Klavier ist es tatsächlich die gleiche Taste. Bei Gesang oder Instrumente, wo man die Tonhöhe stetig variieren kann, kann man das unterscheiden. Bei gleichstufiger Stimmung macht es keinen Unterschied mehr. Eigentlich sind das aber unterschiedliche Töne.

Vom a zum nächsthöheren cis ist es eine große Terz. Vom a zum nächsthöheren des wäre es aber eine verminderte Quarte. In der Notation sieht man direkt, wenn es sich um eine Terz handeln soll. Bei zwei Terzen übereinander erkennt man direkt, dass es sich um einen Dreiklang handeln soll.

Beispiel:

Bild zum Beitrag

Ein b-Moll besteht aus b, des und f (erster Akkord im Bild). Man erkennt direkt die zwei Terzen übereinander. Beim zweiten Akkord ist die mittlere Note ein cis, was unten eine übermäßige Sekunde und oben eine verminderte Quarte ergibt. Dieses cis kann man nun nach oben zu einem d auflösen, was einen B-Dur ergibt. Durch die unterschiedliche Schreibweise erkennt man also, ob etwas noch aufgelöst werden muss.

Beispiel: D-Dur-Tonleiter

Bild zum Beitrag

Die rechte Schreibweise wäre verwirrender und umständlicher. Bei der korrekten linken Schreibweise hat jeder Ton aus der Tonleiter seine eigene Linie bzw Zwischenraum in der Notation.

Bei Gesang oder Instrumenten mit kontinuierlichen Tonhöhen macht es durchaus auch klanglich einen Unterschied. Auch sonst ist es sinnvoll eine bestimmte Notation zu verwenden.

 - (Musik, Noten, Klavier)  - (Musik, Noten, Klavier)

Auf heutigen Klavieren ist es das gleiche, das ist richtig.

Ich meine mich aber zu erinnern, dass das nicht für alle Instrumente gilt, sondern auf Instrumenten die auch Töne außerhalb der 12 Töne des wohltemporierten Kalviers spielen können, die beiden Notationen leicht unterschiedliche Töne meinen können.

Die Notation hing auch glaube ich mit der Tonart zusammen in der man spielt.

Ich habe aber eigentlich keine Ahnung. Das sind nur wage Erinnerungen an das, was mir mal mein Klavierlehrer erzählt hat. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der darüber Bescheid weiß :)

Das hängt davon ab, in welcher Tonart du dich befindest, ist also eine Frage der Theorie. Als Beispiel F# und Gb

Wenn du z.B. einen D-Dur Dreiklang spielst, sind das die Töne: D - F# - A, der mittlere Ton ist die große (Dur-)Terz und hier ein erhöhtes F.

Wenn du einen Eb-Moll Dreiklang spielst, sind das die Töne: Eb - Gb - B. Hier ist der mittlere Ton die kleine (Moll-)Terz und ein erniedrigtes G.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Hofa Fernstudium zum Toningenieur, freiberuflicher Musiker

Geht man von einer reinen Stimmung aus, so sind cis/des, fis/ges etc. nicht dieselben Töne. In einer gleichstufig temperierten Stimmung, wie sie am modernen Klavier üblich ist, sind es dieselben Tasten und damit die selben Töne. In dieser Stimmung sind übrigens nur die Oktaven rein, alle anderen Intervalle mehr oder weniger unrein, „falsch“.

Das ist eine relativ komplizierte Angelegenheit, allerdings eine sehr interessante, die einen wesentlichen Teil der Faszination von Musik ausmacht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Cis ist einen Halbton höher als C und einen Halbton tiefer als D. Genau dasselbe trifft auch auf Des zu.

Es ist also tatsächlich das Gleiche.