Inwiefern hat der Schöpfungstext Gen 1,1-2 4a eine Antwort auf die Klage der verschleppten Israeliten?

3 Antworten

Überhaupt nicht. Um die Israeliten geht es in der Schöpfungsgeschichte naturgemäß nicht.

Woher ich das weiß:Recherche

Drei Punkte fallen mir da ein:

  • Gott erschafft die Welt indem er das Chaos ordnet. Die nach Babylon verschleppten Israeliten könnten dies als Antwort auf den völlig chaotischen Schöpfungsmythos 'Enūma eliš' verstanden haben.
  • Die Astrologie die in Babylon enorm wichtig war, wird in diesem Text degradiert. Sonnen- und Mondgottheiten werden zu "Lampen" herabgestuft (V.16), Sterne und Sternbilder bekommen vom israelitischen JHWH-Gott nur die Aufgaben zugeteilt um Festtage, Jahreszeiten etc zu bestimmen (V.14).
  • Die Krone der Schöpfung (in diesem Text) ist der Sabbattag, den JHWH-Gott den Israeliten als Gebot gegeben hat und durch den sie sich im Exil extrem von ihrer Umgebung unterscheiden.

Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass der Text in diesen Punkten den verschleppten Israeliten Hoffnung gegeben haben könnte. Eine Hoffnung, dass ihr Gott größer ist, er sich um sie kümmert und die Strafe des Exils bald vorbei ist.

eine Antwort auf die Klage der verschleppten Israeliten?

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer,"

Ja - das ist ein großes Geheimnis, welches kein Mensch auf dieser Welt weiß und nur euer Reli-Pauker (oder der, welcher dich zu dieser Frage veranlaßte) mit sich herum trägt.