2 Antworten

Von Experte ACBRE bestätigt

Naja also da wird jetzt halt ein Video im Internet vielfach geteilt, weil Ben Shapiro die andere Meinung argumentativ kurzerhand zerpflückt hat. Sie war jedoch ein sehr schwacher Gesprächspartner, zumal Shapiro dafür bekannt ist, dass er sehr stark in Debatten ist. So kam es eben dazu, dass sie ihm diese Vorlage geliefert hat und sein Beispiel mit dem 2. WK auch noch richtig stark wirken lassen hat, weil sie mit einem gewaltigen Faktenirrtum argumentierte.

Shapiro hat was die Zahlen angeht natürlich Recht. Opferzahlen sind kein Indikator dafür wer im Krieg Recht hat und wer nicht. Sie hätte die Opferzahlen in einem anderen Kontext durchaus als starkes Argument nutzen können oder als er auf die Zahlen hin sowas sagte wie "Er hoffe natürlich, dass Israel mehr Hamas töte", ihm die Frage zu stellen, woher er denn sicher gehen könne, dass es sich bei den Zahlen mehrheitlich oder zu großen Teilen um Hamas handele und nicht Zivilisten.

Solche Debatten sind aber immer schwierig, wenn die Medien eine Meinung vorgeben und die Mehrheit sie ohne zu zweifeln übernimmt. Die Personen, die diese Meinung in einer Debatte vertreten, tun sich einfacher weil sie sich auf all diese Medien und Quellen berufen können und als Fakt gelten. Eine andere Meinung zu vertreten, bedeutet aber oft, dass man eben anderen Quellen mehr glaubt und die allgemeinen Medien nicht immer als einen Fakt ansieht. Also hat man es einerseits mit sehr vielen Argumenten aus dem, ich nenns einfach mal Mainstream, zu tun und andererseits kann man nur schwer dagegen argumentieren nur weil man der Quelle nicht glaubt oder andere Quellen für seine Argumente zitiert. Denn wenn man das macht, wird man ja sowieso erstmal komplett in eine Schublade gesteckt und gilt in der weiteren Debatte sofort als Lügner, Leugner und ohnehin unseriös. Also ist man in öffentlichen Debatten insofern stark eingeschränkt, dass man nach den Spielregeln der öffentlichen Meinung debattieren muss, um als seriös zu gelten. Jegliche Daten, Angaben, Infos, Berichte, Zahlen etc., die nicht im Mainstream genannt wurden, dürfen somit nicht als Argument genannt werden. Das Problem dabei ist aber, dass eine andere Meinung nur durch andere Informationen und Quellen überhaupt erst entsteht. Eine faire Diskussion kann aber so niemals entstehen, wenn die allgemeine Meinung von vornerein keine andere zulässt.

Naja er vergleicht Palästinenser mit Nazis. Wenn man israel nicht mit Nazis vergleichen soll dann sollte man die Hamas erst recht nicht mit Nazis vergleichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Drück aufs Herz
TropicalNights 
Fragesteller
 05.11.2023, 22:18

Ob das vergleichen ist, weiß nicht. Es ist eher deren Rolle als Aggressor zu übertragen.

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ACBRE  05.11.2023, 23:51

Nein, tut er nicht! Er nennt nur ein anderes Beispiel um zu zeigen, dass die Zahl der Opfer kein Indikator dafür ist, wer im Recht ist.

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Aemkeyz  06.11.2023, 00:59
@ACBRE

Das Beispiel ist ohnehin schwachsinnig, da die Briten nicht etwa alleine gegen das Deutsche Reich gekämpft haben. Wenn man schon das Deutsche Reich und ihre Opferzahlen als Beispiel nennt, dann erwähnt man aber auch alle Opferzahlen des Gegners, nämlich die der Alliierten. Wenn man aber die Opfer der Briten gegenüberstellen will, dann bitte auch nur die Opfer in der Wehrmacht, die durch die Briten gefallen sind.

Aber anders wäre sein Argument ja gar nicht aufgegangen. Denn dann hätten wir mehr Opferzahlen auf Seiten der Alliierten und das würde wiederum die Palästinenser in dem Beispiel repräsentieren. Jetzt nochmal die Frage, sagt die Opferzahl vielleicht doch was über Recht aus? Echte Beispiele, wenn nicht.

Kleiner Mindfuck am Ende :) Opferzahlen sind, dürfen und können nie ein Indikator sein ;)

Aber Shapiro, der ja echt klug ist, wusste schon dass er sich hier keines fairen Beispiels bedient. Es war einfach nur verdammt nützlich und naheliegend.

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