Ich mache es so, dass ich so eine stelle so langsam wie möglich 10-12x übe, insgesamt aber höchstens 20 Minuten, 20 Minuten Pause mache und dann eine andere Stelle übe im selben Rhythmus.
Das klingt für mich so, dass du einen Abschnitt von bis zu zwei Minuten Länge mehrfach durchspielst, was ziemlich lang ist. Wenn dem so ist, würde ich die Stelle weiter aufteilen. Und auch bereits kürzere Abschnitte können immer weiter heruntergebrochen werden. Wenn eine bestimmte Handbewegung Probleme bereitet, musst du diese isoliert betrachten. An der Stelle kann ein Klavierlehrer Tipps geben für eine korrekte Position und Bewegung. Du kannst aber auch selber etwas rumprobieren, wie es dir besser liegt, z.B. eine flache oder gekrümmte Handposition, Rotation des Handgelenks. Vielleicht findest du einen besseren Fingersatz. Der ist individuell, sodass für dich etwas anderes besser funktioniert als für jemanden anders. Am Ende sollte die Bewegung möglichst locker und effizient sein. Effizienter ist es z.B. zwischen zwei Akkorden nur die Finger zu ändern, wo es nötig ist, und nicht dazwischen ganz wegzugehen und erneut zu suchen. Verkrampfung ist auch eine Ineffizienz, weil dann die Muskeln gegeneinander arbeiten.Innerhalb einer Position können die Tasten fast gleichzeitig gedrückt werden. Wenn dann ein Finger davon erneut genutzt oder die Position gewechselt werden soll, kostet es dazwischen Zeit. Diese Übergänge musst du üben. Diese Abschnitte, die ich meine, dauern nur wenige Sekunden, sodass in kurzer Zeit viele Wiederholungen möglich sind.
Wenn du automatisch Fehler machst, merke dir genau diese Stelle, analysiere die Fehlerursache und übe sie isoliert. Du hast wahrscheinlich die falschen Bewegungen verinnerlicht. Wenn du langsam spielst, kannst du jede Note bewusst richtig spielen, aber in schnellem Tempo fällst du in das alte antrainierte Bewegungsmuster zurück. Daher musst du diese Einzelbewegung korrigiert auch im schnellen Tempo verinnerlichen. Wähle den Abschnitt so klein, dass du dich voll auf diese Bewegung konzentrieren kannst.
Erst übst du getrennt und dann das Zusammenspiel. Wenn du mit einem Einsatz der linken Hand Probleme hast, wähle den Abschnitt so, dass er kurz davor beginnt und kurz danach endet und nur wenige Noten enthält. Später kannst du die Abschnitte vergrößern. Übe auch immer die Übergänge, sodass sich die Abschnitte überlappen, und übe auch bewusst schwierige Übergänge, indem du am Ende des vorherigen Abschnitts startest und den Anfang vom nächsten spielst.
Wiederhole die Abschnitte regelmäßig. Du kannst sie auch in Gedanken durchgehen. Die Geläufigkeit wird sich selber mit der Zeit einstellen.